Die Zahlen zum Digitalpakt Schule sind schon bemerkenswert: Insgesamt 154.000 Euro wurden in Südlohn und Oeding in den vergangenen Monaten in die IT-Infrastruktur investiert, fast 90 Prozent kamen dabei aus dem Fördertopf. Dazu kamen weitere Maßnahmen. Wichtige Schritte auf dem Weg der Digitalisierung an den beiden Grundschulen, viele weitere sollen folgen. Eine aktuelle Wasserstandsmeldung gab Sebastian Terhart, Lehrer an der Von-Galen-Schule und Medienbetreuer des Kreises Borken, im Schulausschuss ab. Er erklärte dabei auch, warum das Förderprogramm in gewisser Weise auch ein „Hemmschuh“ war.
Fest verankert ist die Digitalisierung der beiden Schulen in der Digitalisierungsstrategie der Gemeinde Südlohn. Mit dem Digitalpakt Schule unterstützte der Bund bekanntlich die Länder und Gemeinden bei Investitionen in die digitale Bildungsinfrastruktur. „Wir waren eigentlich schon unterwegs, dann kam der Digitalpakt“, berichtete Sebastian Terhart. Ein „Hemmschuh“, erklärte er mit einem Augenzwinkern. Denn: Erst einmal galt es, die umfangreichen Förderanträge auszufüllen. „Das war natürlich wichtig“, ergänzte der Lehrer.
Höchstförderung in allen Phasen
Die beiden Grundschulen in Südlohn und Oeding sowie die Gemeinde Südlohn als Schulträger beschäftigten sich bereits seit 2017 intensiv mit der Digitalisierung der Schulen. Das half nun: Voraussetzung für die Antragstellung zum Digitalpakt Schule war ein gemeinsames technisch-pädagogisches Einsatzkonzept (TPEK) von Schulen und Schulträger. Mit Erfolg: Die Gemeinde konnte in sämtlichen Phasen jeweils die Höchstbeträge im Rahmen der Förderung ausschöpfen.
Und: „Die ersten Geräte kamen genau passend zum Corona-Beginn“, meinte Sebastian Terhart – und lachte. Passend aus dem Grund, „weil wir die Geräte ‚ohne Kinder‘ einmal ausprobieren konnten“. Parallel wurden Glasfaseranschlüsse ausgebaut, W-Lan steht nahezu flächendeckend zur Verfügung. „Wir waren damit eine der ersten Kommunen in NRW, die Fördergelder erhalten haben“, ergänzte Terhart.
Zurückgreifen können die Schulen nun auf 20 digitale Tafeln, 20 Apple-TV, 27 Lehrer-Laptops, 52 Tablets sowie Schul-Support. Aus dem Programm Vital.NRW kamen noch einmal 135 iPads, 40 wurden aus Eigenmitteln angeschafft. Damit verfügt die Vitus-Schule nun über 136 iPads, die Von-Galen-Schule über 91.
Wichtig: „Wir setzen überall die gleichen Geräte ein, das nimmt die Scheu“, betonte Sebastian Terhart. Die iPads steigerten die individuelle Förderung und unterstützten nicht zuletzt bei der Integration von Geflüchteten. So gebe es zum Beispiel Wortschatzübungen und Übersetzungsprogramme per App. Verändert habe sich der Kontakt zu den Eltern. „Heute läuft nahezu alles per Mail“, meinte der Lehrer, Papier müsste kaum mehr bemüht werden. Rückläufig sei seitens der Schüler die Nutzung von IServ. „Es gibt ja auch keinen Distanzunterricht mehr“, so Terhart.
Stabile Technik ist wichtig
Zurück zum Support: Das gesamte Konstrukt stehe und falle natürlich mit der Technik. „W-Lan muss stabil sein“, sagte der Medienbetreuer. Neben Datenschutz und Internetsicherheit erlangten Ersatz und Wartung eine enorme Bedeutung für die Zukunft. Wieder mit Fördergeldern?
„Unser ‚Problem‘ ist, dass unser Sozialindex zu gut ist.“ Deshalb werde auch keine Vollausstattung gefördert. Stichwort: jedem Kind ein iPad. Der Bedarf sei aber gedeckt – alles, um die Schüler „fit für die Zukunft“ zu machen.
Übrigens: Im Dezember erfolgte beim Schulträger die erste „Vor-Ort-Prüfung“ der Bezirksregierung Münster über die Verwendungsnachweisprüfung für den Digitalpakt Schule NRW. Die Mitarbeiter fanden bei ihrer Prüfung keine wesentlichen Beanstandungen. Sie hätten vielmehr viele Hinweise für zukünftige Vor-Ort-Prüfungen mitnehmen können, heißt es in der Sitzungsvorlage.