Sina Milewski fasst Mut für neuen Weg „Ich brenne dafür, Menschen zuzuhören“

Sina Milewski begleitet Menschen auf dem Lebensweg: „Ich brenne dafür, genau hinzuhören“
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Die Begegnungen mit Menschen sind es, die Sina Milewski schon immer fasziniert und herausgefordert haben. Diese begleiten die 40-Jährige schon während ihres gesamten Berufslebens. Heute intensiver denn je. Denn: Im Frühjahr hat die Stadtlohnerin in Südlohn (Am Vereinshaus 1a) den Sprung in die Selbstständigkeit gewagt, um Menschen auf ihrem Lebensweg zu begleiten. Der Name Sicht[Weise] ist dabei Programm.

„Was willst du denn noch alles machen?“ Diese Frage hat Sina Milewski zuletzt häufiger beantworten müssen. Sie lacht dabei, wirkt entspannt. Mit ihrer Anstellung bei einer öffentlichen Kommune und als dreifache Mutter war sie eigentlich sehr gut ausgelastet. Dies auf einem starken Fundament: Vor 20 Jahren war die 40-Jährige nach Stadtlohn gezogen – „der Liebe wegen“.

Sie wechselte den Studienort von Fulda nach Münster, heiratete, wurde Mutter. Als Diplom-Sozialarbeiterin und Diplom-Sozialpädagogin arbeitete sie zunächst in einer kirchlichen Einrichtung, wechselte 2010 eben zu einer öffentlichen Kommune, für die sie auch heute noch tätig ist.

Idee reifte schon länger

Aber immer schon hatte Sina Milewski diesen einen inneren Antrieb: „Ich will mich ständig weiterentwickeln.“ Wo stehe ich? Wo will ich hin? Genau diesen Fragen geht die Stadtlohnerin nun mit ihren Gegenübern nach: den Menschen. Sie begleitet diese dabei systematisch und ganzheitlich – „immer mit dem Blick über den Tellerrand hinaus“.

Auf dem Weg dorthin absolvierte sie Ausbildungen als Systemische Beraterin und als Systemische Supervisorin. Mit dem Start der Ausbildung zur Supervisorin hat es „Klick“ gemacht, die Idee war schon länger in ihr gereift. „Diese Erfahrungen waren schon der Auslöser, das Projekt der Selbstständigkeit nun auch anzupacken“, berichtet die Stadtlohnerin. Sie hatte einfach „Bock auf mehr“.

In Beratung, Coaching und Supervision begleitet und berät sie nun Menschen, dreht mit ihnen sprichwörtlich am „Lebensrad“. Immer auf der systematischen Suche nach Lösungen, Unterschieden und vor allem Veränderungen. Aus den Erfahrungen lernend, den Blick immer nach vorne gerichtet: Um seine Ziele zu erreichen, müsse man sich auch mal von alten Gewohnheiten lösen und den Mut fassen, neue Wege zu beschreiten. „Hierbei ergeben sich immer neue Sichtweisen“, spannt sie den Bogen zum Titel.

Sina Milewski nimmt die Rolle des Beobachters ein: „Mein Gegenüber ist der Experte“, betont sie. Dieser kenne seine Lebenswelt besser als jeder andere, sie werfe den wichtigen Blick von außen darauf. So, wie sie ihren eigenen Lebensweg ständig reflektiert. „Standortbestimmung“, so nennt sie es. „Ich brenne dafür, genau hinzuhören, Dinge zu hinterfragen“, erklärt sie. Nun hört sie nicht nur auf ihre eigene Stimme, sondern auch auf die ihres Gegenübers.

Und diesen plagten auch mal Probleme und Krisen: Stichwort „Kopfkino“. „Oft sind hierbei private und berufliche Themen eng miteinander verknüpft“, berichtet sie. Zufriedenheit und Weiterentwicklung seien aber nur dann möglich, wenn das berufliche und das private Erleben stimmig ist. Die Balance macht es.

Systematischer Blick in Lebensrucksack

Gemeinsam mit ihrem Gegenüber wirft sie den Blick in den sogenannten „Lebensrucksack“. „Den hat jeder zu tragen“, erklärt die 40-Jährige. Auch beruflich müsse dieser bewältigt werden. Wohlbefinden und Zufriedenheit der Mitarbeiter seien letztlich auch in einer Firma der Erfolgsfaktor. Deshalb begleitet sie nicht nur Privatpersonen und Teams – zum Beispiel im sozialen Bereich –, sondern auch Unternehmen. Auch eine Art Gesundheitsmanagement.

Wie wichtig die innere Zufriedenheit und das Gleichgewicht sind, das spürt Sina Milewski selbst im täglichen Leben. „Das wäre alles so ohne eine starke Familie nicht möglich“, betont die Stadtlohnerin. Auch Auszeiten sind ihr enorm wichtig: zum Beispiel in der Natur oder beim Sport. Dabei entdecke sie immer neue Ansätze für ihre Berufung und tanke Kraft für den weiteren Weg. Denn: „Stehenbleiben ist für mich keine Lösung.“