100 Jahre Tischlerei Tenhumberg So sieht die Zukunft des Unternehmens aus

100 Jahre Tischlerei Tenhumberg: So sieht die Zukunft der Firma aus
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Aktuell wächst in der Familie Tenhumberg mit Felix, dem Sohn des Geschäftsführers Andre Tenhumberg, bereits die fünfte Generation heran. Ob dieser in Zukunft auch das Unternehmen übernehmen wird, hält Andre Tenhumberg völlig offen. „Bis dahin ist ja auch noch wirklich sehr viel Zeit“, fügt der Geschäftsführer mit einem Schmunzeln hinzu. Klar ist für ihn allerdings: Die Firma hat eine lange Geschichte und wird sich auch in der Zukunft am Markt halten können.

Zur Geschichte: Die Brüder Josef und Theodor Tenhumberg gründeten den Tischlereibetrieb im Jahr 1923 im Ammeloer Waterhook ursprünglich als Bauschreinerei. Bereits nach vier Jahren erfolgte dann der Umzug nach Gaxel in die erste eigene Werkstatt. Im Jahr 1952 wurde diese erweitert und 1955 stieg Heinrich Tenhumberg, der im selben Jahr seine Meisterprüfung ablegte, in das Unternehmen ein.

Brand in der 1990ern

Die ersten eigenen Lehrlinge bildete das Unternehmen bereits 1967 aus. Seitdem gingen insgesamt 69 Azubis bei Tenhumberg durch die Lehre. Erst 1980 stieg Heinrichs Sohn Josef Tenhumberg als Geselle im Betrieb mit ein und übernahm die Geschäftsführung rund fünf Jahre später.

Ein weiterer Meilenstein knapp zwei Jahre später war der Bau des rund 1000 Quadratmeter großen Betriebsgebäudes an der Robert-Bosch-Straße in Gaxel. Im August 1997 brannte das neue Gebäude jedoch samt der Nachbarfirma bei einem nächtlichen Feuer ab.

„Nur dank der Hilfe befreundeter Firmen, konnte damals die Produktion behelfsmäßig wieder aufgenommen werden“, erinnert sich Josef Tenhumberg noch heute.

Altes Foto: Löschwagen versuchen, einen Firmenbrand zu löschen.
1997 brannte das Feuer in der Tischlerei Tenhumberg und Kunststoffe Terbrack und mehrere Tage lang. Auch am dritten Tag wurde noch gelöscht. © Bernd Schlusemann

Schlüsselfertiges Bauen

Gleichzeitig wurde damals mit dem Bau des heutigen Betriebsgebäudes begonnen. Auf rund 10.000 Quadratmetern Betriebsgelände entstand ein 2500 Quadratmeter großes Gebäude, mit dem die Grundlage für das heutige Kerngeschäft der Firma gelegt wurde: Das schlüsselfertige Bauen. Zur Jahrtausendwende gründete Josef Tenhumberg dazu die Firma „Tenhumberg Objektbau“. Heute arbeiten dort 30 Mitarbeiter an der Umsetzung unterschiedlicher Bauprojekte.

Bauen 4.0

Und genau in diesem Firmenkonzept liegt auch weiterhin unsere Zukunft“, betont Geschäftsführer Andre Tenhumberg. Konkret bietet die Firma die Möglichkeit mit Hilfe individueller Holrahmen, ganze Gebäude nach der Vorstellung des Kunden umzusetzen. „Die Aufträge reichen von Einfamilien-, bis zu Mehrparteienhäusern und ganzen Kindergärten. Und das alles aus Holz“, berichtet Andre Tenhumberg. Für den Geschäftsführer ist diese Art des Bauens vor allem aus Klimaschutzaspekten eine „sichere Bank in der Zukunft“.

„In den kommenden Jahren wird es immer wichtiger werden, nachhaltig zu bauen und das ist auf herkömmliche Weise mit Beton nicht so einfach“, betont der Tischlermeister. Daher ist Nachhaltigkeit für das Unternehmen umso wichtiger.

In diesem Jahr hat Andre Tenhumberg als einer der ersten im Kreis Borken die Weiterbildung zum Nachhaltigkeitsberater absolviert. Dadurch darf er die Nachhaltigkeitszertifizierung von Gebäuden begleiten, die von der KFW gefördert werden sollen. „So können wir auch unseren Kunden ein günstigeres Bauen ermöglichen“, ergänzt der Geschäftsführer.

Die Digitalisierung im Blick

Um mit dieser Entwicklung Schritt zu halten, muss das Unternehmen sich auch technisch immer schneller weiterentwickeln. Diese Veränderung wird auch bei Vater und Sohn sichtbar. „Ich laufe hier noch mit dem dicken Aktenordner rum und mein Sohn hat nur noch sein Handy oder Tablet dabei“, erklärt Josef Tenhumberg.

Darüber hinaus nutzt das Unternehmen heute ein Programm, in dem Möbel je nach Kundenwunsch, als 3D-Optik geplant und später angefertigt werden. „Und genau in solchen Programmen und digitalisierten Arbeitsschritten liegt die Zukunft“, hält Andre Tenhumberg fest.