Thyssengas plant Bau neuer Leitung Beliebter Weg von Sperrung betroffen

Thyssengas plant Bau neuer Leitung: Beliebter Weg von Sperrung betroffen
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Nicht durch den Leegen Weg – diese Bitte äußerte die Verwaltung der Gemeinde Südlohn, als sie hörte, dass die Firma Thyssengas über den Neubau einer Gashochdruckleitung im Bereich zwischen der Stadt Stadtlohn und der Gemeinde Südlohn nachdachte. „Die Straße ist doch gerade erst saniert worden und in einem sehr guten Zustand“, so der Baumamtsleiter Dirk Vahlmann. Oder wie der Bürgermeistervertreter und Fachbereichsleiter für Zentrale Steuerung und Dienste, Markus Lask, anmerkte: „Da fragen uns doch die Bürger zurecht, ob wir sie noch alle beisammen haben. Eine nagelneue Straße wieder aufreißen. Auf welcher Grundlage.“

Kreisel an der Eichendorfstraße
Die vier Kilometer lange Trasse endet an der Eichendorfstraße in Südlohn. © Karin Printing

Wie es scheint, wurde die Bitte der Verwaltung nicht erhört. Denn nach den Vorstellungen des Unternehmens soll auf einer vier Kilometer langen Trasse zwischen Lichtgitter (Westfalenring) in Stadtlohn über den Leegenweg bis zur Eichendorfstraße in Südlohn stählerne Rohre verlegt werden. Über dieses soll dann zukünftig insbesondere Biogas transportiert werden.

Ein kurzer Rückblick

Zum Hintergrund: Im Jahr 2020 wurde eine neue Hochdruckgasleitung in der Eichendorffstraße erstellt. Kurz vor dem Abschluss stehen entsprechende Leitungsbauarbeiten im Mühlenkamp. Zuvor waren von dieser Gesamtmaßnahme auch Abschnitte auf der Lohner Straße und Lohnergartenstraße betroffen. Das hatte auch zu Einschränkungen für den Straßen- und Busverkehr einschließlich Umleitungsmaßnahmen geführt.

Alternativen überprüft

„Wir haben alle Alternativen überprüft und diese ist die beste Variante“, erklärte Jeremy Bolle vom Unternehmen Thyssengas. Bolle und sein Kollege Maximilian Wulf waren auf der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Bau, Planung und Gemeindeentwicklung anwesend, um dessen Mitglieder über die Umlegung und Neubau der Leitung zu informieren.

Herbst 2026 Baubeginn

Start der Baumaßnahme soll demnach im Frühjahr 2026 sein. Je nach Witterungslage könnten die Arbeiten, bei der der Weg abschnittsweise voll gesperrt wird, im Herbst desselben Jahres beendet werden. „Aufgrund der Lage bereits vorhandener Leitungen im Randbereich und des Baumbestandes entlang des Weges wird die Gasleitung in die asphaltierte Fahrspur verlegt“, erklärte Bolle weiter. Die Wiederherstellung der Oberflächen erfolge dann gemäß den geltenden gesetzlichen Vorgaben.

Eine Information, die bei den Mitgliedern genauso wie bei der Verwaltung des Ausschusses für Unverständnis sorgte. Vor allem eine Frage beschäftigte dabei die Mitglieder. Gibt es wirklich keine alternative Streckenführung? „Wieso wird denn nicht die vorhandene Trasse entlang der L572 (ehemalige B70) genutzt“, wollte da beispielsweise Steffen Schültingkemper von der CDU-Fraktion von den Thyssengas-Mitarbeitern Bolle und Wulf wissen.

Das Land – also Straßen NRW – habe sich dagegen entschieden, so die beiden Männer. „Und wir als Kommune müssen diese Entscheidung dann einfach hinnehmen und abnicken?“, harkte er nach. Er wolle da zumindest mal die Antwort vom Land schriftlich haben. Auch wenn in dem Antwortschreiben nur ein „Nein“ stünde. Schließlich müssten er und seine Kollegen sowie die Verwaltung diese Entscheidungen vor dem Bürger rechtfertigen „und den Kopf dafür hinhalten“. Eine Bitte, die die Thyssengas-Mitarbeiter nachkommen wollten.

„Wir nehmen die Anregungen noch einmal mit und besprechen diese in der Firma“, erklärten Jeremy Bolle und Maximilian Wulf am Ende. Hiermit spielten sie noch auf einen weiteren Vorschlag hin. Als Alternative wurde ein Wirtschaftsweg in der Bauerschaft Wienkamp vorgeschlagen. Der sei doch schon älter und nicht mehr in so einem guten Zustand, hieß es von Seiten einiger Ratsmitglieder.