Besorgte Stimmung unter den Imkern in Vreden. Ein vermeintliches Nest der invasiven asiatischen Hornisse wurde am Berkelsee gesichtet. Fünf Nester der asiatischen Hornisse wurden in der Vergangenheit bereits im Kreis Borken gefunden. Darunter auch ein Nest in Vreden.
Da sich das aus Südostasien eingewanderte Insekt schnell ausbreitet, könne in Zukunft mit einer deutlich höheren Anzahl an Nestern im Westmünsterland gerechnet werden. Der Vredener Imker Johannes Haase, der selbst bereits Erfahrungen mit den Hornissen gemacht hat, zeigt sich daher besorgt. Auch der Kreis Borken bittet darum, verdächtige Nester zu melden.
Entwicklung der Problematik
Neu ist die Problematik keineswegs. „Schon im vergangenen Jahr haben wir im ganzen Kreis und auch in Vreden vermehrt asiatische Hornissen gesichtet“, berichtet Johannes Haase, „Allerdings glaube ich, dass das Problem im vergangenen Sommer schlimmer war.“
Doch was ist eigentlich das Problem an den gestreiften Insekten? Die Hornisse ist vor einigen Jahren aus Südostasien nach Deutschland eingewandert. Deshalb steht es auf der Europäischen Liste der sogenannte gebietsfremden invasiven Arten, die vorrangig zu bekämpfen sind. Das schreibt der Kreis Borken in einer Pressemitteilung zu diesem Thema.
Gefahr droht nur in Nestnähe
Gefährlich ist das vermehrte Auftreten der Hornissen für Menschen aber nicht besonders. Genauso wie die bei uns heimische Europäische Hornisse (Vespa crabro) ist auch die Asiatische Hornisse von Natur aus sehr friedfertig. Grundlos werden Menschen nicht angegriffen. Hornissen stechen allenfalls zur Verteidigung ihres Nestes. In direkter Umgebung dieser lauert also durchaus Gefahr.
Dafür sind sie umso problematischer für Bienen. Denn die Hornissenart ernährt sich hauptsächlich räuberisch von Hautflüglern wie Honigbienen, Wespen und Wildbienen, erklärt Johannes Haase im Telefonat mit der Redaktion. Deshalb seien sie vor allem eine Bedrohung für heimischen Bienenvölker.
Die Nester könne man, so der Imker, vor allem daran erkennen, dass sie ganz oben in den Bäumen hängen. Vor allem jetzt im Herbst fallen diese Nester durch das abgefallene Laub schneller auf.
Die Asiatische Hornisse selbst erkenne man anhand ihrer schwarzbraune Brust, ihre leuchtend gelben Beine mit dunklen Beinansätzen sowie ihr gelb-orange gefärbtes letztes Hinterleibdrittel. Am Ende des ersten Hinterleibs trägt sie zusätzlich eine dünne gelbe Binde.
Die Körperlänge beträgt bis zu 2,5 Zentimetern. So sei sie durch ihre geringere Größe und die deutlich dunklere Körperfärbung recht gut von der europäischen Hornisse zu unterscheiden, erklärt ein Mitarbeiter der unteren Naturschutzbehörde der Kreisverwaltung.
Meldung an den Kreis
Melden können die Vredenerinnen und Vredener die verdächtigen Nester beim Kreis. Die asiatische Hornisse bevorzugt geschützte und ruhige Orte für ihre Nester. Gerade solche Bereiche sollten daher auf dem eigenen Grundstück überprüft werden. Wird ein potenzielles Nest gesichtet, sollte der genaue Standort, gerne mit einem Foto per E-Mail an invasivearten@kreis-borken.de geschickt werden.
