Osterfeuer wird entzündet Löschzug Oeding kehrt zu besonderer Tradition zurück

Osterfeuer wird entzündet: Löschzug Oeding kehrt zur Tradition zurück
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In früheren Zeiten war es üblich, dass nahezu jeder Hof ein eigenes Osterfeuer hatte. Diese Zeiten sind längst vorbei. In den vergangenen Jahren mehrte sich Kritik, dass die Zahl der Osterfeuer immer noch hoch sei. Insbesondere seitens des Nabu. Auch die Gemeinde Südlohn appellierte, dass Organisatoren überlegen sollten, ob sie Osterfeuer nicht vielleicht zusammenlegen. So oder so: Die Anzahl geht nach der Corona-Pause merklich zurück.

Intensiv diskutiert wurde in der Corona-Zeit über die Zukunft der Osterfeuer. Der Tenor lautete, dass diese unter bestimmten Auflagen vorerst weiter organisiert werden dürfen. Punkt eins, die Brauchtumspflege: Die Gemeinde weist darauf hin, dass Brauchtumsfeuer – dazu zählen Osterfeuer – nicht das Verbrennen von Abfällen zum Ziel haben, sondern der Brauchtumspflege innerhalb örtlicher Gemeinschaften dienen. Punkt zwei, die Öffentlichkeit: Grundsätzlich sind Osterfeuer öffentliche Veranstaltungen, für jedermann zugänglich.

Brauchtumsfeuer sind öffentlich

Die Resonanz hatte in den vergangenen Jahren nachgelassen: 2018 wurden beim Ordnungsamt offiziell noch 51 Osterfeuer und im Jahr 2019 44 Osterfeuer angemeldet. 2022 waren es nach der Corona-Pause dann 29, in diesem Jahr sind es noch 22, vorwiegend angemeldet von Privatpersonen.

Das größte öffentliche Osterfeuer veranstaltet seit jeher der Löschzug Oeding der Freiwilligen Feuerwehr. Auch dort ist man froh, dass man dieses Brauchtum endlich wieder aufleben lassen kann. Am Sonntag ab 18 Uhr wird auf der Wiese neben dem Feuerwehrhaus wieder ein großes Osterfeuer entzündet, darauf machen die Mitglieder auch über die Sozialen Medien aufmerksam.

Mit einer „Neuerung“: „Wie früher wird der Diakon das Feuer anzünden“, berichtet Löschzugführer Pascal Kwak. So wie früher eben. Die Kirchengemeinde sei auf die Feuerwehr zugegangen, um diese Tradition wieder aufleben zu lassen.

„Dann freuen wir uns einfach auf ein paar gesellige Stunden“, so Pascal Kwak. Für die Kinder wird es Stockbrot und Süßigkeiten geben. „Für alle werden wir zudem unseren langen Stehtisch aufbauen. Dazu gibt es ganz unkompliziert Wurst und Getränke“, erklärt der Löschzugführer. In dieser Funktion wird dies für ihn und seinen Stellvertreter Sebastian Rieswick übrigens eine Premiere.

Ordnungsamtsleiter Matthias Lüke weist darauf hin, dass das Verbrennen grundsätzlich so zu steuern ist, dass Gefahren, Nachteile und erhebliche Belästigungen vor allem durch Rauchentwicklung nicht eintreten können und ein Übergreifen des Feuers durch Ausbreitung der Flammen oder Funkenflug über den Verbrennungsort hinaus verhindert wird.

Zudem sei es dringend geboten, sicherzustellen, „dass die Feuerstellen schon vor längerer Zeit aufgeschichtet worden sind“. Zudem sollten diese vor dem Anzünden umgesetzt werden, um keine Gefahr für darin befindliche Tiere hervorzurufen. Das Feuer sei ständig von zwei Personen zu beaufsichtigen. Wichtig: „Die Durchführung nichtöffentlicher, ‚privater‘ Osterfeuer ist nicht zulässig“, betont Matthias Lüke.

Osterfeuer bilden eine Ausnahme

Osterfeuer bilden übrigens mittlerweile eine Ausnahme: Im Herbst vergangenen Jahres war eine Veränderung seitens der Gemeinde angestoßen worden. Wer Schlagabraum nun zur Verbrennung bei der Gemeinde anmelden möchte, der muss sich seitdem an neue Fristen gewöhnen. Dieses ist nur noch im Zeitraum vom 15. Oktober bis zum 10. März des Folgejahrs genehmigt. Vorher war dies bis zum 15. April möglich. Betroffen von dieser Fristverkürzung sind ausdrücklich nicht die Osterfeuer. „Da geht es eben um die Brauchtumspflege“, begründete dies Matthias Lüke seinerzeit im Umweltausschuss.