Beschlossen hatte der Rat der Stadt Vreden Ende 2019 die Schulcampus-Variante 5. Im März befasst er sich auf Antrag erneut mit dem Thema. Die CDU spricht sich nun wieder für Variante 1 aus.

Vreden

, 19.02.2021, 18:00 Uhr / Lesedauer: 3 min

Das Thema Schulcampus in Vreden zieht sich mittlerweile über einige Jahre hin, mit Beschluss vom 13. Dezember 2019 hatte sich der Rat für die Variante 5 entschieden, die den Bau der kleineren der beiden Sporthallen jenseits der Berkel vorsieht. Die Realisierung dieses ersten Bauabschnitts zieht sich hin – und es bahnt sich nun gar eine nächste Runde an.

Die CDU-Fraktion hat einen Antrag an den Rat gestellt, seinen Beschluss von Ende 2019 aufzuheben und nun doch den Vorschlag Variante 1 umzusetzen. Begründet mit der Dringlichkeit von Teilprojekten. Eine vorbereitende Maßnahme hat der Rat in seiner Sitzung am 18. Februar bereits vorgenommen: Er hat den beschlossenen Haushalt für das Jahr 2021 um mögliche Planungskosten gemäß CDU-Antrag in Höhe von 50.000 Euro ergänzt. Somit könnte die Verwaltung in Zusammenarbeit mit einem Architekturbüro erste Entwürfe für alle Bauvorhaben auf dem Gelände des Schulzentrums erarbeiten. Wie von der CDU beantragt.

Inhaltlich wurde zum Thema nicht diskutiert, entsprechend wurden keine weiteren Beschlüsse vorgenommen, auch nicht die Aufhebung des bestehenden Beschlusses aus 2019 zur Variante 5. Noch nicht, insbesondere mit Blick auf die aktuellen Mehrheitsverhältnisse. „Diese Diskussion zum Arbeitstitel Widukindstadion wird der Rat in seiner nächsten Sitzung Ende März führen“, bestätigte der Erste Beigeordnete Bernd Kemper.

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Wie kommt es zu dieser neuen Entwicklung? Noch während einer außerordentlichen Fraktionssitzung hat sich die CDU-Fraktion, die 2019 noch zur Variante 5 tendiert hatte, jüngst abschließend dafür ausgesprochen, nun eben wieder die Variante 1 in Erwägung zu ziehen. Das teilt der Fraktionsvorsitzende Heinz Gewering auf Anfrage der Redaktion mit.

Im Antrag heißt es, man sehe „wegen der baurechtlichen Hindernisse für eine Sporthalle jenseits der Berkel und den erweiterten Möglichkeiten für Wohnbebauung – auch mit gefördertem Wohnbau – durch den Ankauf der Gebäude an der Billunger Straße die Vorteile des Baus einer Sporthalle auf dem Gelände jenseits der Berkel nicht mehr“.

„Politik muss flexibel sein"

Wichtig sei vor allem „ein sofortiger Beginn mit der Planung und Umsetzung der Sporthalle“. Denn die alten Sporthallen seien marode und es drohten hohe Renovierungskosten. Mit gleicher Priorität solle mit der Planung und der Umsetzung der Mensa für die Sekundarschule begonnen werden. „Sowohl die Schaffung von Sportmöglichkeiten als auch die Situation an der Sekundarschule muss nun mit Hochdruck angegangen werden“, so der Fraktionsvorsitzende im Gespräch mit der Redaktion.

Für diese sogenannte Variante 5 hatte sich der Rat Ende 2019 ausgesprochen. In einem ersten Bauabschnitt soll dabei die kleinere Turnhalle auf der anderen Berkel-Seite entstehen.

Für diese sogenannte Variante 5 hatte sich der Rat Ende 2019 ausgesprochen. In einem ersten Bauabschnitt soll dabei die kleinere Turnhalle auf der anderen Berkel-Seite entstehen. © Stadt Vreden

Ob letztlich über Variante 1 oder 1a – diese unterscheiden sich durch die Lage der kleineren und größeren Sporthalle (Zwillbrocker Straße/westlich des Widukindstadions) – oder gar über eine andere offene Variante gesprochen wird, dafür müssten Weichen in der Sitzung Ende März gestellt werden, erklärt Bernd Kemper. Bezüglich des Zeitfensters gelte es zu beachten, dass man auf dem Gebiet jenseits der Berkel kein Planungsrecht besitze, auf dem Schulgelände schon.

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Grundsätzlich habe die CDU immer die Haltung vertreten, dass man „flexibel auch auf Entwicklungen in der Schullandschaft reagieren will“: „Politik muss grundsätzlich flexibel sein. Wir haben natürlich auch die Meinung einiger neuer Fraktionsmitglieder aufgenommen, waren im regen politischen Austausch seit September“, so Heinz Gewering. Wichtig sei in dieser Frage eine enge Abstimmung der Verwaltung mit den Schulleitungen von Sekundarschule und Gymnasium sowie mit dem Stadtsportbund. Auf ein solches erneutes Beteiligungsverfahren weist auch Bernd Kemper hin.

Viele Varianten und Bürgerentscheid

Damit könnte ein mehrjähriger Prozess mit vielen Varianten und einem Bürgerentscheid in eine neue Runde gehen. Der Rat der Stadt Vreden hatte am 21. November 2018 nach einer jahrelangen Diskussion mehrheitlich für eine Variante D gestimmt. Ein Bürgerentscheid Ende Mai 2019 sorgte dann dafür, dass dieser Ratsbeschluss wieder aufgehoben werden musste.

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In der Folge wurden fünf neue Varianten entwickelt. Der Bildungs-, Sport- und Kulturausschuss hatte Ende 2019 empfohlen, dass nur noch die Varianten 1 und 5 weiterverfolgt werden sollten. Am 13. Dezember 2019 entschied sich der Rat für die Variante 5, die den Bau der kleineren Turnhalle auf der anderen Berkel-Seite beinhaltet.

Auch FDP-Fraktion regt Umdenken an

Da für diesen ersten Bauabschnitt eine Änderung des Flächennutzungsplans für das Plangebiet notwendig ist, ziehen sich auch die nachfolgenden Bauabschnitte zwangsläufig hin. Das war bereits in der Sitzung des Ausschusses für Bildung, Sport und Kultur am Dienstag (16. Februar) thematisiert worden. Dies in Bezug auf die Dringlichkeit der Lösung der Pausensituation an der Sekundarschule.

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Dabei hatte sich auch die FDP-Fraktion dafür ausgesprochen, womöglich doch auf eine andere Variante zurückzugreifen, die den Bau der Turnhalle auf der anderen Berkel-Seite nicht beinhalte. Sie schlug parallel vor, den Bau der Mensa vorzuziehen.