
© Stephan Teine
Südlohner sind mit den Spielplätzen in der Gemeinde unzufrieden
Unattraktive Spielflächen
Es gibt eine ganze Reihe von Spielplätzen in der Gemeinde. Viele sind eher einfach ausgestattet. Das ärgert viele Einwohner. Vor allem, weil in ihren Augen Geld unnötig ausgegeben wird.
Die Gemeinde fragt gerade, welche Skulptur auf dem Kreisverkehr an der Ramsdorfer Straße aufgestellt werden soll. Einigen Eltern in der Gemeinde ist das völlig egal. Sie sehen die Prioritäten in der Gemeinde völlig falsch gesetzt. Ihr wichtigstes Ziel: attraktive, neue Spielplätze.
Unterschriften gesammelt
Alexa Prinz hat sogar schon Unterschriften gesammelt, um den Spielplatz an der Finkenstraße aufzuwerten. Eine Rutsche, eine Schaukel und eine Tischtennisplatte stehen dort. „Ich habe nur gehört, dass sich die Verwaltung damit befassen will“, sagt Alexa Prinz im Gespräch mit unserer Redaktion. Ihr Nachbar, Nils Schwenz, wird konkreter: „In den letzten Jahren ist auf den Spielplätzen immer nur abgebaut worden“, sagt er. Gerade für kleinere Kinder seien die Spielplätze einfach nicht attraktiv. Auch wenn die Investition in eine Skulptur auf dem Kreisverkehr natürlich nicht mit einem Spielplatz gegenzurechnen sei, frage er sich aber schon, ob das dann sein müsse.
Spielplatz komplett abgebaut
Schlimmer sieht es noch an der Kolpingstraße aus: Dort hatte die Gemeinde vor einiger Zeit den Spielplatz ganz abbauen lassen. Das Tor ist seitdem mit Kabelbindern verschlossen. Das Grundstück verwildert langsam. „Da ist etwas Neues wohl geplant, nur niemand kennt den Stand der Dinge“, sagt Udo Wentholt. Er wohnt mit seiner Familie an der Elpidiusstraße. Mit seinen beiden Kindern – das dritte ist unterwegs – fährt er lieber nach Vreden oder Weseke. „Dort gibt es schöne Spielplätze, die auch einmal mehr haben als nur eine Schaukel oder Rutsche“, sagt er.
Genügend, aber unattraktive Spielplätze
Denn darum geht es ihm eigentlich: Es gibt zwar genügend Spielplätze in der Gemeinde, die seien aber nur wenig attraktiv. Geräte wurden in der Vergangenheit abgebaut und nicht mehr ersetzt. „Aus meiner eigenen Kindheit kenne ich noch schöne Holzgeräte. Die waren toll“, sagt er. So etwas gebe es heute in Südlohn einfach nicht mehr. Wenn die Gemeinde schon Geld in Spielplätze investiere, dann lieber in einige wenige. Die sollen dafür aber besser ausgestattet werden. „Man trifft Eltern aus Südlohn wirklich oft in den umliegenden Orten. Die bekommen es dort hin, attraktive Spielplätze aufzubauen und zu erhalten“, sagt er. Denn: In seinen Augen bieten die Spielflächen im Ort auch schlicht zu wenig Abwechslung. „Kennt man einen, kennt man alle“, bringt er es auf den Punkt. Dabei hätten viele Familien inzwischen die „normaleren“ Spielgeräte oft ja schon im eigenen Garten. Für einen vernünftigen Spielplatz würde er im Ort auch weitere Wege in Kauf nehmen.
Auch am ehrenamtlichen Engagement soll es in der Gemeinde nicht scheitern: An vielen Orten kümmern sich Nachbarschaften um Pflege und Erhalt. Das war zum Beispiel auch an der Kolpingstraße bis zur Schließung so.
Gesamtplanung ist eine gute Idee
Bürgermeister Christan Vedder kann am Dienstag nichts konkretes zur Wiedereröffnung des Spielplatzes an der Kolpingstraße sagen. Auch eine Rahmenplanung für alle Spielplätze gibt es in der Gemeinde zurzeit nicht. „Wir sprechen mit den jeweiligen Anwohnern und planen für die einzelnen Spielplätze“, sagt er. Dabei gehe es aber in der Regel nur um die Instandhaltung der vorhandenen Geräte. Die eingereichten Initiativen der Anwohner sind ihm bekannt. „Da sind wir gerade in der Abstimmung“, erklärt er. Eine umfassende Planung und auch die Konzentration auf einige attraktivere Spielplätze begrüßt der Bürgermeister aber durchaus. „Da müssen sich die entsprechenden Ausschüsse mit befassen“, sagt er. Im kommenden Frühjahr könnte das auf die entsprechenden Tagesordnungen kommen. Ein Grundsatz in der Gemeinde gilt aber bis auf weiteres: „Wir werden keine Spielplatzgrundstücke verkaufen, weil wir ja nicht wissen, ob wir ein momentan aufgegebenes Gelände noch einmal für einen Spielplatz brauchen.“ Eine Gemeinde plane schließlich in Jahrzehnten – und bis dahin könne sich ja auch die Bevölkerungsstruktur wieder verändern.
Ursprünglich Münsteraner aber seit 2014 Wahl-Ahauser und hier zuhause. Ist gerne auch mal ungewöhnlich unterwegs und liebt den Blick hinter Kulissen oder normalerweise verschlossene Türen. Scheut keinen Konflikt, lässt sich aber mit guten Argumenten auch von einer anderen Meinung überzeugen.
