Bäume auf der Max-Planck-Straße werden nicht gefällt „Das ist keine Option“

Bäume auf der Max-Planck-Straße werden nicht gefällt
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An der Max-Planck-Straße in Vreden befinden sich beidseitig der Straße zwischen Gehweg und den anliegenden Grundstücken Platanen, die mittlerweile einen Durchmesser von rund 60 bis 70 Zentimeter haben. Diese sehen jedoch nicht nur schön aus, sondern sorgen immer wieder für Probleme.

Drei dieser Platanen haben bereits mehrfach Schäden an den befestigten Flächen rund um den Baum und auch am Gebäude eines direkten Anliegers verursacht. Diese mussten von der Stadt Vreden, als Eigentümer der Bäume, mit erheblichem Aufwand beseitigt werden.

Des Weiteren stehen die Platanen in einem nur rund 1,50 Meter breiten Grünstreifen und verursachen Schäden an den Gehwegen. Nun sollte der Vredener Bau-, Planungs- und Umweltausschuss über den Einbau eines Wurzelschutzes zur Vermeidung von weiteren Schäden beraten. Doch nicht alle hielten diese Lösung für ausreichend. Manch einer hielt den Wurzelschutz nicht für wirtschaftlich.

Stadt will Wurzelschutz

Der Standpunkt der Stadt wurde schnell klar: Um zukünftig weitere Schäden an den befestigten Flächen und am Gebäude zu verhindern, werde der Einbau einer Wurzelsperre für erforderlich gehalten. Die Wurzelsperre könne aufgrund der beengten Verhältnisse jedoch nur auf dem Grundstück des Anliegers eingebaut

werden. Eine Abstimmung der vorgesehenen Maßnahmen auf dem Grundstück des Anliegers sei sogar bereits erfolgt.

Die Kosten für den Einbau der Wurzelschutzfolie und die Beseitigung der Schäden am Pflaster werden nach Angaben der Stadtverwaltung auf rund 20.000 bis 25.000 Euro geschätzt. Um den sogenannten Alleecharakter der Straße zu erhalten und somit keine Bäume fällen zu müssen, möchte die Verwaltung dem Bau-, Planungs- und Umweltausschuss den Einbau einer Wurzelschutzfolie empfehlen.

FDP ist klar dagegen

Hendrik Mulder von der FDP-Fraktion sieht diesen Vorschlag allerdings kritisch. „Ich kenne die Fotos aus den Innenräumen. Das ist schon brutal“, betont er. „Wir haben aber auch Verständnis dafür, dass die Bäume in Reihe schöner aussehen.“ Zum Schluss müsse man ökonomische und ökologische Argumente abwägen. Außerdem sei der Wurzelschutz nicht zu 100 Prozent sicher. So könne es also sein, dass die Stadt jetzt viel Geld in die Hand nimmt und das Problem taucht in wenigen Jahren wieder auf. „Daher halte ich eine Beseitigung der Bäume, so hart es auch klingt, für sinnvoller“, betont Mulder.

„Das ist keine Option“

Christian Röring, stellvertretend für die CDU-Fraktion, konnte dem Wurzelschutz etwas mehr abgewinnen. „Wir haben uns auch schon in der Vergangenheit ausdrücklich für den Erhalt der Bäume ausgesprochen“, betont Röring. „Die Alternative hier wäre schlichtweg die Beseitigung der Bäume. Das ist für uns keine Option.“ Zusätzlich seien die Platanen heute insgesamt auch prägend für die Allee und ein natürlicher Ausgleich für die Bebauung drumherum.

Am Ende entschied sich der Ausschuss mit drei Gegenstimmen und einer Enthaltung für die Erhaltung der Bäume an der Max-Planck-Straße.

Die Wurzeln der Allee breiten sich immer weiter aus. Das betrifft nicht nur die Gebäude.
Die Wurzeln der Allee breiten sich immer weiter aus. Das betrifft nicht nur die Gebäude. © Markus Gehring