Reise in die Technikgeschichte in Menkes Mühle Mühlentag am Pfingstmontag in Südlohn

Reise in die Technikgeschichte in Menkes Mühle: Mühlentag am Pfingstmontag
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„Was? Und die halten auch wirklich noch?“ Maria Menke muss immer noch lachen, wenn sie an die Frage einer Schülerin denkt, die sie zusammen mit ihrer Schulklasse durch die Menke Mühle in Südlohn geführt hat. Diese und ihre Freundin waren etwas irritiert, dass sie über Holzdielen laufen sollten, die es seit 1812 gibt. „Wahrscheinlich hatten sie Angst, dass alles zusammenbricht“, meint Maria Menke beim Gang durch die Mühle an der Windmühlenstraße.

Über mehrere steile Treppen geht es hoch in den vierten Stock in die Spitze. „Hier hat man nicht nur einen tollen Ausblick auf die Umgebung, sondern bekommt auch einen eindrucksvollen Einblick in die Technikgeschichte der Mühlen“, ist sich die Südlohnerin sicher. Unter anderem könne man hier aus nächster Nähe die Flügel der Windmühle bestaunen. „23 Meter von Spitze zu Spitze sind die lang“, erzählt die Vorsitzende des Fördervereins Menke Mühle. Die Flügel seien dabei nach Süd-West-Richtung ausgerichtet, weil die meisten Stürme aus dieser Richtung kommen würden. „So werden die Flügel gegen die Mühle gedrückt und nicht von ihr weg. Sie fliegen also nicht weg“, erklärt sie.

Menke Mühle in Südlohn
Die Menke Mühle besteht bereits seit 1812, seit fast 40 Jahren steht die Mühle selbst unter Denkmalschutz. © privat

Maria Menke weiß viel zu erzählen. Schon seit Kindertagen hat sie als erste von fünf Schwestern ihrem Vater in der Mühle, die seit 1865 im Besitz der Familie ist, helfen müssen. „Da weiß man so einiges zu erzählen“, sagt sie und weiter: „Unter anderem werden hier die Entwicklungsstufen von der Wind- über die Dampf- bis zur Dieselkraft nachvollziehbar.“ Schließlich befände sich in der Menke Mühle neben der Windmühle unter anderem auch noch eine 1934 eingebaute Feinmüllereianlage, eine Sägemühle mit einem Petermann Drescher und ein Sägegatter sowie eine Dampfmühle mit Mahlgang.

Technik lebt dank Dieter Gehling

Mit viel Mühe und Leidenschaft kümmert sich die Südlohnerin um ihre Mühle, die seit über 40 Jahren unter Denkmalschutz steht. Aber nicht nur sie, sondern auch Dieter Gehling.

Der technikbegeisterte zweite Vorsitzende des Fördervereins ist federführend bei der Pflege und Wartung der Maschinen und Motoren. „Für seinen Einsatz sind wir sehr dankbar“, sagt Maria Menke. Ohne ihn würde die Mühle so nicht bis heute weiterleben. „Es gibt immer etwas zu tun. Man wird eigentlich nie fertig“, erklärt Maria Menke.

Besucher auf dem Mühlentag
Beim Mühlentag: Dieter Gehling (links) erklärt den Besuchern die Funktionsweise des Sägegatters und schneidet dann einen Baumstamm zu Brettern. © Bernd Schlusemann (Archiv)

So wie heute. Maria Menke muss da nämlich noch die letzten Spuren einer Hochzeit beseitigen. „Wir haben hier einen Mehrzweckraum, den man für die standesamtliche Hochzeit nutzen kann. In diesem Jahr sind es 18 Hochzeiten“, sagt sie mit etwas Stolz in der Stimme. In der Woche nach Pfingsten insgesamt drei. „Organisation ist da alles.“ Außerdem müsse sie für den Mühlentag noch manches vorbereiten. „Die Fenster der Mühle putzen“, erklärt Maria Menke weiter. Der Mühlentag sei schließlich schon bald – nämlich am Pfingstmontag (20. Mai).

Oldtimer -Trecker
Eine Reise in die Technikgeschichte ermöglichte der Mühlentag in der Menke Mühle in Südlohn in den vergangenen Jahren. Auch in diesem Jahr gibt es wieder Oldtimer-Traktoren zu bestaunen. © Heike Bierkämper

Seit 1994 beteiligt sich die Menke Mühle daran. Für Maria Menke und das Mühlen-Team ist es ein besonderes Anliegen, an diesem Mühlentag festzuhalten. „Die Resonanz wird immer geringer“, weiß sie zu berichten. Immer weniger Mühlen beteiligten sich. So seien es in diesem Jahr nur noch 35 im Verbreitungsgebiet der Westfälisch-Lippischen Mühlenvereinigung, den Regierungsbezirken Münster, Arnsberg und Detmold. „Leider.“ Denn nur so bleibe Geschichte erlebbar.

Auf dem Programm am Mühlentag stehen unter anderem Vorführungen der alten Mühlentechnik und des Sägegatters. Sie versprechen einen spannenden und informativen Einblick in den früheren Arbeitsalltag der Menke Mühle. Geöffnet werden die Mühlenpforten an der Windmühlenstraße 4 von 10 bis 18 Uhr, der Eintritt ist frei. Daneben gibt es auch noch Oldtimer-Trecker zu bestaunen.

Weitere Informationen online (www.menke-muehle.de).

Geschichte erlebbar wird am Mühlentag in der Menke Mühle.
Geschichte erlebbar wird am Mühlentag in der Menke Mühle. © Karin Printing