Egbert Terhürne erklärt eine große Neuerung im Fahrplan des Bürgerbusses in Vreden.

Egbert Terhürne erklärt eine große Neuerung im Fahrplan des Bürgerbusses in Vreden. © Victoria Garwer (A)

Bürgerbus wird deutlich reduziert – neue Linie könnte aber schon am Montag losfahren

rnVerkehr

Der Vredener Bürgerbus wird zukünftig nicht mehr so fahren, wie es in den vergangenen sechs Monaten der Fall war. Grund dafür sind viele Leerfahrten. Doch das soll sich bald ändern.

Vreden

, 18.10.2022, 04:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Seit fast 40 Jahren ist der Bürgerbus in Vreden eine echte Institution und wird bis heute von vielen, vielen Menschen genutzt. Nur die neue B3-Linie wurde nie so richtig angenommen, sodass es zum Ende sogar einige Leerfahrten gab.

„Wir haben die Linie zum 2. Mai eröffnet und mussten nun leider feststellen, dass sie überhaupt nicht genutzt wird. Im Prinzip fahren wir fünf Stunden nur herum und blasen jede Menge Abgase raus. Das ist ökologisch alles aktuell einfach etwas stümperhaft“, sagt Egbert Terhürne, Vorsitzender des Bürgerbusvereins.

Und so wurde nun ein Schlussstrich unter die Linie B3, die von Vreden über Kleinemast und Großemast fuhr, gezogen. „Das war ja eine Randsiedlungstour und wir dachten damals, dass die Leute das gut finden, mit dem Bus von dort in die Stadt zu kommen. Aber wer einmal durch die Orte fährt, sieht auf jedem Hof zwei bis drei Autos. Da brauchen die Menschen einfach keinen öffentlichen Nahverkehr“, meint Terhürne. Allerdings ist das Aus für die Route auch erstmal nur auf ein halbes Jahr angesetzt. Was danach passiert, wird sich zeigen.

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Doch bekanntlich öffnet sich immer irgendwo eine neue Tür, wenn sich eine alte schließt, und so gibt es längst einen neuen Plan, den Bürgerbus den Leuten wieder sinnvoller anzubieten. „Wir haben für die B3 ja einfach fünf Fahrten von der B2-Linie genommen und anderweitig genutzt und so wird es nun auch sein. Die neue Route wird dann allerdings exklusiv für die Asylbewerber und Geflüchtete da sein“, so der Vorsitzende bei der Vorstellung der neuen Linie.

Fahrplan wird verändert

„Wir haben rund um Vreden in den Kirchdörfern momentan etliche Gäste, die selbst überhaupt nicht mobil sind. Also haben wir uns als Verein dafür entschieden, fünf Mal am Tag nur für sie eine Ringlinie zu machen, die die Heime mit der Stadt verbindet.“

Egbert Terhürne ist die Tour sogar schon am Wochenende einmal im „Bürgerbustempo“ abgerollt, um zu erfahren, ob die Route wirklich in 60 Minuten abfahrbereit ist. „Sonst kommen wir ja der anderen Linie in die Quere.“ Denn die B2, die durch Vreden, Zwillbrock, Ellewick, Oldenkott, Ammeloe, Lünten sowie Antoniusheim fährt, wird es auf jeden Fall weiterhin geben.

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Also theoretisch steht schon alles für den neuen Versuch, den Bürgerbus noch näher an die Vredener zu bringen – nur das endgültige Okay fehlt noch. „Wir haben am Donnerstag noch eine Sitzung und wollen dann am liebsten schon nächsten Montag starten. Ich sehe da eigentlich auch keine Probleme“, so der 72-Jährige, der aber große Veränderungen in den vergangenen Jahren sieht. Das bekam auch die Linie B3 zu spüren.

Eine Linie nur für Asylbewerber und Geflüchtete

„Ich bin nun eben auch schon etwas betagter, aber früher mussten wir alle mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fahren, weil es maximal pro Hof ein Auto gab. Das ist mittlerweile anders. Eigentlich hat jeder ein Auto und dazu sind auch ganz viele mit dem Fahrrad unterwegs. Deshalb hoffen wir nun, dass die Asylbewerber und Geflüchteten das Angebot mehr brauchen und nutzen werden“, sagt der Bürgerbusvereinsvorsitzende.

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Hoffnung macht außerdem, dass die Busse schon auch bei vergangenen Flüchtlingswellen sehr stark genutzt wurden. „Da waren die Linien durch die Kirchdörfer an den Stoßzeiten komplett überfüllt“, erinnert sich Egbert Terhürne. Ob das nun auch so kommen wird, zeigt sich dann in der Testphase bis Ende März 2023. Dass es aber immerhin mehr Zuspruch als auf der ehemaligen B3-Linie geben wird, ist nahezu sicher.