Kreative Impulse Gabriele Templin-Kirz aus Südlohn malt in Bochum live über Zoom

Kreative Impulse: Gabriele Templin-Kirz malt in Bochum live über Zoom
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Gabriele Templin-Kirz ist nicht nur eine Künstlerin, sondern eine leidenschaftliche Botschafterin der Malerei. Seit 1985 begeistert sie Menschen für die Kunst und öffnet ihnen die Türen zu ihrer kreativen Welt.

In ihren Seminaren, Workshops und Malreisen vermittelt sie nicht nur Techniken, sondern auch die Freude am kreativen Ausdruck.

Gut dreißig Pinsel stehen im Atelier von Gabriele Templin-Kirz. Je nachdem, was sie und worauf sie malen möchte, entscheidet sie sich für den einen oder anderen Pinsel.
Die Qual der Wahl hat Gabriele Templin-Kirz bei Pinseln. Je nachdem, was sie und worauf sie malen möchte, entscheidet sie sich für den einen oder anderen Pinsel. © Karin Printing

Im Jahr 2019 wagte sie den Sprung in die digitale Welt und produzierte Internet-Tutorials. Die Tutorials, die auch auf ihrer Websitte verlinkt sind, sind für die Nutzer kostenlos zu sehen.

Der Anbieter „Artistravel“, für den die Südlohnerin auch die Malreisen durchführt, stellte den Kameramann samt Equipment und sorgte auch für den Videoschnitt.

Am 27. April geht die freischaffende Künstlerin nun noch einen Schritt weiter: Sie wird live aus einem Studio in Bochum zwei Online-Malkurse anbieten – „Gesichter in Aquarell“ und „Figuren in Aquarell“.

„Ich bin schon ein wenig aufgeregt“, sagt Gabriele Templin-Kirz mit einem strahlenden Lächeln im Gespräch mit der Redaktion in ihrem Atelier im Beckedahl in Südlohn. Die Künstlerin ist gerade aus Brügge zurück, wo sie eine Ausstellung mit Namen ‚Feelings‘ hatte, und ist kurz vor der Abreise zu Malreisen in den Allgäu und nach Überlingen am Bodensee. Eigentlich schon aufregend genug für die Südlohnerin.

Die Aussicht auf dieses Live-Ereignis ist jetzt noch einmal etwas anderes. Auch wenn sie es gewohnt ist, vor Menschen zu sprechen, sie stundenlang über Malerei reden kann, ist die Vorstellung eines Live-Events vor laufender Kamera eine ganz neue Herausforderung für sie.

„Wiederholungen sind hier nicht möglich. Auch wenn ich vielleicht mit etwas wie einer Szene oder etwas Gesagtem nicht zufrieden bin“, erläutert sie mit Blick auf die zwei Kompaktkurse. „Im Gegensatz zu ihren Lern-Tutorials werden die live gesendet. Ich muss da auf das Malen achten, gleichzeitig erklären und dabei auf die Fragen eingehen, die ich über ein Knöpfchen im Ohr von meinem Produktionsteam weitergeleitet bekomme. Eine Möglichkeit zur schnellen Korrektur gibt es hier nicht.“

Das sei auch schon ein Unterschied zum Workshop mit echten Menschen, sagt die Südlohnerin und ergänzt dann, dass der Kompaktkurs doch vor allem als kurzweilige Vorführung angelegt sei. So soll er kreative Impulse und Techniken vermitteln und auf alle allgemeine Fragen und Probleme eingehen.

Der Vorteil gegenüber einer Malreise sei dabei unter anderem, dass man als Teilnehmer in seiner vertrauten Umgebung lernen und malen könne, ist sich die Künstlerin sicher. Gegenüber einer Malreise mit Kosten für Hotel, Reise und Verpflegung sei er auch günstiger, ergänzt sie.

Kurzweilige Vorführung

Aber egal, ob Workshop, Lern-Tutorials oder jetzt Kompaktkursus, in allen Fällen ist der Mittsechzigerin vor allem eines wichtig – und zwar das Vermitteln von Basiswissen. Sie selbst ist studierte Innenarchitektin, aber Autodidaktin, was die Malerei angeht. „Da kann man einiges draus mitnehmen“, bewertet sie ihren eigenen Werdegang. Und: „Ich habe viel geübt und experimentiert. Ich weiß, wie man aus manchen Dingen wieder herauskommt.“

Malte die Südlohnerin zunächst lange Aquarelle, so widmet sie sich seit Jahren auch Werken in Acryl und Mischtechniken. In ihrem Haus im Beckedahl hat sie eine Dauerausstellung eingerichtet, und ein Gang durch die Ausstellung zeigt, wie sehr sie experimentiert hat – und zwar nicht nur mit Maltechniken, sondern auch mit Materialien und Untergründen wie Hartfaserplatten, Holz und Leinwand.

Nichtsdestoweniger – die Aquarellmalerei hat es ihr vor allem angetan. Für sie ist diese sehr vielfältig, „sie wird zu Unrecht als brave Hausfrauenmalerei angesehen“, kritisiert das langjährige Mitglied der Deutschen Aquarellgesellschaft. Das will sie weitergeben.

Aktuell steht eben der Live-Kompaktkurs an, dann folgt unter anderem ein Workshop in Venedig.