Dieses Jahr könnte die Zahl der Verbraucherinsolvenzen in Südlohn in die Höhe schnellen. Darauf deuten die neuesten Daten des Statistischen Landesamts Nordrhein-Westfalen hin. Allein im ersten Quartal 2024 wurden vier Verbraucherinsolvenzen gemeldet, so viele wie im ganzen Jahr 2022. Im Jahr 2023 waren es fünf im ganzen Jahr.
Südlohn steht mit diesem Anstieg nicht allein da. Landesweit stieg die Zahl der Verbraucherinsolvenzen im ersten Quartal 2024 auf 4401 Fälle, was einen Anstieg von 7,9 Prozent gegenüber dem ersten Quartal 2023 darstellt. Verbraucher- oder Privatinsolvenzen eröffnen dem überschuldeten Privatpersonen die Möglichkeit, sich für einen Neuanfang vollständig von ihren Schulden zu befreien.
Eine gute Nachricht hat das Statistische Landesamt auch. In Südlohn gab es im ersten Quartal 2024 keine Unternehmensinsolvenz. Damit knüpft Südlohn an eine gute Entwicklung an. In den Jahren 2022, 2020 und 2019 gab es keinen einzigen Insolvenzantrag eines Unternehmens. 2023 war es einer, 2021 zwei. In den Jahren zuvor waren die Zahlen deutlich höher. Da meldeten im Schnitt vier bis fünf Südlohner Unternehmen eine Insolvenz an.
Nach den aktuellen Daten scheint Südlohn damit noch nicht vom landesweiten Trend eines Anstiegs der Unternehmensinsolvenzen betroffen zu sein. Im ersten Quartal 2024 registrierten die nordrhein-westfälischen Amtsgerichte insgesamt 1313 Unternehmensinsolvenzen, ein Anstieg von 27,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Übrigens: Für private Schuldnerinnen und Schuldner bietet die Schuldnerberatungsstelle des Caritasverbandes Ahaus-Vreden seit 1986 im Delegationsauftrag des Kreises Borken umfassende Beratungsdienste an. Sie ist erreichbar unter Tel. (02561) 429120.