30 aktive Fahrer sorgen dafür, dass Südlohner ohne großen Aufwand beispielsweise vom Alten Vereinshaus in Südlohn zur Schule in Oeding gelangen. Möglich macht dies der Bürgerbusverein Südlohn-Oeding und damit ehrenamtliche Fahrer und Fahrerinnen. Einer von ihnen ist Heinrich Sibbing.
Seit 2006 ist er in dem Ehrenamt tätig, mittlerweile ist er auch zweiter Vorsitzender des Vereins. Sich in der Gemeinde ehrenamtlich zu betätigen, ist für ihn eine Selbstverständlichkeit. Lang ist die Liste, wie er dem neben seiner Tätigkeit im Bürgerbusverein sonst noch nachkommt.
Doch diese aufzuzählen, ist er zu bescheiden. Viel wichtiger ist es ihm, über die Arbeit der Busfahrer und Busfahrerinnen zu sprechen und damit einhergehend auch über die Schwierigkeiten, denen sie ausgesetzt sind.
„Krankheits- und pPersonalbedingt sind wir immer auf der Suche nach weiteren Fahrern“, berichtet er. Dieser Umstand habe bereits dazu geführt, dass sie das Alter für die Busfahrer anpassen mussten. „Früher war die Grenze noch bei 80 Jahren, die haben wir nun gelockert“, so Heinrich Sibbing.
Dabei braucht es nicht viel, um beim Bürgerbusverein mitzumachen. Wer mindestens 21 Jahre alt ist und zwei Jahre Fahrerfahrung mitbringt, kann selbst hinter dem Lenker sitzen. Mitfahren können acht Fahrgäste, das ist die Obergrenze.
Demnach komme es auch schon mal vor, dass man reisewillige Personen an der Haltestelle stehen lassen muss, wenn der Bus schon voll ist. „Das ist dann natürlich ärgerlich, aber die meisten haben großes Verständnis dafür“, ergänzt Heinrich Sibbing.
Für ihn gibt es viele Gründe, die für die ehrenamtliche Tätigkeit sprechen. „Es ist eine schöne Abwechslung, man kommt mal für ein paar Stunden raus aus dem Alltag. Man lernt außerdem immer wieder neue Menschen kennen, mit denen man sich nett unterhalten kann.“
Außerdem wird der Bürgerbus vom Land NRW jährlich bezuschusst. Mit diesem Geld wird dann mit allen Fahrerinnen und Fahrern eine nette Tagesaktion geplant. Dann geht es zum Beispiel gemeinsam zum Weihnachtsmarkt oder eine Fahrradtour steht an.
Von Südlohn nach Amerika
Aber wer fährt eigentlich mit dem Bürgerbus? Heinrich Sibbing hat beobachtet, dass mit Einführung des Deutschlandtickets vermehrt Menschen mit Migrationsgeschichte das Angebot nutzen. Wenn es da Sprachschwierigkeiten gibt, laufe die Kommunikation über geschriebene Zettel.
Neben bekannten Südlohner Gesichtern hat Heinrich Sibbing auch schon Ortsfremde durch die Region gefahren. Eine Rückmeldung über die Gegend und Landschaft fällt dabei oft gleich aus: „Die meisten sagen, dass man hier gut Fahrradfahren kann“, erzählt Heinrich Sibbing und lacht dabei.
Einmal war Südlohn auch der Startpunkt in die große weite Welt hinaus. Ein Mann war auf dem Weg nach zurück nach Hause. Er nahm den Bürgerbus nach Winterswijk, von da aus ging es dann zum Flughafen nach Amsterdam und von da aus weiter nach zu Hause – Amerika.