Felix Höper (im Video links) und sein Kumpel Niklas Vorfeld (im Video rechts) haben mit "Kollektiv" das erste Video veröffentlicht.

© Johannes Schmittmann

„Kollektiv“: Musiker aus Oeding wollen mit Deutschrap durchstarten

rnTrotz Corona

Mit seinen Jugendfreunden hat der Oedinger Felix Höper die Deutschrap-Gruppe „Kollektiv“ gegründet. Ihr erstes Video wurde bereits tausendfach geklickt. Zeitnah folgt das erste Album.

Oeding

, 04.04.2021, 17:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Obwohl er mittlerweile nach Weseke gezogen ist, bezeichnet sich Felix Höper als „Oedinger-Jung“. Hier ist er aufgewachsen, hier gründete sich vor vielen Jahren sein Freundeskreis. Mit ebenjenen Kollegen aus Jugendzeiten überlegte sich der mittlerweile 24-Jährige schon vor Corona, ein Projekt zu starten. „Wir saßen zusammen und irgendwann kam uns die Idee, gemeinsam Musik zu machen“, sagt er. Aus der ersten „Rumspinnerei“ wurden irgendwann konkrete Überlegungen.

Für die Gruppe, die sich heute offiziell „Kollektiv“ nennt, stand früh fest, dass außer Deutschrap keine andere Musikrichtung infrage kommt. „Wir wissen, dass auf dem Land eher Schlager und Popmusik dominieren. Aber wir haben schon in unserer Jugend fast nur Rap, Hip-Hop und R'n'B gehört“, sagt Felix Höper. Manchmal sei man damit angeeckt, „aber das war und ist uns relativ egal.“

Kumpel eröffnet eigenes Studio

Den Grundstein für das Projekt legte sein Oedinger Kumpel Peter Jägering (Künstlername „pjeezy“). Der entschied vor zwei Jahren, ein Musikstudio zu eröffnen und sich als Produzent erste Sporen zu verdienen. Gemeinsam mit Felix Höper (Künstlername „Lemoe“) entwickelte er im eigenen Studio die ersten Beats.

Dann holten sie mit Niklas Vorfeld („Envyy“), Jan-Philipp Graf („jaypack“) und Lisa Severing („lizzy“) drei weitere Freunde mit ins Boot. „Langsam fingen wir an, Texte zu schreiben“, berichtet Felix Höper. Irgendwann nahmen die ersten Songs Konturen an. Dann kamen Corona und der Lockdown im Frühjahr 2020. Für „Kollektiv“ ein erster Rückschlag.

Während des vergangenen Sommers, als die Corona-Infektionszahlen niedrig waren, kam neuer Schwung in das Projekt. An den Schauplätzen Oeding und Weseke drehten sie ihr erstes Musikvideo. Doch Lockdown Nummer zwei ließ die Veröffentlichung platzen. „Wir schoben es immer weiter nach hinten, aber dann kam noch eine Verlängerung und noch eine Verlängerung. Da haben wir gesagt: Egal, wir hauen es jetzt einfach raus“, sagt Höper.

„Aus dem Nichts“ erscheint auf Youtube

Am 8. Januar veröffentlichten sie auf der Plattform Youtube ihren ersten Song. Er trägt den passenden Titel „Aus dem Nichts“. Das gängige Klischee vom Gangsterrap erfüllen die Newcomer nicht. Keine Beleidigungen, kein Sexismus, aber auch kein Kuschelrock. Eine ganz bewusste Entscheidung, wie Felix Höper erklärt: „Deutschrap verändert sich stetig. Wir wollen unseren eigenen Style durchbringen.“ Und so schreckten sie auch nicht vor unkonventionellen Stilmitteln zurück. Erst nach 1:30 Minute beginnt im Video der Textteil des Songs.

Vorher sitzen Niklas Vorfeld und Felix Höper im Wohnzimmer, erhalten dann durch Karl-Heinz Höper (Felix' Vater) die Inspiration für eine Melodie. Diese wird dann später durch Beats aufgegriffen. „Gerade zum Einstieg wollten wir eine Geschichte erzählen“, erklärt der 24-jährige Musiker.

Positives Feedback von vielen Seiten

Die Resonanz fällt bisher überwiegend positiv aus. Allein 238 Youtube-User drückten den Button „Mag ich“. Und auch in der realen Welt gab es viel Feedback. Für die Musiker ist das extrem wichtig, denn sie wollen, dass ihre Zuhörer und Zuschauer mitbestimmen, in welche Richtung es mit „Kollektiv“ gehen soll. „Wir schauen uns genau an, was ankommt und was nicht“, so Höper.

Das Album "Abflug" erscheint am 19. Februar und wird auf allen gängigen Streamingplattformen zu hören sein.

Das Album "Abflug" erscheint am 19. Februar und wird auf allen gängigen Streamingplattformen zu hören sein. © privat

Das erste Video soll nur der Anfang sein. Nächstes Etappenziel ist die Veröffentlichung des ersten Albums „Abflug“ am Freitag, 19. Februar. Auf allen gängigen Streamingplattformen kann man dann 14 Songs von „Kollektiv“ anhören. Langfristig ist dann geplant, auch auf der Bühne zu stehen. Mal solo, mal als Gruppe. Darauf wollen sich die fünf Mitglieder heute noch nicht festlegen. Das bis dahin coronabedingt noch einige Monate vergehen könnten, stört die jungen Musiker nicht. „Bisher ist es ja nur ein Hobby“, sagt Felix Höper. Bisher.