Keine Nachfolger für Vorstand gefunden KAB St. Josef Südlohn löst sich zum Jahresende auf

Wehmut, mit einem Blick nach vorne: KAB St. Josef löst sich zum Jahresende auf
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Die Katholische Arbeitnehmberbewegung (KAB) St. Josef aus Südlohn ist so gut wie Geschichte. „Nur noch bis Ende des Geschäftsjahres sind wir als eigenständiger Verein tätig“, erklärte jetzt Angelika Meteling und weiter: „Ab dem nächsten Jahr sind wir eine Basisgruppe des KAB Bezirksverbands Borken.“

Männer und Frauen
Eine Auflösung gab es bei der letzten ordentlichen Mitgliederversammlung zwar nicht, aber es wurde noch drei langjährige Mitglieder geehrt (v.l.n.r.): Klemens Reimering (Kassierer), Angelika Meteling (Vorsitzende) Paul Hobbold (60-jähriges Jubiläum) Klemens und Petra Rathmer (25-jähriges Jubiläum ), Norbert Uhling, Sprecher des Bezirksleitungsteams. © KAB St. Josef Südlohn

Beschlossen wurde dieses nun auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung. „Die Entscheidung der Mitglieder ist einstimmig gefallen“, sagt die Vorsitzende. Vor allem mit Blick auf die Basisgruppenlösung sei die Entscheidung den Mitgliedern nicht schwergefallen.

„Wir leben ja noch weiter. Wir bieten auch noch Veranstaltungen an. In diesem Jahr zum Beispiel noch die Maiandacht an der Heimathütte, ein Ausflug zum Hof Schulze-Scholle und einen Adventskaffee. Wir sind nur nicht mehr rechenschaftspflichtig“, erklärt Angelika Meteling.

Und beruhigt noch: „Den Nikolausumzug gibt es natürlich auch weiterhin. Zukünftig wird alles vom Heimatverein organisiert. Auch das Tüten packen. Wir helfen aber natürlich mit.“

Bereits im März gab es eine Generalversammlung der KAB St. Josef. Damals stand die Auflösung des Vereins schon auf der Tagesordnungsliste. „Wir waren allerdings nicht beschlussfähig. Von den 118 Mitgliedern waren nicht genügend vor Ort. Eine Auflösung hätte nur mit Zweidrittelmehrheit beschlossen werden können.“

Die Folge: Eine außerordentliche Mitgliederversammlung wurde einberufen. „Hier reicht auch eine Vierfünftel Mehrheit. Die war am Sonntag gegeben“, erklärt die gelernte Krankenschwester.

Nachfolgeprobleme

Nach gut 150 Jahren endet damit die Geschichte der KAB St. Josef Südlohn als eigenständiger Verein. „Der Grund für die Auflösung ist ganz einfach und in unserer heutigen Zeit nicht ungewöhnlich. Leider hat sich niemand gefunden, der die Vorstandsarbeit weiter machen möchte. Der bisherige Vorstand hat bereits vor zwei Jahren angekündigt, dass er nicht mehr zur Wiederwahl steht. Es gab also keine Wahl. Wir lösen den Verein auf“, sagt die Noch-Vorsitzende.

„Aber nicht einfach so“, erklärt Angelika Meteling, die in Zukunft nicht mehr als Vorsitzende, sondern als Kontaktperson zum Bezirksverband Borken direkte Ansprechpartnerin für alle KAB-Mitglieder sein wird. „Anlässlich des 150-Jährigen veranstalten wir noch ein Dankeschön-Frühstück“, sagt sie und weiter: „Die 150 Jahre beziehen sich dabei auf die gesamte Lebenszeit des Vereins. Er ist ja aus dem Josefsverein entstanden. Wann genau, konnten wir noch nicht herausfinden. Aber bis zur Jubiläumsfeier wissen wir es.“

'Abgespecktes' Programm

„Auch im nächsten Jahr bieten wir unseren Mitgliedern ein Programm an. Allerdings in abgespeckter Form“, erklärt Angelika Meteling. Bei den Planungen werden wir dabei von der Bezirksgruppe unterstützt. „Auch wenn jetzt also etwas Wehmut bei uns herrscht, unser Blick geht schon wieder nach vorne“, sagt sie.