Defizite in der Notfallversorgung in Vreden „Kirchdörfer bitte nicht vergessen“

Defizite in der Notfallversorgung: „Kirchdörfer bitte nicht vergessen“
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Luca Bramhoff

Die Datenerhebung des Südwestrundfunks (SWR) zeigt, dass die Notfallversorgung in Deutschland, insbesondere in ländlichen Gebieten wie dem Kreis Borken und somit auch in Vreden, erhebliche Defizite aufweist. Das Überleben bei Notfällen wie Herzinfarkten hängt damit stark vom Wohnort ab. Die empfohlene Hilfsfrist von acht Minuten wird oft nicht erreicht, was die Überlebenschancen stark beeinträchtigen kann.

Im Kreis Borken sind genaue Daten zur Eintreffzeit bei Reanimationen erst seit kurzem verfügbar, und die Quote von 67 Prozent, die die Acht-Minuten-Frist einhalten, ist - so sagen es zumindest die Experten einer bundesweiten Medizinerkommission - unzureichend. Vor allem in den Außenbereichen wie Zwillbrock und Wennewick bekommen die Menschen das zu spüren.

Das Problem: Zusätzliche Rettungsmittel und Wachen erfordern Verhandlungen mit den Krankenkassen. Somit kann der Kreis Borken zumindest bis auf politischen Druck nur wenig tun.

Innovative Hilfe-Systeme

Trotzdem ist der Kreis hier in der Verantwortung, die flächendeckende Notfallversorgung auszubauen. Dazu gehört der Ausbau innovativer Ersthilfe-Systeme abseits der üblichen Rettungsmittel. Die Einführung des Deutschen Reanimationsregisters und die Nutzung von Systemen wie Corhelper und die zahlreichen öffentlich zugänglichen Defibrillatoren sind auf jeden Fall ein Schritt in die richtige Richtung. Aber nur durch entschlossenes Handeln können die Überlebenschancen bei Herzinfarkten und Schlaganfällen auch in den Außenbereichen erheblich gesteigert werden.