In der Schule sollen Kinder und Jugendliche vor allem lernen und auf ihr späteres Leben vorbereitet werden. Da ist es ungünstig, wenn der Unterricht regelmäßig ausfällt. Eine im Dezember 2024 vom NRW-Schulministerium veröffentlichte Statistik zeigt, dass je nach Schulform im Schuljahr 2023/24 durchschnittlich bis zu einem Viertel des Unterrichts nicht regulär stattfand.
Die Grundschulen in Südlohn stechen allerdings aus der Masse heraus – im positiven Sinne. Die Einrichtungen in Oeding (van-Galen-Grundschule) und Südlohn (St.-Vitus-Grundschule) schneiden wesentlich besser als der Durchschnitt ab. Sortiert wurde dabei nach Vertretungsunterricht, ersatzlosem Ausfall, eigenverantwortlichem Arbeiten (EVA) und regulärem Unterricht.
Aber zurück zu den Grundschulen in der Gemeinde Südlohn und den Gründen für ihr gutes Abschneiden im Landesvergleich.
„Das liegt zum einen daran, dass das Kollegium Mehrarbeit leistet“, erklärt Frederike Voss, die Schulleiterin der St.-Vitus-Grundschule im Gespräch mit der Redaktion. Bevor Unterricht tatsächlich ersatzlos ausfalle, haben sie sich bzw. eine Kollegin, die extra für Vertretungspläne zuständig sei, sehr viele Gedanken für mögliche Vertretungen gemacht.
Hilfreich sei bei der Suche nach Vertretungskräften, dass sich das Kollegium gut kenne und man um deren Lebensumstände wisse. „Dadurch wissen ich und meine Kollegin, wen man mal bitten kann, frühmorgens einzuspringen und wer eher mittags einsetzbar ist“, erklärt sie.
Ebenfalls hilfreich sei, dass der Unterricht vorgeplant sei. „Wir nutzen hierfür eine Unterrichtsplattform namens TaskCards, in der Arbeitsblätter, Videos, Audiobeiträge und weitere Informationen eingestellt und für Schüler bereitgestellt werden können“, berichtet Frederike Voss.
Jeder Lehrer hätte hierauf zu Griff und könne bei Bedarf so auch als Vertretung schnell Unterricht übernehmen.

Die Folge: An der Oedinger Grundschule konnte laut der NRW-Statistik 90 Prozent des Unterrichts so erteilt werden, wie es zuvor geplant war. An der Südlohner Grundschule waren es 88,5 Prozent. Der Wert für die Grundschulen in ganz NRW liegt nur bei 80,2 Prozent.
Hinzu kommt 6,4 Prozent in besonderer Form an der Südlohner Grundschule und an der Oedinger Grundschule 3,1 Prozent. Hierbei handelt es sich zum Beispiel um Schulfahrten, Exkursionen, Projekttage, Praktika, Wettbewerbe, Schul- und Sportfeste. Landesweit wurde nur 5,4 Prozent des Unterrichts in dieser Form erteilt.
In 3,1 Prozent der Fälle erfolgte an der Oedinger Achule und an der Südlohner Schule 2,4 Prozent Maßnahmen mit einer Lehrkraft bei unveränderter Lerngruppe, womit der klassische Vertretungsunterricht gemeint ist. In ganz NRW musste 9,1 Prozent des Unterrichts vertreten werden.
Nur 0,9 Prozent der Unterrichtseinheiten bzw. 1 Prozent an der St.-Vitus-Grundschule, die nicht nach Stundenplan erfolgen konnten, fanden mit aufgeteilten Lerngruppen statt. Der landesweite Durchschnitt liegt hier bei 2,1 Prozent.
Distanzunterricht gab es an den beiden Grundschulen gar nicht, während 0,2 Prozent des Unterrichts an NRWS Grundschulen aus der Distanz geführt wurde. Ersatzlos ausgefallen ist auch in der Gemeinde Südlohn an den Grundschulen.
Die Prozentzahlen liegen hier bei 2,8 Prozent für die Oedinger Grundschule und bei 1,6 Prozent bei der Südlohner Grundschule. Landesweit liegt hier der Wert bei 3 Prozent.
Möglich war die Veröffentlichung dieser Statistik nur, weil alle öffentlichen Schulen in NRW mitgewirkt haben. Auf der Seite des Schulministeriums (www.schulministerium.nrw) sind die Daten zur Statistik einsehbar.