Es begann mit einem leisen, zarten „Pssst“. Und steigerte sich dann zu einem furiosen, fast stimmakrobatisch swingenden Auftritt. Melaniia Dushachak aus Vreden zog aller Register ihrer Stimme. Mit dem anspruchsvollen „It’s Oh So Quiet“ von Björk ging die 14-jährige Ukrainerin in den sogenannten „Knockouts“ der Castingshow „The Voice Kids“ an den Start.
Es ging um den Einzug ins Finale. Melaniia trat gegen vier Mitbewerberinnen an und gab alles. Ihr Coach, die Popsängerin Lena Meyer-Landrut, hielt es schon nach den ersten Takten nicht mehr auf ihrem Sitz. „Ich kann ihr nichts mehr beibringen“, sagte die staunende Lena Meyer-Landrut.
„Das schönste Pssst“
Auch die Moderatoren und Coaches der anderen Teams überschlugen sich vor Begeisterung nach Melaniias Auftritt: „Was für eine Energie hier auf der Bühne.“ „So krass!“ „Es ist alles gut, egal was sie macht.“
Coach Michi Beck von den Fantastischen Vier machte kein Geheimnis daraus, dass Melaniia für ihn zu den Favoritinnen zähle. Der erfolgreich Popsänger Wincent Weiss wurde noch deutlicher: „Ich bin für das schönste ,Pssst‘, das ich je gehört habe.“ Damit meinte er Melaniias großartigen Auftritt.
Das letzte Wort aber lag allein beim Teamcoach Lena Meyer-Landrut. Der 31-jährigen ESC-Gewinnerin war die Entscheidung ganz offenbar nicht leicht gefallen, aber sie druckste nicht lange rum. „Ich will es nicht schmerzhaft machen“, sagte sie und entschied sich für die ebenfalls 14-jährige Alexandra aus Bad Nauheim. Sie war mit dem Song „Soulmate“ von Natasha Bedingfield angetreten.
Die Spannnung entlud sich bei allen fünf jungen Sängerinnen der Knock-Out-Runde. Mit Alexandra-Rufen feierten Melaniia und ihre Mitbewerberinnen die Siegerin. Das Publikum erlebte diese Momente am Freitagabend in der Castingshow „The Voice Kids“. Melaniia selbst hatte die Spannung schon im Januar durchlebt, als die Sendung aufgezeichnet wurde.

„Natürlich war Melaniia ein wenig traurig, dass sie nicht ins Finale eingezogen ist“, sagt die Vredenerin Annegret Bennink. Die Musiktherapeutin und -lehrerin hat Melaniia und ihre Mutter Tatiana Dushchak bei sich Zuhause aufgenommen, nachdem die beiden Ukrainerinnen im vergangenen Jahr vor dem Krieg geflüchtet waren.
Doch Melaniias anfängliche Enttäuschung über das Ausscheiden ist längst der Freude und dem Stolz gewichen über ihre erfolgreichen Castings im Vorfeld der Show und über die vielen begeisterten Kritiken nach ihren beiden Fernsehauftritten.
Fernsehabend mit Freundinnen
So genoss Melaniia am Freitagabend die Ausstrahlung ihres Auftritts zusammen mit ihren Freundinnen bei einem Fernsehabend im Haus Bennink. „Für Melaniia waren die Voice Kids eine tolle Erfahrung“, sagt Annegret Bennink, die ihre Gasttochter zu den Fernsehaufzeichungen begleitet hatte. „Der Sender geht sehr behutsam mit den Kindern und Jugendlichen um. Die werden in den Shows nicht verheizt“, sagt sie.
Darum ist für Melanie der Traum von einer Gesangskarriere nach dem verpassten Finaleinzug auch noch nicht ausgeträumt. „Sie will weitermachen. Jetzt erst recht“, sagt Annegret Bennink. Und Melaniia hat schon in wenigen Tagen die Chance auf einen großen Liveauftritt im Fernsehen.
Liveauftritt beim Finale
Am Freitag, 12. Mai, ab 20.15 Uhr auf Sat1 das große Voice-Kids-Finale live gesendet. Dann stehen nicht nur Alexandra und die Gewinnerinnen und Gewinner aus den anderen Teams auf der Bühne in Berlin.
Auch einige weitere Gesangstalente, die mit ihren Auftritten Publikum und Jury besonders begeistert haben, dürfen sich auf der großen Bühne noch einmal außer Konkurrenz präsentieren. Eines von ihnen ist Melaniia Dushchak aus Vreden.
Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel erschien ursprünglich am 6. Mai 2023.