
© Michael Schley
Video: 27.000 Artikel auf 1300 Quadratmetern – Anja Beyer zeigt „ihren“ neuen Edeka
Exklusiver Rundgang
Eine Woche noch, dann wird der neue Edeka-Markt in Südlohn seiner Bestimmung übergeben. Für Marktleiterin Anja Beyer auch ein Geschenk zum „Silberjubiläum“. Ein exklusiver Rundgang vorab.
Emsiger Betrieb herrscht am Mittwochmorgen noch im neuen Edeka-Markt am großen Busch. Die letzten Lichtinstallationen werden angebracht, die Regale aufgefüllt. Marktleiterin Anja Beyer ist die Vorfreude ins Gesicht geschrieben: „Morgen kommt noch ein großer Schwung Ware, dann noch die Kühlprodukte. Dann kann es losgehen.“ Der Blick geht dabei in Richtung des kommenden Donnerstags (17. Februar) – dann lädt das Team zur offiziellen Neueröffnung um 7.30 Uhr.
Von den neuen Dimensionen auf den 1300 Quadratmetern Verkaufsfläche überzeugt sich am Mittwoch auch Bürgermeister Werner Stödtke: „Das ist schon gewaltig.“ Rund 27.000 Artikel werden die Kunden bald vorfinden, sicher „ein Drittel mehr als im alten Markt“, erklärt Jonas Deuter in Vertretung von Torben Döring aus der Abteilung Standortplanung und Projektentwicklung beim Investor Stroetmann aus Münster.

27.000 Produkte wird der Kunde ab dem 17. Februar auf rund 1300 Quadratmetern vorfinden. Bei einem Rundgang verschafften sich Marktleiterin Anja Beyer sowie Jonas Deuter (Investor Stroetmann, M.) und Bürgermeister Werner Stödtke einen Eindruck von Fortschritt der Vorbereitungen. © Michael Schley
Highlights werden – nicht nur optisch – die Obst- und Gemüseabteilung auf 130 Quadratmetern sowie die Bedienungstheke für Fleisch, Wurst und Käse auf 17,5 Metern Länge. Diese verbinden Kühlregale über nicht weniger als 49 laufende Meter und Tiefkühlregale über 36 laufende Meter Länge. „Das sind schon Dimensionen, die mit größeren Märkten mithalten können“, berichtet Jonas Deuter.
Projekt ist komplett auf Kundenbedürfnisse zugeschnitten
Anja Beyer ist aber vor allem auch der Inhalt wichtig. „Wir arbeiten weiter mit zertifizierten Partnern aus der Region zusammen. Wir haben festgestellt, dass auch die Nachfrage nach Bio-Fleisch steigt“, so Beyer. Die Fleisch- und Wursttheke sei schon im Markt an der Bahnhofstraße eine besondere Stärke gewesen. „Das wollen wir weiter ausbauen – auch bei Bio-Produkten“.
Nicht minder wichtig sei die moderne Form der Präsentation mit niedrigen Regalhöhen und großzügigeren Gängen. „Und das Lager ist sechs Mal so groß wie bisher“, freut sich Anja Beyer.

Auf dem Areal von 6400 Quadratmetern sind 80 Stellplätze, 22 Stellplätze für Fahrräder, aber auch zwei Ladesäulen mit vier Ladepunkten für E-Autos eingerichtet. Nachhaltigkeit ist ein wichtiges Thema beim Projekt. © Michael Schley
Ebenso könne man Getränke nun in die Verkaufsfläche integrieren. „Bisher mussten wir Kunden auch mal vertrösten, weil einfach kein Platz da war“, sagt sie. Diese Zeiten werden nun der Vergangenheit angehören.
Verzögerungen konnten gut verarbeitet werden
Bürgermeister Werner Stödtke erinnert sich noch gut an die Anlaufschwierigkeiten, die Planung musste Anfang 2021 noch einmal überarbeitet werden: „Das entschädigt nun.“ Die vorbereitenden Erdarbeiten konnten dann starten, die Baugenehmigung erteilte der Kreis am 12. Mai 2021. Der Start der Baumaßnahme erfolgte kurz darauf – bis zur Fertigstellung und Übergabe an den Ladenbau im November.
„Alles im Zeitplan“, betont Jonas Deuter – wären da nicht die Lieferschwierigkeiten bei den Kühlmöbeln gewesen. Deshalb verzögerte sich die Eröffnung bis ins neue Jahr. „In Corona-Zeiten ist man von vielen Faktoren abhängig. Mal ist das Material der Engpass, mal der Mensch. Insgesamt sind wir zufrieden – auch wegen der sehr guten Zusammenarbeit mit der Gemeinde Südlohn“, meint der Projektentwickler.
37 Betonfertigteilstützen, 14 Fertigteilbinder, sieben Fertigmittelträger, 105 LKW-Ladungen Beton, ein unterirdischer Löschwassertank – es wurde einiges bewegt im vergangenen Jahr. Alles unter zwei besonderen Gesichtspunkten: Nachhaltigkeit sowie Kunden- und Mitarbeiterfreundlichkeit. „Nachhaltigkeit gehört zu Stroetmann wie das Bekenntnis zur Regionalität“, erklärt Jonas Deuter.
Effizienzgedanke spielte eine große Rolle
Den gesamten Planungsprozess hatte der Effizienzgedanke begleitet. Ein Beispiel: „Das gesamte Gebäude wird durch Wärmerückgewinnung über die Kühlmöbel geheizt“, so Jonas Deuter. Auf den insgesamt 6400 Quadratmetern des Areals sind 80 Stellplätze aufgezeichnet, auch zwei Ladesäulen drücken die Zukunftsgerichtetheit aus. Ebenso sorgt eine energiesparende LED-Beleuchtung für eine angenehme Atmosphäre.
„In der Summe sprechen wir von einem mittleren siebenstelligen Betrag“, umreißt Jonas Deuter die Investitionssumme. Auf einem umkämpften Lebensmittelmarkt und bei explodierenden Baukosten funktioniere dies nur über Effizienz.

Die Getränkeabteilung kann nun in die Verkaufsfläche integriert werden. Ein Vorteil für den Kunden. Großer Wert wurde auf angenehme Regalhöhen und großzügige Gänge gelegt. © Michael Schley
Apropos Atmosphäre: Für diese wird Anja Beyer mit ihrem Team sorgen. Bis auf zwei Mitglieder, die altersbedingt diesen Schritt nicht mehr mitgehen könnten, blieben alle an Bord. „Darunter ist sogar meine erste Auszubildende vor 25 Jahren“, freut sich Anja Beyer und lacht. Sie selbst hat wie andere Mitarbeiter gerade „Silberjubiläum“ gefeiert – ein passenderes Geschenk gebe es kaum.
Mitarbeiterteam wird Atmosphäre aus altem Markt mitnehmen
Stolz präsentiert Anja Beyer die digitalen Preisetiketten an den Regalen: „Das spart unseren Mitarbeitern vier Stunden Arbeit und vermeidet natürlich Müll“, beschreibt die Marktleiterin das bisherige mühsame Stecken der Papieretiketten zu Wochenbeginn. Zeit, die „nun in den Kunden investiert werden kann“, ergänzt Jonas Deuter.
Natürlich sei sie schon angesprochen worden von Kunden, die ob der neuen Dimensionen besorgt seien hinsichtlich der Atmosphäre. „Da kann jeder sicher sein: Wir nehmen das Flair mit, hier kennt man sich doch“, betont Anja Beyer. Weiter zeigt sie auf die nun vier Kassenbereiche: „Da sind wir auch auf dem neusten Stand.“

Vier moderne Kassensysteme sind in den neuen Laden eingebaut. Anja Beyer und Team laden ab dem 17. Februar zur Neueröffnung ein. © Michael Schley
Die Marktleiterin weiß auch, dass zur guten Atmosphäre ein guter Bäcker gehört. Direkt hinter dem Eingang wird die Bäckerei Ebbing dafür sorgen – inklusive Café-Bereich. „Gerade in Corona-Zeiten ist der Einkauf mehr denn je ein Erlebnis“, weiß Anja Beyer.
Bis Ende der Woche (11. Februar) noch wird der alte Edeka-Markt geöffnet sein, dann erfolgt am 17. Februar der Startschuss an neuem Ort. Leider coronabedingt ohne große Party. „Das werden wir nachholen, wenn es in die Zeit passt“, meint Anja Beyer. Erst einmal würden ein paar Tage noch die Ärmel hochgekrempelt – und mit jedem Tag wüchsen Vorfreude und Begeisterung im Team. Und auch die interessierten Nachfragen der Kunden.