Als Rentner viel unterwegs Südlohner Franz Schrieverhoff sitzt nie lange still

Als Rentner viel unterwegs: Franz Schrieverhoff sitzt nie lange still
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Franz Schrieverhoff und der Rauhaardackel Frieda sind ein eingespieltes Team. Seit knapp einem Jahr ist die Hündin im Besitz des Südlohners. Kurz nach Tagesanbruch machen sich die beiden auf, um bei einem gut drei bis sechs Kilometer langen Spaziergang die Gegend zu erkunden. „Die Wegstrecke ist abhängig vom Wetter und natürlich davon, was sonst noch am Tag anliegt“, sagt der 67-Jährige.

Denn der ehemalige Landwirt ist nach einem Arbeitsunfall zwar seit knapp 30 Jahren Rentner, aber „Däumchen drehen“ ist nichts für den Vater eines Sohnes und Großvater zweier Enkelkinder. „Einfach morgens aufzustehen und nichts zu tun zu haben, das ist nichts für mich“, sagt Franz Schrieverhoff und zählt dann auf, was er alles so nach dem Spaziergang mit dem Hund, dem Füttern seiner 20 Zuchtkaninchen und dem Reha-Sport so macht.

„Ich fahre einmal in der Woche den Bürgerbus, engagiere mich im Kaninchenzucht- und im Förderverein Kulturlandschaft Südlohn und Oeding und bin dann ja auch noch Landschaftswächter“, sagt der 67-Jährige. Vor allem letzteres halte ihn täglich auf Trab. „Ich bin das seit 2002“, erzählt er weiter. Damals sei er von der Gemeinde Südlohn gefragt worden, ob er sich vorstellen könne, das zu machen. „Ich habe sofort zugestimmt. Fand die Aufgabe spannend", berichtet der Südlohner weiter.

Täglich 20 Kilometer mit Rad

Also macht er sich seitdem täglich einmal auf eine gut 20 Kilometer große Runde. Manchmal alleine, manchmal in Begleitung seiner Frau. „Mit dem Rad geht es dann in die Außenbereiche von Südlohn. Hier beobachte ich die Natur- und die Landschaft und deren Entwicklung“, sagt er. Natürlich gehöre zu diesem Posten, der vom Kreis Borken vergütet wird, dass er auch Umweltsünden melde. „Wenn da zum Beispiel alte Autoreifen in der Natur entsorgt werden, rufe ich beim Ordnungsamt an“, erzählt der 2. Vorsitzende des Südlohner Kaninchenzuchtvereins.

Diese Art der Entsorgung rege ihn fürchterlich auf. Genauso wie, wenn er blaue Säcke mit Laub und Rasenabfällen im Südlohner Venn entdecke. „Wenn man die schon nicht bis nach Gescher zur Bioabfallkompostierungs- und Vergärungsanlage bringt, dann kann man ja wenigstens die Säcke entleeren“, findet er und ergänzt: „Das soll aber kein Freifahrtschein sein. Die Abfälle gehören nicht in die Natur, macht er klar.

Die Natur liegt dem Südlohner am Herzen, darum war es für ihn auch klar, dass er sich im Förderverein Kulturlandschaft Südlohn und Oeding engagiert. „Schon als Landwirt war mir der richtige Umgang mit der Natur ein Anliegen. Schauen Sie sich diese doch mal genau an. Jeden Tag auf meinen Runden entdecke ich da etwas Neues. So etwas kann der Mensch nicht nachmachen“, sagt er mit Nachdruck, greift sich die Leine von Dackelhündin Frieda und los geht es auf die nächste Runde durch die Südlohner Gemeinde.