Wahlhelferin in Südlohn Dietlind Geiger-Roswora mag den Blick hinter die Kulissen

Wahlhelferin: Dietlind Geiger-Roswora mag den Blick hinter die Kulissen
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Am 23. Februar 2025 ist Bundestagswahl. Natürlich auch in Südlohn. Für die Wahlen ist Dietlind Geiger-Roswora als Wahlhelferin tätig. Sie wird in der Turnhalle der St.-Vitus-Grundschule eingesetzt. Die Leidenschaft für diese Tätigkeit hat die 70-Jährige schon vor über zehn Jahren in ihrer alten Heimat Gevelsberg entdeckt.

Umschlag mit Wahlbenachrichtigung
Seit Mitte Januar werden die Wahlbenachrichtigungen in Südlohn verschickt. Gewählt wird am 23. Februar. © picture alliance/dpa

Mit Ende 50 Jahren sieht die Mutter von drei Kindern einen Artikel in der lokalen Zeitung: Wahlhelfer gesucht. Das habe die einstige Mitarbeiterin des Landesumweltamtes interessiert und sie sei dem Aufruf gefolgt. Warum? „Ich wollte einfach wissen, wie eine Wahl funktioniert. Also einmal eine andere Perspektive kennenlernen. Nicht nur einfach ein Kreuzchen auf dem Stimmzettel machen“, erinnert sie sich.

Diesen Perspektivwechsel finde sie auch jetzt – über ein Jahrzehnt später – immer noch spannend.

„Aber es macht auch Spaß“, erklärt sie weiter. Man treffe hier auch viele Menschen, die man länger nicht gesehen habe. „Da kann man sich einmal kurz wieder austauschen“, sagt die 70-Jährige. Mittlerweile gebe es zudem viele Wahlhelfer, die man immer wieder treffe.

Auch das sei immer wieder schön. „Mitten denen kann man die Zeiten, in denen gerade keiner wählt, gut überbrücken“, erklärt Dietlind Geiger-Roswora.

Also bot sie sich auch in der Gemeinde Südlohn als Wahlhelferin an. Eine von notwendigen 72. „Ich lebe hier seit gut zehn Jahren mit meinem Mann und meiner Tochter und ihrer Familie“, erzählt sie. Sie wolle sich halt einbringen in die Gemeinde, von der sie sagt, sie mache viele gute Dinge für ihre Bürgerinnen und Bürger. Also engagiere sie sich halt selbst auch in mehreren Vereinen ehrenamtlich.

So sei sie im Heimatverein Südlohn, bei den Landfrauen, im Förderverein Kulturlandschaft Südlohn und Oeding, sei Wolfsberaterin und eben als Wahlhelferin aktiv.

Konzentration gefragt

Personalausweis checken und Name auf der Wählerliste abhaken, Stimmzettel ausgeben und die Stimmabgabe an der Urne im Blick behalten – die Arbeit als ehrenamtliche Wahlhelferin ist eigentlich einfach. „Wir werden auch immer von einem Mitarbeiter der Gemeinde unterstützt“, sagt sie.

Bei Fragen stehe dieser immer bereit. Ansonsten sie vor allem Konzentration bei der Arbeit gezählt. „Schließlich müssen die Zahlen stimmen. Und so lange dieses nicht der Fall ist, wird immer wieder gecheckt und nachgezählt“, erklärt sie und ergänzt: „Da könne das Auszählen schon mal dauern.“

Ansonsten sei die Arbeit überschaubar. Entweder arbeitet man von 8 bis 13 oder von 13 bis 18 Uhr, beschreibt sie den Arbeitseinsatz. Ab 18 Uhr seien dann alle zum Auszählen der Stimmen da. Meistens sei aber alles um kurz nach 20 Uhr fertig.

Größere Pannen bei einer Wahl habe sie selbst noch nicht erlebt. Natürlich könnten diese vorkommen. „Ein einziges Problem war mal, dass jemand kurz vor der Wahl umgezogen war“, sagt sie. „Da musste man halt schauen, wo er jetzt wählen darf. Am alten Wohnort oder am neuen Ort. Aber darum kümmern sich die Gemeindearbeiter.“

Wahl hohes Gut

Sie selbst ginge selbstverständlich auch wählen. „Das mache ich immer vor meiner Wahlhelfertätigkeit“, erklärt sie. Nicht zu wählen, sei keine Option, meint Dietlind Geiger-Roswara. Die Wahl sei ein hohes Gut unserer Demokratie. „Ich sage immer, diejenigen, die wählen, wollen mitentscheiden und die wollen auch in Deutschland und in Südlohn mitgestalten.“