Daniel Tenbrink ist neuer Vredener Pastoralreferent „Kirche muss sich verändern“

Neuer Pastoralreferent Daniel Tenbrink: „Kirche muss sich verändern“
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Für viele Legdener kam die Nachricht, dass ihr Pastoralreferent im Herbst nach Vreden wechseln würde, überraschend. Mittlerweile ist der erste Schrecken jedoch verflogen und auch Daniel Tenbrink konnte sich an seiner neuen Wirkstätte ein wenig einleben. Seit dem 1. Oktober arbeitet er nun in der Pfarrgemeinde St. Georg in Vreden.

Ganz unbekannt ist der 35-Jährige hier allerdings nicht. Bereits in seiner Ausbildungszeit stand der gebürtige Eperaner im Dienst der Pfarrgemeinde und möchte nun helfen, die Kirche in Vreden zukunftsfähiger zu machen.

Tenbrinks Hintergrund

„Ich war schon in meiner Jugendzeit immer in der Kirche aktiv und viel in das kirchliche Leben durch die Familie eingebunden“, erinnert sich Daniel Tenbrink heute. So sei er unter anderem Messdienerleiter in seiner Heimatgemeinde gewesen und schon damals habe er sich gut vorstellen können, Pastoralreferent zu werden. „Vor allem, weil ich dann das Gefühl hatte, das Leben in einer Gemeinde maßgeblich mitgestalten zu können“, erklärt Tenbrink. Ein großes Vorbild seien die Pastoralreferenten in seiner Heimatgemeinde gewesen. Der Vredener Josef Schubert war während der Ausbildung sogar „sein Mentor“. „Von ihm habe ich wirklich viel lernen können.“

Trotzdem sehe Daniel Tenbrink heute auch die Notwendigkeit umzudenken, wenn es um die Zukunft der Pfarrgemeinde geht. „Ich merke, dass Kirche sich verändert und sich auch noch viel mehr verändern muss“, betont er. „So wie es früher war, funktioniert es einfach nicht mehr.“ Die Gründe dafür sind seiner Meinung nach vielseitig.

Auf der einen Seite hätten sich familiäre Alltags-Strukturen in den vergangenen Jahren stark verändert. Kinder und Jugendliche verbringen immer mehr Zeit in der Schule und beim Sport. „Für Kirche bleibt da nur noch wenig Zeit“, fügt Daniel Tenbrink hinzu.

Umdenken zwingend notwendig

Auf der anderen Seite würden die Menschen häufig zu wenig in den Erneuerungsprozess der Kirche eingebunden. „Das Misstrauen vieler Leute gegenüber der Kirche ist aus guten Gründen groß“, räumt Daniel Tenbrink ein. „Umso wichtiger ist es, auf sie zuzugehen und zu fragen, wie sie sich Kirche in Zukunft vorstellen.“ An diesem Punkt möchte auch Daniel Tenbrink in Vreden ansetzen.

„Ich möchte für die Menschen da sein“, betont der Pastoralreferent. „In guten wie in schlechten Zeiten sollen die Vredener wissen, dass sie auf mich zukommen können.“ Das sei vor allem wichtig, damit die Menschen sich ernst genommen fühlen. „Wir können noch so schöne Schlachtpläne für ein Gemeindeleben in der Zukunft entwerfen“, ergänzt Tenbrink. „Wenn die Mitglieder das nicht mittragen, bringt das gar nichts.“

Potenzial in der Jugendarbeit

Doch welche konkreten Chancen sieht der neue Pastoralreferent nun in Vreden? Vor allem in der Jugendarbeit sieht er ein großes Potenzial. „Ich habe in meiner Zeit in Legden und Asbeck die Erfahrung gemacht, dass man zusammen mit den Jugendlichen viel auf die Beine stellen kann“, betont der 35-Jährige. So habe er dort trotz einer vergleichsweise kleinen Gemeinde, die aus zwei fusionierten Pfarrgemeinden bestand, ein großes Freizeitprogramm für Messdiener auf die Beine gestellt. „So holt man auch junge Menschen ins Boot“, ergänzt Daniel Tenbrink.

Dann sei der Weg zum eigenen Engagement der Menschen innerhalb der Kirchengemeinde nicht mehr so weit. Doch auch dabei gelte: Nicht von oben herab.