Alternative zur Radtour Gemeinde Südlohn steigt aus Freiheits-Projekt aus

Freiheitskonzert statt Fahrradroute: Südlohn steigt aus Projekt aus
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Nicht mehr teilnehmen wird die Gemeinde Südlohn an dem Regionalprogramm „Freiheit Achterhoek, Liemers und deutsche Provinz“, das die Provinz Gelderland für die Jahre 2024 und 2025 zusammengestellt hat. Das haben die Mitglieder des Schul- und Sportausschusses in ihrer jüngsten Sitzung am Mittwoch, 19. Februar, einstimmig beschlossen.

Zur Erinnerung: Bei dem Regionalprogramm Freiheit handelt es sich um die Fortsetzung des Programms „Gelderland gedenkt / 75 Jahre Freiheit“. Die Provinz Gelderland hat es initiiert, um den Nachkriegsgenerationen den Wert der Freiheit und des Zusammenlebens in Freiheit bewusst zu machen. Zur Umsetzung wurde die Provinz Gelderland in fünf Regionen unterteilt, von denen Achterhoek / Liemers eine ist. Wie schon bei dem Projekt zum 75-jährigen Gedenken sollten auch die deutschen Grenzgemeinden mit ins Projektboot geholt werden.

Als Koordinatorin kümmerte sich Dr. Gerda Brethouwer, Direktorin des Nationaal Onderduikmuseums, um die Ausarbeitung des Programms, das Projekte entwickeln sollte, die auf Begegnung und gemeinsamen Aufbau von Freiheit und Frieden abzielen sollte. Als Beispiele für Projekte wurden unter anderem grenzüberschreitende Freiheitsmahlzeiten und Freiheitsrouten vorgestellt.

Genau diese Begegnungsmomente oder besser fehlende Begegnungsmomente waren es dann aber, die die Mitglieder des Ausschusses nun veranlasst haben, den im September 2023 getätigten Beschluss zur Teilnahme am Projekt wieder aufzuheben und die dafür eingeplanten finanziellen Mittel (1.923,20 für das Jahr 2024, 2000 Euro für das Jahr 2005) anderweitig zu verwenden.

Momente der Begegnung fehlten

Man habe mehrfach mit der Projektleiterin Kontakt aufgenommen, erläuterte Markus Wellermann im Ausschuss. Bei diesen Gesprächen habe man erfahren, dass mit den beteiligten Gemeinden auf niederländischer Seite ein umfangreiches Programm erarbeitet und teilweise auch schon umgesetzt worden sei.

Für die beteiligten Gemeinden auf deutscher Seite – Stadt Borken, Stadt Bocholt und Gemeinde Südlohn – sei dagegen die inhaltliche Ausrichtung, geplante praktische Ausrichtung und Kostentransparenz nicht zufriedenstellend gewesen, erklärte er weiter. Weitere Gespräche seien ergebnislos verlaufen. Zudem seien die im Jahr 2024 von der Gemeinde Südlohn im Haushalt zur Verfügung gestellten Mittel nicht abgerufen worden, weil keine Projekte stattgefunden hätten. Auch für 2025 sei nichts geplant gewesen bzw. geplante Projekte wie die „Freiheitsroute“ seien als wenig sinnvoll erachtet worden.

Zur Erklärung: Die Radtour sollte durch alle beteiligten Kommunen führen. Passend zum Thema Frieden und Freiheit sollten hier Orte und Gebäude mit QR-Codes ausgezeichnet werden. Durch das Scannen von diesen erhalte man dann relevante Informationen.

Eine Idee, die nicht auf Zustimmung stieß – vor allem, weil die Entfernung zwischen den Orten zu groß sei, damit hier eine wirkliche Begegnung der Teilnehmer stattfinden könne.

Ausstieg aus Freiheits-Projekt

Aus diesem Grund nun der Ausstieg aus dem Projekt und die Hinwendung zu einer neuen Idee, die Markus Wellermann im Ausschuss direkt vorstellte. „Es gibt Vorgespräche für ein Freiheitskonzert, das im Mai in Winterswijk und in Oeding stattfinden könnte“, so Markus Wellermann.

In Winterswijk feiere man am 5. Mai den Tag der Befreiung mit einem Konzert, an dem auch deutsche Orchester beteiligt seien, erklärte der Velener weiter. Die Idee der Gemeinde Südlohn sei es jetzt, am Sonntag, 18. Mai, ein Freiheitskonzert in Oeding zum Thema 80 Jahre Freiheit zu veranstalten. „Vorgespräche mit der Musikkapelle Südlohn haben hierzu schon stattgefunden“, berichtete der Verwaltungsmitarbeiter und ergänzte, dass man hier aber noch am Anfang der Planungen stehe. Nichtsdestoweniger: Der Vorschlag stieß auf einstimmiges Wohlwollen von Seiten der Ausschussmitglieder.