Besseres Handynetz in Vreden und Umgebung Trotzdem bleiben „weiße Flecken“

Besseres Handynetz in Vreden: Trotzdem bleiben „leere Flecken“
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„Die theoretische Netzabdeckung ist wirklich ausgesprochen gut“, betont die Mobilfunkkoordinatorin des Kreises Borken, Katharina Krimphoff, vor dem Ausschuss für Wirtschaft und Digitales am 6. Februar 2024. „Die tatsächliche Abdeckung sieht allerdings anders aus.“

Das können wohl auch die meisten Vredenerinnen und Vredener, die oft auf ihr Handy angewiesen sind, unterschreiben. Doch nun sollen langsam aber sicher immer mehr Löcher mit neuen Masten gestopft werden. Allerdings enthält auch dieser Plan Lücken.

Dass beim Blick auf das Handy in Vreden oft die Worte „Kein Netz“ am oberen Bildschirmrand stehen, ist nichts Neues. Bereits 2019 hatte der Kreis Borken eine ausführliche Messung durchgeführt und das bestätigt, was wohl die meisten schon wussten. Bei allen drei Netzbetreibern (Telefonica, Telekom und Vodafone) schneidet das Netz in Vreden und Umgebung überdurchschnittlich schlecht ab.

Seither versucht die Stadtlohnerin Katharina Krimphoff im gesamten Kreis und somit auch in Vreden die sogenannten weißen Flecken zu beseitigen. „Wir haben uns mit allen drei Anbietern zusammengesetzt und geschaut, wo sie vielleicht schon einen Netzausbau geplant haben und wo wir möglicherweise unterstützend tätig werden können“, erklärt die Mobilfunkkoordinatorin des Kreises Borken. Mit Unterstützung meint Krimphoff vor allem das Finden möglicher Standorte für neue Masten.

Grenznähe ist ein Problem

Zur Einordnung: Vodafone-Kunden haben laut den Angaben des Kreises Borken in Vreden die geringsten Netzprobleme. Die größten Flecken in der Kommune weist bisher noch die Telekom auf.

Ein zusätzliches Problem für die deutschen Netzbetreiber sei die Nähe zu den Niederlanden. „Ihnen ist mit Sicherheit schon aufgefallen, dass man in der Nähe der Grenze total schnell im niederländischen Netz ist“, mutmaßt Katharina Krimphoff. „Aber ins deutsche Netz wechselt das Handy nur langsam wieder zurück.“ Das liege daran, dass die Vorgaben der Bundesnetzagentur zur Mobilfunkstrahlung in Grenznähe wesentlich strenger sind als die der holländischen Nachbarn.

Kirchdörfer stark betroffen

Das sorge allerdings dafür, dass der Ausbau entlang der Grenze „total unattraktiv“ wird, wie die Mobilfunkkoordinatorin betont. Das betreffe in Vreden vor allem die Kirchdörfer Lünten, Ellewick-Crosewick, Zwillbrock und Oldenkott-Wennewick.

Die positive Nachricht: Für die großen weißen Flecken soll es in Zukunft einen neuen Mast für alle drei Netzbetreiber geben. Dort wird also eine große Lücke geschlossen. Anders sieht es allerdings für das Gelände rund um das Antoniusheim aus. Dort scheint bisher noch keine Lösung vorzuliegen.

Lösung für die Innenstadt

Doch nicht nur die Kirchdörfer will sich die Mobilfunkkoordinatorin genauer angeschaut haben, sondern auch die Vredener Innenstadt. „Dort ist uns ein ehemaliger Standort für einen Sendemast weggebrochen und wir mussten eine schnelle Übergangslösung finden“, berichtet Katharina Krimphoff. „Das war nicht immer ganz so einfach, wie es klingt.“

Doch neben der Übergangslösung arbeite sie nun bereits mit dem Vredener Wirtschaftsförderer Michael Terhörst an einer stabilen und langfristigen Lösung für alle drei Netzbetreiber in der Vredener Innenstadt.

Besonders interessiert sind viele Vredener nicht nur am reinen Mobilfunkausbau, sondern auch an der „5G-Abdeckung“. „Da sind alle drei Netzanbieter aktuell ziemlich schnell dabei und Vreden wird sogar bedacht“, betont Katharina Krimphoff und verweist dabei auf Stadtlohn, das in Sachen 5G nur ein großer weißer Fleck auf der Netzkarte darstellt.

Die Arbeit des Kreises bezieht sich vor allem auf die Daten der Bundesnetzagentur. Wer also ein akutes Funkloch bei sich zu Hause oder woanders in Vreden melden möchte, der kann das über die „Funkloch-App“ der Bundesnetzagentur tun.