Für mich beginnt der Urlaub, sobald ich das Wohnmobil betrete. Sofort ist da ein Gefühl der Entspannung. Im Sommerurlaub ging es für uns diesmal nach Noordwijk in Holland. Auf dem Weg haben wir einen Zwischenstopp in Zwillbrock eingelegt. Nicht nur, um meinem Freund die frei lebenden Flamingos zu zeigen, sondern auch, um den Wohnmobilstellplatz in Zwillbrock für Sie einmal genauer unter die Lupe zu nehmen.
Wie funktioniert die Buchung?
Ich gehöre weniger zu den spontanen Menschen – gerade in der Hochsaison. Und so habe ich den Stellplatz schon vor Urlaubsantritt reserviert. Nötig wäre es tatsächlich nicht gewesen. Aber sicher ist sicher.
Gebucht wird über die Homepage www.safe-harbour.net. Hier stehen derzeit drei Stellplätze zur Auswahl: in Dülmen am Freizeitbad, der Stellplatz an der Rundsporthalle in Vreden und eben jener in Zwillbrock.
Klickt man Zwillbrock an, wird zunächst aufgeführt, was hier alles verfügbar ist. Ganz unten kann dann ausgewählt werden, ob man vor Ort buchen möchte (dafür einfach den QR-Code an der Einfahrt zum Platz scannen) oder eben vorab reservieren.
Nun können wir einen Zeitraum inklusive Ankunftszeit und Abfahrtszeit auswählen. Für diesen Zeitraum wird dann auch die entsprechende Parzelle, die man im nächsten Schritt auswählen kann, geblockt.

Online wird angezeigt, welche Parzelle für den gewünschten Zeitraum frei ist und auch wann welche wieder frei wird. Auf dem Platz ist das durch das grüne (frei) oder rote (belegt) Licht an den Stromsäulen der Parzellen gekennzeichnet.
Es handelt sich übrigens nicht um einen Stromausfall, wenn abends plötzlich alle Lichter ausgehen. Wir waren kurz irritiert. Der Grund ist ein ganz anderer: Laut Betreiber Norbert Lansing seien die Lichter für manche Camper zu hell, weil sie ihre Scheiben zum Beispiel nicht richtig abdunkeln können.
Wer eine Parzelle ausgewählt hat, muss sich online einmal mit Adresse und Fahrzeug registrieren. Anschließend kann noch Strom dazugebucht werden.
Was ist bei der Anreise zu beachten?
Vredener werden den Wanderparkplatz am Venn wahrscheinlich gut kennen, für Auswärtige wie uns kam es ein bisschen auf die Treffsicherheit bei der Einfahrt an, auch wenn der Parkplatz an sich gut ausgeschildert ist.
Der Wohnmobilstellplatz liegt direkt hinter dem Parkplatz an der L608 und ist durch eine große Säule gekennzeichnet. 25 Parzellen stehen für die Camper zur Verfügung, jede klar abgegrenzt und mit einer Ladesäule mit der entsprechenden Platznummer gekennzeichnet.
Unser Platz war für uns reserviert, wir hatten Strom dazugebucht und konnten den Camper ohne Weiteres anschließen.
Wie ist der Platz ausgestattet?
Die Camper stehen hier auf der grünen Wiese. Für unsere Hunde perfekt. Neben dem Strom gibt es einen Container für den Abfall. Ansonsten ist es eben ein Stellplatz ohne viel Schnickschnack.
Eine Ver- und Entsorgung für das Wohnmobil gibt es nicht, es kann laut Betreiber allerdings die entsprechende Einrichtung an der Rundsporthalle in der Stadt genutzt werden (Up de Bookholt 6; Frischwasser 1 Euro Münzeinwurf). Außerdem steht den Wohnmobilisten in Zwillbrock freies Wlan zur Verfügung.

Sanitäranlagen gibt es hier nicht. Das könnte sich aber gegebenenfalls noch ändern. Denn der Stellplatz soll eine Art „Test-Platz“ für die Betreiber werden. „Wir können uns vorstellen, irgendwann temporäre Stellplätze für Großveranstaltungen anzubieten“, erklärt Norbert Lansing. Dann werden auch Sanitär-Container mit eingeplant.
Was kann hier unternommen werden?
Der Stellplatz ist ein sehr guter Ausgangspunkt für eine Wanderung durchs Zwillbrocker Venn. Noch am Abend der Ankunft sind wir mit den Hunden den Rundwanderweg von knapp sechs Kilometern gelaufen.
Ein kleiner Stichweg führt direkt vom Stellplatz zum Rundweg. Und wir hatten sogar Glück: Die Flamingos waren zu dem Zeitpunkt tatsächlich am Lachmöwensee zu beobachten. Ein gutes Anti-Mücken-Spray sei allerdings klar zu empfehlen.
Außerdem waren wir innerhalb von zwei Minuten an der Barockkirche. Ebenfalls fußläufig erreichbar ist das Restaurant Kloppendiek.
Nicht weit weg ist der Camping-Shop Obelink in Winterswijk – unser angestrebtes Zwischenziel. Rund 20 Minuten haben wir dorthin gebraucht.
Wie teuer ist eine Übernachtung?
Wir waren noch in der Hauptsaison unterwegs und haben 12,50 Euro für eine Übernachtung bezahlt. Jetzt kostet die Übernachtung 10 Euro. Auch auf dem Stellplatz richte man sich nach Haupt- und Nebensaison, erklärt der Betreiber.
Hinzu kommen bei Vorabreservierung 2,50 Euro Reservierungsgebühr. Strom gibt es für 1,50 Euro für ein Kilowatt, 3 Euro für 2KW und 4 Euro für 5 KW. Uns ist tatsächlich in der Nacht der vorab gezahlte Strom ausgegangen. In solchen Fällen kann aber auch noch Strom nachgebucht werden. Das geht einfach über die Homepage von Safe Harbour unter der Rubrik „Meine Buchungen“.

Ein Fazit
Für uns war der Stellplatz perfekt. Mit unserem Wohnmobil sind wir autark, Strom ist natürlich immer gut. Wer auf Sanitäranlagen angewiesen ist, für den wird es schwierig. Aber es ist eben „nur“ ein Stellplatz.
Der Preis ist zwar vergleichsweise nicht ganz günstig, dafür war der Platz sauber, gepflegt und gut gelegen. Die Hauptstraße führt direkt am Parkplatz vorbei, da diese nachts aber wenig befahren ist, war das kein Problem.
Für Auswärtige eine gute Station für einen Zwischenstopp. Wer aber in Vreden und Umgebung wohnt, kann hier vielleicht auch eine kleine Auszeit genießen und im Venn wandern gehen.

Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel ist vom 28. August 2023.