Erst fängt er ganz langsam an, aber dann…Und so ist es immer auf dem Adventstreff im Schatten der alten Oedinger Burg. Kurz nach 13 Uhr am Sonntagmittag ist noch nicht viel los. Hier wird noch ein Goldstern an eine Budenwand gehämmert. Gegenüber prüfen zwei Jungs von der Jugendfeuerwehr, ob die große Tanne gerade in ihrem Eimer steht.
Nebenan sortieren die Frauen vom Strickkreis noch mal ihre Auslage mit Schals, Mützen und Handschuhen nach. Und die Kids vom Jugendhaus Tipi backen Waffeln auf Vorrat.
Klein, aber fein
Sie ist nochmal etwas kleiner geworden, diese ohnehin schon eher „schnuckelige“ Veranstaltung. Neun Buden stehen noch im Kreis auf dem Parkplatz des Hotels Pass.
Aber das schadet dem Markenkern des von Heinrich Bäßmann vor vielen Jahren ins Leben gerufenen Adventstreffs in keiner Weise – ganz im Gegenteil: „Klein aber fein“ gilt für ihn mehr als je und beweist wieder einmal, dass es eben nicht die Masse macht.
Vor allem, wenn man wieder feststellt, mit welcher Freude und mit wie viel Engagement die ehrenamtlichen Akteure und die Besucher bei der Sache sind. Die verlässlichen Eckpfeiler sind auch in diesem Jahr alle wieder da:
Der Strickkreis von dem schon die Rede war und dessen Erlös aus dem Verkauf an die Weseker Kinderkrebshilfe und an das Stadtlohner Hospiz geht, der Förderverein des St. Jakobus-Kindergartens, nebenan die Bude mit den leckeren Marmeladen und dem Honig von der Imkerei Heumer am Böwingring.

Die Sternenwerkstatt vom Kinderhospiz Sternenbrücke ist da mit ihrem schönen Adventsschmuck. Den Tipi-Kids mit ihrer „Chefin“ Katrin Heling werden die Waffeln inzwischen auch schon aus den Händen gerissen. Die Leiterin des Jugendhauses überlegt: „Wir brauchen bald tatsächlich eine zweite Schicht, die haben so viel zu tun. Die müssen bald mal abgelöst werden.“
Nicht viel anders ergeht es inzwischen den jungen Köchen von der Jugendfeuerwehr mit ihrem Kinderpunsch und der wirklich sehr ansehnlichen Riesenpfanne mit den gebratenen Champignons. Und dann ist da neben der Glühweinbude des Hotel noch die des heimischen Spielmannszuges. Dort geht es deftig zu mit Bratwurst und Leberkäs. Der Besucherandrang ist entsprechend.
So ab halb vier macht die Nachricht die Runde: „Der Rote kommt!“ So nennen manche Menschen in der Grenzgemeinde liebevoll ihren Nikolaus. Dann ist er da mit seinem Adlatus, dem „schwatten Pit“, wie es bei den Nachbarn im Westen genannt wird. Und spätestens dann hat der Adventstreff, der so langsam angefangen hat, richtig Fahrt aufgenommen.