13 Ölgemälde aus Kapelle Marienbrunn gestohlen „Der ideelle Wert ist kaum messbar“

Dreizehn Ölgemälde aus Kapelle Marienbrunn gestohlen
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„13 Ölgemälde eines Kreuzweges haben Unbekannte in Vreden erbeutet“, das teilte die Kreispolizeibehörde am Dienstagnachmittag mit. Die circa 30 x 50 Zentimeter großen Bildnisse auf Leinwand mit hölzernem Rahmen im Barockstil hingen in einer Kapelle Marienbrunn am Kapellenweg - im Volksmund auch Mariabrunn genannt. Zwischen 5.45 Uhr und 18.45 Uhr muss sich die Tat laut den Polizeibeamten abgespielt haben. Wie die Diebe in den gesicherten Bereich des Gebäudes kamen, sei bisher unklar.

Kapelle Mariabrunn Mariabrunn von innen.
Die Kapelle Mariabrunn Mariabrunn von innen. An der Wand sind einige der Kreuzweg-Bilder zu sehen. © Thorsten Ohm (A)

Zuerst bemerkt hatte den Diebstahl der Schließdienst der Pfarrgemeinde. Dieser ist dafür zuständig, dass die Kapelle jeden Abend abgeschlossen wird. Am Montagabend habe er vor dem Schließen noch einen kurzen Blick in die Kapelle geworfen und bemerkt, dass die Gemälde nicht mehr an ihren Plätzen hingen. Daraufhin benachrichtigte er den zuständigen Referatsleiter bei der Zentralrendantur, Stephan Bengfort. Dieser machte such umgehend auf den Weg und benachrichtigte die Polizei.

Drei Meter hohes Gitter

Eine Erklärung, wer aus welchem Motiv diese Bilder stehlen würde, habe er nicht. „Also ein Dummejungenstreich war das aber mit Sicherheit nicht“, betont er. Denn für einen spontanen Diebstahl sei nicht nur die Beute viel zu sperrig - es sind immerhin13 vergleichsweise große Gemälde - sondern auch der Weg in die Kapelle zu kompliziert. Denn hinter der Tür befindet sich in der Kapelle Mariabrunn noch ein zusätzliches Gitter. „Das ist rund drei Meter hoch“, ergänzt Stephan Bengfort. „Ohne Leiter kommt man da also kaum rüber. Schon gar nicht mit Gemälden dieser Größe unter den Armen.“

Täter vergessen Feuerlöscher

Ein Hilfsmittel wie eine Leiter wurde am Tatort allerdings nicht gefunden. Dafür befand sich etwas anderes in der Kapelle, was die Täter vermutlich zurückgelassen haben. „Plötzlich stand da ein Feuerlöscher, der nicht zur Einrichtung der Kapelle gehört“, berichtet Stephan Bengfort. Er vermutet, dass die Täter damit ihre Spuren verwischen wollten und durch irgendetwas oder irgendjemand gestört wurden. Sicher sei es sich dabei allerdings nicht.

Ebenfalls noch nicht sicher festgestellt, ist der genaue Wert der Gemälde. Sie seien auf jeden Fall weit über 100 Jahre alt und wurden noch vor knapp fünf Jahren im Auftrag der Kirchengemeinde aufwändig restauriert. „Bis Freitag möchte das Bistum mitteilen, auf welche Summe sich der Verlust beläuft“, sagt Stephan Bengfort mit. „Doch der ideelle Wert ist kaum messbar.“

Fahndung läuft

Die Kriminalpolizei sucht weiterhin nach Zeugen. Hinweise können unter Tel. ( 02561) 9260 mitgeteilt werden.