Andere Orte wie Stadtlohn hatte es über die Feiertage noch härter getroffen. Doch auch in Vreden sorgte der steigende Pegel der Berkel sowohl beim der Stadt Vreden wie auch beim örtlichen Angelsportverein für Kummer. Und selbst nach dem Weihnachtsfest bleibt die Sorge vor einem Hochwasser immer noch bestehen.
Denn der letzte Regen des Jahres soll noch kommen. Die Stadt sowie Feuerwehr und Angelsportverein bleiben in Alarmbereitschaft.
Drei Straßen gesperrt
Am Sonntag, 26. Dezember, erreichte der Pegelstand an der Berkel-Messstelle in Ammeloe seinen Höchstwert von 3,37 Metern. Doch schon in den Tagen zuvor mussten drei Straßen in Vreden und der Umgebung komplett oder in Teilen gesperrt werden.
Bereits am 22. Dezember wies die Stadtverwaltung in den sozialen Medien darauf hin, dass die Unterführung an der Overbergstraße wegen übergetretenen Bachläufen gesperrt war.
Einen Tag später folgte die Kreisstraße 18 in Ammeloe. Wegen der teilweisen Überschwemmung der Kreisstraße wurden an dieser Stelle entsprechende Schilder als Gefahrenhinweise aufgestellt.
Sie war allerdings über eine Fahrbahn mit Vorsicht weiter passierbar. Am 25. Dezember musste dann jedoch ein Wirtschaftsweg wegen des starken Niederschlages vollgesperrt werden.
Stadt kontrolliert weiter
Diese Örtlichkeiten und auch weitere, die hätten betroffen sein können, seien auch über die Feiertage hinweg täglich durch die Rufbereitschaft angefahren worden. „Dabei mit permanentem Blick auf die Daten des Hochwasserportals NRW, um sich auch über die Pegelstände oberhalb Vredens zu informieren“, so die Pressestelle der Stadt.
Weiterhin überprüfe der Rufbereitschaftsdienst außerdem regelmäßig den die Berkel entlastenden „Ausbach“ sowie den Bereich des Berkelkraftwerks, da die Wassermassen auch viel Unrat und Astwerk anspülen. Diese Kontrollen sollen auch in den kommenden Tagen fortgeführt werden.
Doch wenn es zu einem Hochwasser kommt, befindet sich nicht bloß die Stadt, sondern auch der Angelsportverein Vreden und Umgebung in Alarmbereitschaft. Denn ihnen ist das Überleben der Fische in die Berkel ein Anliegen.
„Wir retten Leben“, stellt Alfons Wüpping, 1. Vorsitzender des Angelsportvereins, kurz und knapp fest. Schon während der Feiertage war der Angel-Experte mit seiner Drohne unterwegs und beobachtete das Hochwassergeschehen im Naturschutzgebiet Berkelaue II ganz genau.

Fischsterben durch Hochwasser
„Das Hochwasser ist zwar inzwischen schon wieder etwas zurückgegangen“, erklärt Alfons Wüpping. Doch der schnelle Berkel-Rückgang kann an vielen Stellen große und kleine Wasserlöcher hinterlassen, in denen sich noch Hunderte von Fischen befinden.
„In der Regel merken die Fische schnell, wenn sich das Wasser wieder zurückzieht. Viele schaffen es, zurück in den Fluss zu gelangen“, ergänzte der Vredener. Aber es schaffen eben nicht alle.
Angler bleiben alarmbereit
Diese Tiere bleiben dann in den Wasserlöchern zurück. Je länger es dauert und umso wärmer es wird, desto größer ist die Gefahr, dass die Fische verenden.
„Die Sonne trocknet die Wasserlöcher einerseits aus. Die Fische werden auf immer enger werdendem Raum zusammengedrängt“, erklärte Wüpping. Am Ende gebe es im schlimmsten Fall ein großes Fischsterben auf den Äckern und Wiesen.
Dies sei jedoch in Vreden seit längerer Zeit nicht mehr vorgekommen. „Das letzte Mal, dass wir haben eingreifen müssen, ist bestimmt 15 Jahre her“, erinnert sich der Vredener Angler. „Trotzdem bleiben wir natürlich stetig in Alarmbereitschaft“, betont er. „Denn am Freitag soll ja nochmal einiges runterkommen.“