Fast elf Millionen für Hamaland-Schule in Ammeloe SPD weiter gegen drei Standorte

Fast elf Millionen für den Neubau der Hamaland-Schule
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Nicht nur die Sanitäranlagen am Standort der Hamaland-Schule in Ellewick müssen saniert werden – die Liste der Mängel in den einzelnen Gebäuden in Ammeloe, Ellewick und Lünten ist lang. Das ist schon seit 2022 bekannt und dementsprechend auch regelmäßig Thema in der Lokalpolitik. Nun wurden Pläne für einen Um-/ Neubau des Standortes in Ammeloe vorgestellt und diskutiert. Vor allem die SPD-Fraktion konnte sich mit den anderen Parteien nicht einigen.

Entstehung des Bauplans

Aber eins nach dem anderen: Im Februar 2022 beschloss der Bildungs-, Sport und Kulturausschuss die Erstellung von Sanierungskonzepten für alle drei Standorte. Diese Sanierungskonzepte wurden im November 2022 präsentiert, bezogen sich allerdings ausschließlich auf die Sanierung der bestehenden Schulgebäude. Der Mehraufwand für eine funktionale Verbesserung der Schule, sowie der notwendigen baulichen Erweiterung durch die Offene Ganztagsschule waren darin nicht enthalten.

Für den Standort Lünten beziffert sich der Sanierungsaufwand nach Berücksichtigung der gestiegenen Baukosten auf rund 1,45 Mio. Euro, für Ellewick und Ammeloe auf je rund 1,6 Mio. Euro.

Daraufhin arbeitete die Planungsbegleitgruppe das Raumprogramm für alle drei Teilstandorte aus. In Ammeloe wurde konkretisiert, dass durch den zusätzlichen Raumbedarf eine Sanierung mit Anbau oder auch ein kompletter Abriss mit einem Neubau möglich ist. In Lünten und Ellewick sollten die vorhandenen Gebäude saniert und in Teilen abgerissen werden.

Vier der fünf eingebundenen Architekturbüros präsentierten der Begleitgruppe einen kompletten Ersatzbau. Die Wettbewerbsteilnehmer erläuterten jeweils, dass ein Abriss mit einem Neubau ein „wirtschaftlicherer Lösungsansatz“ sei: Sanierung mit Anbau und ein Neubau würden ähnliche Summen kosten.

Nach langer Diskussion empfahl die Planungsbegleitgruppe den Entwurf des Büros Winkelmann Matzken Architekten weiterzuverfolgen. Wesentlich für diese Entscheidung seien die „klaren Strukturen und gut durchdachten Abläufe im Grundriss“ gewesen. Weitere Vorteile in den Augen der Gruppe: Eindeutige Klassen- und Nebenräume sind enthalten, das Gebäude habe eine klare Struktur, ein flach geneigtes Dach für eine PV-Anlage und die Aula wird durch eine offene Treppenanlage aufgewertet.

Die Gesamtkosten für den Neubau-Entwurf in Ammeloe von Winkelmann Matzken liegen nach Angaben der Verwaltung bei rund 10,7 Mio. Euro und liegt damit preislich in der Mitte der anderen Vorschläge, die zwischen 10 und 12,2 Mio. Euro kosten sollen. Darin ist die Sanierung der beiden anderen Standorten nicht enthalten.

Aus dem Entwurf ergeben sich Konsequenzen für die drei Standorte: In Ammeloe werde der vorgeschlagene Neubau umgesetzt, während in Lünten eine Sanierung innerhalb des vorhandenen Gebäudes und eine teilweise Optimierung des Grundrisses durchgeführt wird.

Der Teilstandort Ellewick soll aufgrund der schlechten Bausubstanz (Bau aus den 1930er-Jahren) in Teilen abgerissen werden. Der verbleibende Schulbaukörper wird dann überplant und tiefgreifend saniert. Einen Raumverlust gebe es nach Angaben der Stadt dort durch die Umplanung nicht zu befürchten.

Vorteile des Bauplans

Nach Absprache mit der Schulleitung der Hamaland-Schule schlägt die Stadt diesen Zeitplan vor: Die Sanierung in Lünten soll 2025 beginnen – innerhalb der vorhandenen Gebäudehülle.

So sollen die insgesamt vier großen Räume für die Klassen und die Halbtagsschule nach dem Abschluss der Sanierung am Standort Lünten zur Unterbringung von zwei zusätzlichen Klassen während der Bauarbeiten in Ammeloe genutzt werden.

Nach Abschluss am Standort Ammeloe soll die Sanierung in

Ellewick beginnen. Je nach verfügbarer Kapazität sollen auch erste Sanierungsmaßnahmen parallel an dem Standort Ellewick durchgeführt werden.

CDU unterstützt den Plan

Diesen Fahrplan unterstützten nicht nur die Verwaltung, sondern auch die CDU-Fraktion. „Wir haben immer gesagt, dass wir die drei Schulen in den drei Kirchdörfern erhalten wollen“, betonte Ulrich Kipp (CDU-Fraktion). „Im Detail gibt es mit Sicherheit noch die eine oder andere Sache, die angepasst werden muss. Aber die Planung ist ja auch noch nicht beendet. Insgesamt sind wir sehr zufrieden.“

Auch Helma Benke (Die Grünen) unterstützte die Teilung der Hamaland-Schule auf die einzelnen Standorte. „Ein Dorf ohne Schule, ist kein lebendiges Dorf mehr“, so Benke. „Das spiegeln uns auch die Bewohner der Kirchdörfer wider.“ Dem pflichtete auch die FDP-Fraktion bei.

SPD für zentralen Standort

Nur die SPD wollte dem Beschlussvorschlag nicht zustimmen. Das Problem: Schon von Beginn an sei die Fraktion für die Errichtung eines zentralen Schulstandorts samt OGS in Ammeloe gewesen. „Das hätte den Vorteil, dass die Schülerinnen und Schüler dort gemeinsam an einem zentralen Sandort lernen und zur OGS gehen können“, erklärte Mareen Waning (SPD). „Schon jetzt fahren morgens die dritten und vierten Klassen aus allen Kirchdörfern nach Ammeloe und können anschließend die OGS zu besuchen. Die ersten und zweiten Klassen müssen nach der regulären Unterrichtszeit extra nach Ammeloe gebracht werden.“

Am Ende der Sitzung hat der Ausschuss den Beschlussvorschlag mit zwei Gegenstimmen angenommen.

So sieht der Entwurf des Standortes der Hamaland-Schule aus dem Werkstattverfahren der Architekten Winkelmann und Matzken aus.
So sieht der Entwurf des Standortes der Hamaland-Schule aus dem Werkstattverfahren der Architekten Winkelmann und Matzken aus. © Winkelmann_Matzken Architekten BDA