„Dorf“-Tür schließt sich, neue öffnen sich Auf Peter O. wartet ein besonderes Jahr

Nach Ende der „Dorf“-Ära: Für Peter O. wird 2023 ein besonderes Jahr
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„Leider war Ende des Jahres nach über 34 Jahren Schluss!“ Peter Orthey – oder besser Peter O. – ist sich schon bewusst, dass im Dezember für ihn eine Ära zu Ende gegangen ist. Sein Name war über drei Jahrzehnte mit dem Dorf Münsterland fest verknüpft, die Abende in der Festscheune werden vielen in guter Erinnerung bleiben – ebenso die 70er-Jahre-Partys in Legden.

Der 64-jährige Vredener blickt aber gleich nach vorne, die Zeit sei nun reif für neue, spannende Projekte. Und: Das Jahr 2023 wird auch sonst ein besonderes für den Vollblutmusiker.

„Zum letzten Mal heißt es am Freitag ‚Alles Inklusive 2022‘ in der Festscheune/Dorf Münsterland“: So kündigte Peter Orthey seinen Abschied Mitte Dezember in den sozialen Medien an. Über drei Jahrzehnte mit einem tollen Team und einem super Publikum, darunter viele Stammgäste, gingen zu Ende. „Leider“, meint der Musiker, Event-Veranstalter und Inhaber eines Reisebüros.

Leider deshalb, weil eigentlich ein Versprechen der damaligen Direktion vorgelegen habe. Die „neuen Chefs“ hingegen hätten nun keine Möglichkeit gefunden, diese Abmachungen einzuhalten und die Verträge zu verlängern. Peter O. bleibt aber positiv, seine Lebensfreude ist offenkundig.

Viele neue Projekte

Und so geht der Blick nach vorne, von Ruhestand kann keine Rede sein. Ganz im Gegenteil: „Der Scheunentitan macht weiter.“ So steht Peter O. nun regelmäßig im Strandkorb in Gronau am Pult. Viele Hotels und Gaststätten zeigten großes Interesse, berichtet er: „Hier kann ich – obwohl die große Bühne fehlt – nach dem Neustart neue Ideen verwirklichen.“

Zum Neuanfang hätten aber auch bereits größere Bühnen ihr Interesse bekundet. Dazu sei eine neue CD mit dem „Scheunentitan-Song“ und passendem Video in Arbeit. „Es wird ein Dankeschön an die Generationen von Menschen werden, die bei mir und zu meiner Musik getanzt und gefeiert haben“, lässt sich Peter O. schon ein wenig in die Karten schauen.

Das ist nicht alles: Peter Orthey wird bald in einer Kinoproduktion zu sehen sein. „Darauf freue ich mich sehr“, erklärt er. Apropos Vorfreude: Auch Pläne für Auftritte in der Heimat – Thüringen und Sachsen – seien noch nicht vom Tisch. Während der Corona-Zwangspause hatte er die Zeit genutzt, um vor Ort Möglichkeiten auszuloten (wir berichteten).

Zur Erinnerung: Mit 18 war der Wahl-Vredener Berufsmusiker geworden, hatte in der DDR auch TV-Sendungen mitmoderiert. Noch vor der Wende ging es in den Westen - über Ahaus vor rund 17 Jahren weiter nach Vreden. „Vreden ist mein Zuhause, aber Thüringen meine Heimat“, sagte er jüngst noch.

Neben diesen Projekten hält das Jahr 2023 für Peter Orthey auch echte Highlights bereit – aus gleich zweifachem Anlass gibt es Grund zu feiern: 65. Geburtstag und 50-jähriges Bühnenjubiläum am 8. April. Das sollte eigentlich mit dem 35-jährigen Bühnenjubiläum im Dorf Münsterland mit einer großen Party in der Scheune gefeiert werden.

Corona-Zeit genutzt

Das alles zeigt, wie lange Peter Orthey mit seiner besonderen Leidenschaft verbunden ist und diese seinen Lebensweg prägt. „Ich kann auch nicht gut singen“, sagte der 64-Jährige einst ganz offen, „aber ich tue es mit absoluter Leidenschaft.“ Ausbremsen konnte und kann ihn nichts – mit Ausnahme der Corona-Pandemie. Diese Pause hat Peter Orthey auch genutzt, um alles einmal zu reflektieren, um neue Ideen zu gewinnen. Aus diesen wachsen nun neue Projekte.

Woran denkt er mit Blick auf die Scheunen-Zeit zuallererst? „Viele Freundschaften, die zu Mitarbeitern und Gästen entstanden sind. Die bleiben natürlich bestehen“, sprudelt es aus ihm heraus. Mit diesem Ort und den besonderen Menschen und den vielen Stars, die er kennenlernen durfte, verbinde ihn einfach so viel.

Der „Scheunentitan“ wirft der Blick aber gleich wieder nach vorne: „Eigentlich müsste das Lied von Udo Jürgens umgeschrieben werden: Mit 65 Jahren fängt die Party erst an!“