Tarzanschwinger und „Magath-Hügel“ Bootcamp wird zum größten Campus-Baustein

Outdoor-Bootcamp wird zum größten Campus-Baustein
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Ohne Zweifel: Der Meilenstein, den der SC Südlohn nun setzt, ist der bislang größte. Die Pläne für ein Outdoor-Bootcamp auf dem Sport Campus liegen ja schon länger in der Schublade, nun geht es in die Umsetzung. Gut 140.000 Euro schwer ist dieses Projekt, das das Gesamtkonzept letztlich auch abrundet. Läuft alles glatt, könnte das Bootcamp gegen Ende des Jahres seiner Bestimmung übergeben werden. Eine Etappe auf diesem Weg ist eine Crowdfunding-Aktion.

Ortstermin am Donnerstagmorgen (29.2.): Noch fristet das Areal in der Verlängerung der Haupttribüne ein trostloses Dasein. Während auf den zwei Pumptracks, auf Minifußballfeld, Kletterfelsen, Spielplatz, Beachvolleyballfeld, Boulebahn und im Matschkönig ständig Bewegung herrscht, ist dort noch „Brachland“ angesagt. Noch. Auf rund 1000 Quadratmetern soll ein Bootcamp diese Tristesse bald auflösen. Zur Erklärung: Ein Outdoor-Bootcamp liefert eine Kombination aus körperlicher Aktivität, Gruppenübungen und funktionellem Training.

Trainings- und Bewegungsangebot

Dazu sollen verschiedene Trainings- und Freizeitspielgeräte errichtet werden und ein Sporthügel mit Treppenanlage entstehen. „Ein Magath-Hügel.“ Hubert Stenert, der das Projekt verantwortlich mitgestaltet, lacht. Da wisse zumindest jeder Fußballer, was gemeint ist. Schwitzen und Auspowern seien angesagt. So wie auch im Calisthenics-Workout-Park, einem Angebot zur Kräftigung und Stabilisation.

Der Spaß – vor allem bei Kindern und Jugendlichen – soll aber auch nicht zu kurz kommen: Dafür sollen zwei Bodentrampoline und ein sogenannter Tarzanschwinger sorgen. Eine Riesenseilschwinge, die vielen womöglich vom Ketteler Hof in Haltern bekannt ist. „Das wird ein Highlight“, ist Hubert Stenert überzeugt.

Der Fokus bleibe auf dem Gesamtkonzept: So werde das Projekt auch eine Art Alleinstellungsmerkmal erhalten und für verschiedene Alters- und Leistungsgruppen noch attraktiver werden.

So soll das Outdoor-Bootcamp einmal aussehen.
So soll das Outdoor-Bootcamp einmal aussehen. Entstehen sollen ein Sporthügel mit Treppenanlage, ein Calisthenics-Workout-Park, zwei Bodentrampoline und ein Tarzanschwinger. © SC Südlohn

Für die Auswahl der Geräte hat sich der SC Südlohn vorab verschiedene Meinungen eingeholt: zum Beispiel von den Jugend- und Seniorensportlern im Verein selbst, beim Südlohner Lauftreff, aber auch bei der Freiwilligen Feuerwehr und der benachbarten Hans-Christian-Andersen-Schule des Kreises Borken. Alles potenzielle Nutzer, der Zugang soll natürlich weiterhin offen und kostenfrei für alle bleiben. „Auch die Karateabteilung hat sich eingebracht“, blickt Hubert Stenert auf die Treppenanlage oder den Calisthenics-Parcours.

Auf über 140.000 Euro beziffert der Südlohner die Kosten. Gefördert als Leader-Projekt in der Region Berkel-Schlinge mit 65 Prozent (gut 90.000 Euro). Aus der Vereinsförderrichtlinie der Gemeinde gibt es 15.000 Euro. „14.000 Euro bringen wir als Verein als Eigenleistung ein“, berichtet Hubert Stenert. Vor allem durch ehrenamtliche Manpower.

Bleiben eben 20.000 Euro, die über die Crowdfunding-Aktion „Viele schaffen mehr“ der VR-Bank Westmünsterland (www.viele-schaffen-mehr.de) zusammenkommen sollen. So wie schon bei der Umsetzung des kleinen Pumptracks erfolgreich geschehen.

Eröffnung möglichst 2024

Bis zum 28. Mai läuft die Aktion. Die VR-Bank Westmünsterland legt bei jeder 5-Euro-Spende 20 Euro für dieses Projekt obendrauf. Wichtig: Für eine erfolgreiche Unterstützung müssen insgesamt mindestens 20.000 Euro gespendet werden. Ein Blick am Donnerstagmittag zeigt: Es gibt schon über 100 Unterstützer, 16 Prozent der Zielsumme sind erreicht. „Da helfen uns auch Vereine wie der Lauftreff oder RW Trimbach sehr“, freut sich Hubert Stenert.

„Sobald eben die Finanzierung steht, geht es an den offiziellen Antrag“, blickt Hubert Stenert voraus. Um dann hoffentlich zeitnah die Arbeiten aufnehmen zu können, beginnend mit den erforderlichen Erdarbeiten und der Errichtung von Sporthügel mit Treppenanlage. Über Hügel und Treppe sollen die Trampoline und der Tarzanschwinger zu erreichen sein, beides soll in einem weiteren Schritt erstellt werden.

Die Herstellung des Calisthenics-Workout-Parks kann unabhängig von den übrigen Arbeiten erfolgen. Zuletzt sei vor der Freigabe zur Nutzung noch ein entsprechender Fallschutz einzubringen, so Hubert Stenert. Und wenn eben alles glatt laufe mit Ziel Herbst/Winter 2024.