Beuting schließt Maislabyrinth und Bauerngolf Beliebtes Vredener Ausflugsziel ist Geschichte

Beuting schließt Maislabyrinth: Beliebtes Ausflugsziel ist Geschichte
Lesezeit

„Die Sonne scheint hochsommerlich und der Mais wächst auf dem Hof Beuting schnell zum Labyrinth heran.“ Diese oder eine ähnliche Meldung gab es in den vergangenen Jahren regelmäßig ungefähr um diese Jahreszeit zu verkünden. Denn in einigen Wochen hätten das Maislabyrinth und der Bauerngolfplatz in Zwillbrock wieder ihre Tore geöffnet. Doch in diesem Jahr ist alles anders.

Die Geschichte des Labyrinths

Wir blicken zurück: Angefangen hatte die Familie bereits 2004. „Gestartet haben wir erst nur mit dem Maislabyrinth“, erinnert sich der Betreiber Hendrik Beuting. „Ich glaube, 2010 kam dann erst das Bauerngolf dazu.“ Im Laufe der Jahre ist nicht nur das Labyrinth, sondern auch das Angebot drumherum immer weiter gewachsen.

„Das hat letztendlich dann auch dazu geführt, dass das Labyrinth für immer mehr Menschen in Vreden und der Umgebung zu einem immer beliebteren Ausflugsziel wurde“, so Beuting. „Ob Firma, Familie, Nachbarschaft oder Kindergeburtstag, hier sind die Menschen schon gerne hingekommen.“

Auch das Bauerngolfen erfreute sich im Laufe der Jahre immer größerer Beliebtheit.
Auch das Bauerngolfen erfreute sich im Laufe der Jahre immer größerer Beliebtheit. © Archiv

Der Beliebtheit seiner familiengeführten Attraktion ist sich der Vredener Unternehmer durchaus bewusst. Doch Familie ist genau das passende Stichwort. „Es war eben rein familiär geführt“, führt Hendrik Beuting weiter aus. „Aber eben bloß als Nebenerwerb. Es war ein zweites Standbein, damals noch zur Landwirtschaft.“ Und mittlerweile seien das Labyrinth und das gesamte Angebot drumherum für den Familienvater und selbstständigen Unternehmer zu viel Arbeit geworden.

„Klar, es war immer eine saisonale Geschichte über dreieinhalb oder vier Monate“, räumt Beuting ein. „Aber man hat natürlich auch viel Vorbereitung und Nachbereitung. In diesen Dingen haben wir jetzt familiär gemerkt, dass es einfach am Ende zu viel wird.“

Vor allem neben der Führung des eigenen Betriebs sei das Angebot in Zwillbrock zu einem immer schwieriger zu bewältigenden Aufwand geworden. „Ich habe zwölf Angestellte. Wir haben von montags bis freitags definitiv genug zu tun. Und wenn man dann, in der normalen Labyrinth-Saison, den Samstag und Sonntag noch voll zu tun hat, ist das echt viel. Dafür muss man schon positiv bekloppt sein.“

Familie musste immer helfen

Doch auch das Familienleben sei immer mehr in Mitleidenschaft gezogen worden. „Da hat die Familie natürlich dann auch immer viel geholfen. Das muss man ganz ehrlich sagen“, betont Hendrik Beuting. „Es gab eigentlich kein Wochenende, an dem man sagen konnte, dass man spontan wegfährt, gar nicht. Man musste eigentlich immer gewähr bei Fuß stehen.“ Das wolle er in Zukunft nicht mehr so fortführen.

Nachfolger nicht in Sicht

„So schön wie es ist oder war, so sehr freuen wir uns vielleicht auch auf die neue Zeit als Familie“, ergänzt der Betreiber. Nach einer anderen Lösung, also einem anderen Betreiber, habe Hendrik Beuting allerdings nicht gesucht. „Wir wohnen auch auf dem Hof“, erklärt er. „Und dann hätten wir den Trubel immer noch vor unserer Haustür.“ So befürchtet er, dass ihn die Arbeit doch wieder nicht vollständig loslassen würde.

Kein Abschiedsfest geplant

Auch einen richtigen Abschied, im Sinne eines Sommerfestes, werde es wohl nicht geben. „Es gibt ja auch kein Maisfeld“, so Beuting. „Diese Arbeit haben wir uns gleich gespart, als die Entscheidung gefallen war.“ Somit sehe er weder eine Location noch einen konkreten Anlass, um nochmal alle Familien zu einem Abschiedstag einzuladen. „Ich verstehe es, wenn das manch einer schade findet“, fügt Hendrik Beuting hinzu. „Aber am Ende wäre auch das wieder viel Arbeit. Also genau das, womit wir aufhören möchten.“

So rannten in den vergangenen Jahren zahlreiche Kinder durch das Maislabyrinth in Zwillbrock.
So rannten in den vergangenen Jahren zahlreiche Kinder durch das Maislabyrinth in Zwillbrock. © Christin Lesker