Es ist ein Hype, den Verkäufer Bernd Kyek von Sport Niehuis in Vreden nicht erwartet hat: Innerhalb von wenigen Wochen nach Verkaufsstart am 14. März waren die pinken Auswärtstrikots der Deutschen Nationalelf fast alle vergriffen. Bei keinem Trikot aus der Vergangenheit war das je der Fall.
Bernd Kyek hat mehrere Theorien für diese große Beliebtheit. „Ich tippe, dass vor allem die auffallende Farbe ausschlaggebend ist. Ein pinkes Trikot hat es in der Vergangenheit noch nie gegeben und wird es wahrscheinlich auch so nie wieder geben“, mutmaßt er.
Aber auch die letzten sportlichen Erfolge der Deutschen Elf könnten die Nachfrage nach den Trikots nochmal gesteigert haben. Vor allem im Vergleich zu der eher deprimierenden Leistung bei der Weltmeisterschaft in Katar, wo schon vorher kaum Trikots der Deutschen Elf gekauft wurden. „Solche Erfolge steigern die Lust auf das Event, und natürlich auch, dass die EM im eigenen Land stattfindet“, erklärt Bernd Kyek.
Das große Interesse an dem Auswärtstrikot ist auch deshalb interessant, weil das Trikot bei der Vorstellung Anfang des Jahres in den sozialen Medien eher auf Kritik gestoßen ist.
Davon ist in Vreden nichts zu spüren, im Gegenteil, das pinke Trikot ist bei weitem beliebter als das weiße Heimtrikot. „Man kann sagen, dass es ein Verhältnis von 80 zu 20 war, das pinke Trikot war deutlich gefragter“, erinnert sich Bernd Kyek.

Mittlerweile hängen aber auch nur noch vergleichsweise wenig Heimtrikots im Sportgeschäft, größtenteils handelt es sich um Übergrößen wie 3 und 2 XL und Kindertrikots. Das hängt damit zusammen, dass bislang keine Trikots nachbestellt werden konnten, weil die Nachfrage nach den Trikots noch immer anhält.
„Ich kann mir vorstellen, dass im Vorhinein niemand damit gerechnet hat, dass die Trikots so gefragt sind“, so Bernd Kyek. Und auch im Sportgeschäft hält dieser Trend an, vor allem in Bezug auf die pinken Trikots. „Wir bekommen am Tag um die 10 Nachfragen nach dem Auswärtstrikot“, erklärt er schmunzelnd.
Kroos ist Nummer eins
Viele Vredener haben ihr gekauftes Trikot individuell mit Lieblingsspieler und Nummer beflocken lassen. Dabei ist ein Spieler besonders oft gewählt worden. „Toni Kroos ist die unangefochtene Nummer eins“, erinnert sich Bernd Kyek. Aber auch die Nummern von Mats Hummels, Joshua Kimmich und Jamal Musiala waren ganz weit oben.
Jetzt gilt es nur noch zu hoffen, dass sich der Erfolg im Trikotverkauf auch auf das Spielglück der Deutschen Nationalmannschaft auswirkt. Bernd Kyek hofft außerdem, dass bald noch Trikots nachbestellt werden können. „Hätten wir ein größeres Kontingent zur Verfügung gehabt, hätten wir bestimmt noch weit mehr verkauft“, schlussfolgert er.
Noch hängen einige Trikots an der Stange – wer die Deutsche Nationalmannschaft also im passenden Outfit unterstützen will, könnte mit etwas Glück noch fündig werden. Die Erwachsenentrikots gibt es für 100 Euro, Kindertrikots für 75 Euro.