Antrag bei Bezirksregierung eingegangen Leitet die SGW bald Wasser in den Ölbach?

Antrag eingegangen: Leitet die SGW bald Wasser in den Ölbach?
Lesezeit

Es ist erneut Thema in Vreden: Seit 2018 fällt der Ölbach immer wieder trocken. Dass dafür auch die Salzgewinnungsgesellschaft (SGW) verantwortlich ist, haben sie im Bau-, Planungs- und Umweltausschuss im vergangenen Jahr nicht bestritten.

Damals stellte die SGW die Idee vor, durch eine oberirdische Leitung Teile des von ihnen extra abgepumpten Wassers in den Ölbach zu leiten. Die Politiker im Ausschuss haben dieses Vorgehen nicht befürwortet und lehnten es damals ab.

Nun heißt es, dass die SGW einen anderen Weg gefunden habe, wieder Wasser in den Ölbach zu bekommen. „Wir haben aktuell nichts eingeleitet. Es ist aber immer noch der Plan“, erklärt Stefan Meyer von der SGW auf Anfrage der Redaktion.

Die Möglichkeiten seien jedoch stark begrenzt. Wann es so weit sein kann, könne er nicht sagen. Dass momentan wieder Wasser im Ölbach ist, sei dem Regen zuzuschreiben, so Meyer.

Antrag geht an Stadt vorbei

Auf welchem Wege die SGW nun genau das Wasser in den Ölbach leiten möchte, bleibt zum jetzigen Zeitpunkt ungewiss. Gesichert kann Peter Hogrebe,

Sprecher der Abteilung Bergbau und Energie in NRW, bestätigen, dass in der vergangenen Woche ein Antrag zur Einleitung von Stützwasser in den Ölbach eingegangen ist. In den nächsten Tagen werde dieser dann bearbeitet.

trockener Ölbach in Vreden
Josef Wissing (sachkundiger Bürger), Gerd Welper und Sandra Lentfort von den Grünen standen schon 2018 am ausgetrockneten Ölbach an der Gaststätte Schwering. © Victoria Garwer (Archiv)

Bernd Kemper, Beigeordneter der Stadt Vreden, erklärt im Telefonat mit der Redaktion, dass das städtische Wegerecht weiterhin verwehrt bliebe. „Wir sind auf offizieller Seite nicht mehr beteiligt“, sagt er.

Die Stadt Vreden sei durch den neusten Monitoringbericht der SGW darauf aufmerksam gemacht worden, dass die SGW die Grundwasserförderung weiter anstrebe. Die Entscheidung der Förderung liegt bei der Bezirksregierung Arnsberg. Die Stadt möchte die Fördermenge möglichst gering halten.

Gegen den Willen der Stadt

„Erst ein Gewässer zu zerstören und dann so zu tun, als ob alles in Ordnung wäre, ist an Zynismus in meinen Augen nicht zu überbieten“, meint Ludger Kremer von der Bürgerinitiative Grundwasser. Der Bach werde durch die Maßnahmen nicht wieder entstehen, sondern nur den Anschein erwecken, dass er wieder da sei, erklärt er.

Der Ausschuss lehnte den Antrag damals aus den gleichen Gründen ab. Sandra Lentfort (Grüne) sprach damals von einer „kosmetischen Korrektur“. Die Politiker waren sich einig, dass das Einfüllen von Wasser die Schäden durch unter anderem der SGW nicht korrigiert werden kann.

Demnach hat die SGW eine Lösung ihres Anliegens gefunden, indem sie die städtische Zustimmung umgeht. Ob dieser Antrag allerdings bewilligt wird, ist bislang noch nicht sicher und bleibt abzuwarten.