Anspruch auf Ganztagsschulen in Vreden „Ist und bleibt eine große Herausforderung“

Anspruch auf Ganztagsschulen: „Ist und bleibt eine Herausforderung“
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In der Stadt Vreden selbst und seinen umliegenden Kirchdörfern gibt es schon einige Ganztagsgrundschulen. Dadurch waren die Einrichtungen bisher in der komfortablen Lage, dass niemand auf eine lange Warteliste muss.

Dennoch: Angesichts der personellen und vor allem räumlichen Engpässe, die es heute schon bundesweit im Kita-Bereich gibt, ist damit zu rechnen, dass sich auch im offenen Ganztagesbereich große Lücken ergeben werden. Denn ab 2026, das hat der Bundestag entschieden, soll es ein Recht für jedes Kind auf offene Ganztagsbetreuung geben.

Um das umzusetzen, muss in Vreden noch einiges getan werden. Ein Arbeitskreis soll helfen.

54 Prozent schon in Betreuung

Zu den Zahlen: Zurzeit besuchen 1018 Schüler die Vredener Grundschulen. Davon nehmen, so der Erste Beigeordnete Kemper in der vergangenen Sitzung des Bildungs-, Sport- und Kulturausschusses, 258 Schüler eine Betreuung in der offenen Ganztagsschule in Anspruch. Das entspreche in etwa einer Betreuungsquote von 25 Prozent auf alle Vredener Grundschulen gesehen.

„In den einzelnen Grundschulen sind die Betreuungsquoten jedoch durchaus unterschiedlich“, betont Bernd Kemper. „Während die eine Schule noch offene Kapazitäten hat, ist eine andere schon fast voll.“

Hinzu kommen laut der Stadtverwaltung außerdem 294 Schüler, die eine Betreuung in der sogenannten „Verlässlichen Halbtagsschule/Übermittagsbetreuung“ in Anspruch nehmen. Diese biete eine Betreuung an der Schule bis zu einem fixen Abholtermin um die Mittagszeit an.

Somit seien aktuell insgesamt rund 54 Prozent der Grundschulkinder über den Schulbesuch hinaus betreut. Eine Warteliste gibt es zwar nicht, jedoch sei zu erwarten, dass die Zahl der zu betreuenden Schüler weiter steigen wird, da ab dem Schuljahr 2026/2027 die erste Stufe des Rechts auf Ganztagsunterricht greift.

Hamalandschule wird umgeplant

Vor allem im Bereich der Hamalandschule werden bereits konkrete Ausbaupläne entwickelt. So soll zum Beispiel am Teilstandort in Ellewick aufgrund der eher schlechten Bausubstanz das alte Gebäude, das noch aus den 1930er

Jahren stammt, abgerissen werden. Der verbleibende Schulbau soll dann „überplant und tiefgreifend“ saniert werden, so Bernd Kemper.

Im Bestand habe dieser Teilstandort rund 585 Quadratmeter Nutzfläche, die sich durch Abriss des alten Baus auf rund 415 Quadratmeter verkleinern soll.

In Lünten hingegen soll nach bisherigen Plänen bloß eine Sanierung innerhalb der vorhandenen Gebäudehülle und eine stellenweise Optimierung des Grundrisses durchgeführt werden. Die Nutzfläche von rund 570 Quadratmetern ändere sich somit nur im geringen Maße.

Großer Umbau in Ammeloe

Wesentlich mehr schwebt den Planern für die Schule in Ammeloe vor. Da in dem Kirchdorf auch die OGS für die Hamalandschule zentral untergebracht ist - aktuelle noch provisorisch in sogenannten Pavillonklassen - sei der Bedarf für umfangreiche Neubaumaßnahmen groß.

Dazu soll nun über ein wettbewerbliches Verfahren in Form einer Mehrfachbeauftragung von Planungsbüros ein Entwurfskonzept gefunden werden, das dann als weitere Planungsgrundlage dienen soll. Im Bestand habe dieser Teilstandort ohne OGS-Pavillon rund 610 Quadratmeter nutzbare Fläche.

„Insgesamt ist und bleibt die Planung des Ganztagsunterrichtes jedoch eine große Herausforderung“, betont der Erste Beigeordnete mit Blick auf die Bauprojekte der kommenden Jahre. „Da viele Detailfragen noch nicht geklärt sind, befürworten wir

die Bildung eines Arbeitskreises zur Unterstützung.“