Verwunderung machte sich unter den Vredenern breit: Entlang zurückgeschnittener Wallhecken um Vreden errichtete der Netzbetreiber Amprion plötzlich Bauzäune – ohne sichtbare Baustelle. Viele fragten sich, welchen Zweck diese Absperrungen erfüllen sollten.
Nun klärt das Unternehmen auf: Die Maßnahme diene, so das Unternehmen, dem Naturschutz und insbesondere dem Schutz der vor Ort heimischen Fledermäuse.
Orientierung durch Schall
„Die nachtaktiven Fledermäuse können auch Stromleitungen durch Echoortung wahrnehmen und ihnen im Flug ausweichen“, erklärt Amprion-Projektsprecherin Tanja Groß. „Wallhecken dienen ihnen genauso als Orientierungshilfe in der Landschaft. Da diese für künftige Arbeiten zurückgeschnitten werden mussten, stellen die Bauzäune nun eine temporäre Alternative dar, bis die Vegetation wieder nachgewachsen ist.“
Die Maßnahme ist Teil des ökologischen Trassenmanagements von Amprion. Entlang von Stromtrassen entstehen, so Groß, durch gezielte Pflege waldrandartige Strukturen, die für verschiedene Fledermausarten eine Art Leitplanke bilden. Manche Arten orientieren sich erst entlang solcher „akustischen Geländer“ in ihrem Lebensraum.
Mit den aufgestellten Bauzäunen will Amprion also nicht nur die Energieversorgung sicherstellen, sondern auch dem Artenschutz Rechnung tragen. Bis die Wallhecken wieder ihre ursprüngliche Funktion übernehmen können, sorgen die Absperrungen für Orientierung – allerdings nicht für Menschen, sondern für die heimischen Fledermäuse.