Einen Automatenladen nach dem anderen wollen die Betreiber des Vredener E-Kiosks „Wolf of Candy“ in Zukunft eröffnen. Von Kaffeevollautomat bis hin zum klassischen Verkaufsautomaten ist alles vertreten.
Alles? Nein. Denn einen Pfandautomaten gab es lange nicht. Doch für das Flaschenpfand hat sich Betreiber Yusif Öztep nun eine neue Lösung einfallen lassen. Und der Erlös daraus geht sogar an einen guten Zweck.

Erste Anfänge des Geschäfts
Doch zuerst einen kleinen Schritt zurück: Bereits im April 2024 starteten die beiden Vredener Brüder Yusif und Ibrahim Öztep in dem Gebäude in der Wüllener Straße 27 ihr neues Geschäft. Sie eröffneten dort ihren mittlerweile dritten, rund um die Uhr geöffneten Automatenladen. Die ehrgeizige Idee: Der E-Kiosk sollte an Sonn- und Feiertagen den klassischen Supermarkt ersetzen können.
Vorgehen gegen Müll
Oft kritisieren Außenstehende an solchen Geschäftskonzepten, dass Automatenläden aufgrund der geringen sozialen Kontrolle und der dauerhaften Verfügbarkeit für mehr Müll in der Stadt sorgen. Verpackungsmüll, Trinkdosen und Pfandflaschen liegen in den Straßen herum oder türmen sich in öffentlichen Mülleimern.
Um dieser Kritik zuvorzukommen, hatte Yusif schon direkt nach der Eröffnung mehrere Mülleimer und auch einen Sack für Pfandflaschen aufgestellt.
„Das Pfandsystem lief zuerst auf Vertrauensbasis“, berichtet er im Gespräch mit der Redaktion. Doch das sei schnell immer häufiger ausgenutzt worden. „Das heißt, es sind immer wieder Leute hereingekommen, die den ganzen Sack mitgenommen haben und dann wieder gegangen sind.“
Zuerst gingen die Betreiber noch davon aus, dass es vielleicht Menschen sind, die „es gut gebrauchen können und bedürftig sind“. Doch schnell wurde klar, dass sich manch einer schamlos an den gesammelten Pfandflaschen bereichert.
„Geld steht uns nicht zu.“
Also musste eine andere Lösung her: Yusif Öztep baute eine Pfandeinwurfstelle fest in die Automatenwand ein, sodass niemand mehr an den Sack herankommt. Nach rund einem Monat ohne zwischenzeitlichen Diebstahl sei bereits so viel Geld zusammengekommen, dass die Betreiber sich Gedanken darüber machten, wie sie nun mit dem Geld umgehen sollen. „Unsere Kunden haben das Pfand ja bereits bezahlt“, betont Öztep. „Das heißt, das Geld steht uns gar nicht zu.“
Daher soll der Erlös nun für einen guten Zweck gespendet werden. An welchen Verein oder welche Organisation sind noch nicht klar. Um den passenden Partner zu finden, haben die Betreiber einen Aufruf in den sozialen Medien gestartet.
„Unsere Follower kennen die Vereine oder Organisationen in der Region besser als wir“, hält Yusif Öztep fest. „Vielleicht ist der ein oder andere sogar selbst in einem Verein und weiß, wo die Mittel gut aufgehoben wären.“
Ob die Spende für Menschen- oder Tierwohl eingesetzt werde, sei den Betreibern egal.
Viele Vereine vorgeschlagen
Prompt bekamen die Vredener Unternehmer einen Vorschlag nach dem anderen geschickt. Doch ein wenig grenzten sie die Auswahl dann doch sein. „Das Motto lautet: ‚von Vredenern für Vredener‘“, so Öztep. Damit jeder mal an die Reihe kommt, soll das Spendenziel monatlich gewechselt werden.
Unter den Vorschlägen auf Facebook sammeln sich schon jetzt Beispiele wie die Vredener Tafel, der Futterspender-Verein oder die Aktion Lebenshilfe Vreden. Die Reaktionen der Menschen: durchweg positiv.