„Wir sind sehr gut zufrieden.“ Am Aschermittwoch hat Udo Wentholt Zeit gefunden, nach der durchaus turbulenten Session einen kurzen Blick zurück zu werfen. Noch etwas unter dem Eindruck des symbolischen Abschlusses, dem Verbrennen des Bacchus am Dienstagabend. Der Blick geht gleichsam schon nach vorne.
„Nach dem Karneval ist vor dem Karneval“, betont der neue Präsident, der auch schon einmal durchblicken lässt, ob er dieses Amt auch in die Zukunft tragen würde. Dies im Jahr des 25-jährigen Bestehens des Kinder-Familien-Karnevals Rot-Weiß Südlohn (KFK). Ein Highlight, das seine Schatten vorauswirft.
Einmal schütteln musste sich der Verein, als der bisherige Präsident Robert Gröting inmitten der Session seinen vorzeitigen Abschied als Präsident verkündet hatte. Dann hätten alle erkannt, dass es irgendwie weitergehen muss. Eine neue Situation mit verständlichen Ecken und Kanten hier und da, die aber gemeistert wurde.
„Es haben sich viele Mitglieder bereiterklärt, Aufgaben zu übernehmen“, hat Udo Wentholt eine besondere Energie festgestellt. Auch ein Wink in die Zukunft, in eine neue Entwicklung, der sich viele Vereine stellen müssten: „Man muss kein Amt besetzen, um Aufgaben zu übernehmen“, so Udo Wentholt.
Zeit für Manöverkritik
Die Meriten für den gemeinschaftlichen Kraftakt von Vorstand und Mitgliedern habe der KFK dann bei den Sessionshöhepunkten eingesammelt. Großes Lob habe es für den Kinderbüttnachmittag gegeben, „mega“ sei der Prinzenfrühschoppen gewesen – dies alles auch dank der Unterstützung befreundeter Vereine. „Wir haben viele neue Freundschaften geschlossen, viele wollen wiederkommen“, berichtet der Präsident.

Ein sehr positives Feedback auch aus der Bevölkerung – rund 4000 Jecken überzeugten sich am Straßenrand – habe es auf den großem Umzug am Samstag gegeben. „Das Wetter hat uns natürlich in die Karten gespielt“, erklärt Udo Wentholt. Dies und viele andere Dinge könne der Verein natürlich kaum selbst beeinflussen. Schon an Altweiber und beim Rathaussturm sei die Resonanz so groß wie selten gewesen.
Mit zwei eigenen Wagen, Prinzenwagen wie Ehrensenat, nahm der KFK an Rosenmontag dann noch am Umzug in Velen teil. Mit rund 35 KFKlern an Bord und anschließendem Abschluss im Birkenhof. „Da gab’s dann für alle noch ein Würstchen im Brötchen – auch ein kleiner Dank an alle“, so Udo Wentholt.
Wie geht es weiter? Kommende Woche wird sich der Vorstand treffen, „dann setzen wir einen Termin für alle für eine Manöverkritik fest“, berichtet der Präsident. Da soll dann alles auf den Tisch, was gut, aber auch was eher schlecht war. Dies alles binnen der kommenden 14 Tage.
Mit der sicherlich auch richtungsweisenden Generalversammlung mache sich der Verein „keinen Druck“: „Da kommt noch so viel. Ich gehe davon aus, dass wir die nach Ostern und der Kinderkommunion ansetzen. So Mitte/Ende April“, lässt Udo Wentholt durchblicken.

In den „Schlummermodus“ schaltet der KFK bis dahin natürlich nicht. Die Terminplanung stehe an, es müsse zum Beispiel die Festhalle gebucht werden. Und eben nicht zu vergessen: das Jubiläum zum 25-jährigen Bestehen. „Da gehe ich Stand jetzt eher davon aus, dass wir da etwas vereinsintern machen werden. Um auch etwas an unsere Mitglieder zurückzugeben“, so der Südlohner. Und dann vor allem für die Familien und Kinder. „Wir sind doch ein Kinder- und Familienverein“, betont Udo Wentholt.
Präsident würde weitermachen
Zurück zur Generalversammlung: Laut Satzung müssten keine weiteren Vorstandsmitglieder berufen werden – „eins, zwei mehr wären aber schon gut“, so der Präsident. Es gebe Kandidaten, jeder solle aber die Möglichkeit erhalten, sich aufstellen zu lassen. Udo Wentholt betont noch einmal, dass man für jede helfende Hand dankbar sei – auch ohne offiziellen Posten. „Viele haben nun mal Hemmungen, wenn sie ein Amt übernehmen sollen.“
Und er selbst? „Wenn es so gewünscht ist, werde ich auch weitermachen“, erklärt Udo Wentholt. Er verweist aber auch sofort wieder darauf, dass er letztlich zwar den Hut auf habe, die Aufgaben aber auf viele Schultern verteilt wären. Dafür sei man „ein Verein“. Ganz wichtig: „Wir müssen immer auch bereit sein, uns Meinungen anzuhören.“