Drei Standorte der Hamaland-Schule bleiben „Zusammenhalt statt Kleinteiligkeit“

Drei Standorte der Hamaland-Schule: „Zusammenhalt statt Kleinteiligkeit“
Lesezeit
Luca Bramhoff

Die Diskussion um die Zukunft der Hamaland-Schule zeigt eindrücklich, vor welchen Herausforderungen, ländliche Kommunen stehen, wenn es um den Erhalt und die Modernisierung von Bildungsinfrastruktur geht. Während die Mehrheit der Fraktionen auf den Erhalt der drei Standorte setzt, bleibt die Frage offen, ob diese Entscheidung tatsächlich im Sinne der Bildungsgerechtigkeit und Effizienz getroffen wurde oder bloß, um die Gemüter in den Kirchdörfern zu besänftigen.

Die Forderung der SPD nach einem zentralen Schulstandort ist nicht nur nachvollziehbar, sondern langfristig die überlegene Lösung. Ein solcher Standort könnte neue Konzepte, wirtschaftliche Effizienz und soziale Integration besser vereinen. Alle drei Standorte zu sanieren und teilweise neu zu bauen, mag kurzfristig populär erscheinen, ist aber ein Kompromiss, der langfristig eher Nachteile birgt.

Knappe Resourcen

Die heutige Bildungslandschaft erfordert mehr als die bloße Modernisierung von Gebäuden. Schulen müssen Raum bieten für Ganztagsbetreuung, digitale Ausstattung und barrierefreie Infrastruktur. Ein zentraler Standort könnte all das ermöglichen – in einem durchdachten Neubau, der den Anforderungen der Zeit gerecht wird.

Stattdessen teilt die aktuelle Entscheidung sowieso knappe Ressourcen der Stadt auf drei Standorte auf, was zwangsläufig zu Kompromissen führt. Denn während ein zentraler Standort langfristig Kostenvorteile bieten würde, müssen künftig drei separate Einrichtungen instand gehalten und verwaltet werden. Das nimmt nicht nur Personal, sondern auch Geld in Anspruch.

Es ist verständlich, dass der Wunsch, Schulen in den Kirchdörfern zu erhalten, emotional aufgeladen ist. Schulen sind nicht nur Bildungsstätten, sondern oft auch soziale Ankerpunkte. Doch der Verweis, dass ein Dorf ohne Schule „kein lebendiges Dorf mehr“ sei, greift zu kurz. Viel wichtiger ist die Frage, ob eine dezentralisierte Struktur den Ansprüchen und der Lebensrealität der Familien gerecht wird – insbesondere in einer Zeit, in der die meisten Kinder ohnehin täglich mit Bussen zu einem der Standorte fahren müssen.