Keine Angst vor der Konkurrenz 500 Musiker gehen in Südlohn auf Pokal-Jagd

Keine Angst vor der Konkurrenz: 500 Musiker gehen auf Pokal-Jagd
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„Die Füße hochlegen und ein kühles Getränk zu mir nehmen.“ Matthias Nienhaus muss nicht lange überlegen, was er als Erstes macht, wenn der Grenzland-Pokalwettstreit vorbei ist. Aber noch ist es nicht so weit und der 1. Vorsitzende des Spielmannszuges Südlohn 1950 hat bis zum 21. April noch einiges zu tun. Der Südlohner Verein ist schließlich Ausrichter des diesjährigen Wettstreits und der 39-jährige Südlohner somit der Cheforganisator.

700 Musiker aus zehn Vereinen

Ein Rückblick: Im vergangenen Jahr sicherte sich der Verein diese Trophäe beim Wettstreit in Velen zum 15. Mal. Rund 700 Musikerinnen und Musiker stellten sich im Jahr 2023 dem Wettbewerb in Velen in der Thesingbachhalle. Ausrichter war damals der Spielmannszug Ramsdorf.

Nach spannendem Ringen und einem starken Miteinander wurde am Ende als Grenzlandsieger der Spielmannszug Südlohn gekürt. Auf den Plätzen zwei und drei landeten Heiden und Oeding. Die gleiche Rangfolge hatte es in den Teilwertungen Marsch- und Konzertklasse gegeben. Zehn Vereine waren mit ihren Spielmannszügen gekommen. Angemeldet hatten sich die Spielmannszüge Ramsdorf, Barlo, Oeding, Dingden-Lankern, Vreden, Heiden, Hamminkeln, Vardingholt-Kirche, Südlohn und die Vereinigten Spielleute Velen für den Wettstreit.

Blaupause aus dem Jahr 2014

„In diesem Jahr haben sich neun Vereine angemeldet. Wir erwarten über 500 Musiker“, sagt der Piccolo-Flötenspieler des Vereins. Die Planungen würden sich schon in der Endphase befinden. Dadurch, dass man im Jahr 2014 das letzte Mal den Wettstreit ausgerichtet habe, würde man ja nicht bei null anfangen.

„Wir haben so eine Art Blaupause“, erzählt der Südlohner. „Allerdings wurde er damals in der Hans-Christian-Andersen-Schule ausgetragen. In diesem Jahr ging das nicht. Mit der St.-Vitus-Grundschule haben wir eine gute Alternative gefunden“, sagt er und weiter: „Wir sind hier der Gemeinde Südlohn dankbar. Die hat uns sehr bei dem Einholen von Genehmigungen unterstützt.“ Dankbar ist der Verein aber auch den vielen Südlohner Unternehmen. „Ohne deren finanzielle Unterstützung könnten wir die Veranstaltung so nicht stemmen“, gibt Matthias Nienhaus zu.

Kind und junger Mann
Stecken noch in den Proben vor dem Grenzlandpokal am 21. April in Südlohn: Josse (9 Jahre) und sein Dirigent Maximilian Hayk. © Karin Printing

Rund 100 Helfer in Südlohn

Das gilt natürlich auch für die zahlreichen freiwilligen Helfer. „Rund 100 Mitglieder des Vereins sind den ganzen Tag unterwegs. Sie begleiten entweder die auswärtigen Vereine, arbeiten in der Cafeteria, passen an den Toiletten auf. Die Liste ist sehr lang. Viel zu tun. Aus diesem Grund ist es auch unmöglich, beim Wettbewerb aktiv mitzuspielen“, lächelt der 1. Vorsitzende.

Ob er vor irgendetwas noch Bammel habe, beantwortet er mit „Eigentlich nicht“. Das Wetter müsse halt mitspielen, aber da könnte er nicht viel machen. Aber fünf Zelte hätte der Verein in der Hinterhand, ergänzt er dann noch.

Junger Mann
Maximilian Hayk dirigiert den Jugendspielmannszug Südlohn am 21. April. © Karin Printing

Proben für den Sieg

Im Gegensatz zu den Mitgliedern des Hauptorchesters nehmen die Jungen und Mädchen des Jugendspielmannszuges auch aktiv teil am Wettbewerb. Seit September proben sie mit ihren Dirigenten Maximilian Hayk und Marina Haveresch. Während letztere das Schülerorchester am Entscheidungstag dirigiert, hat der 29-Jährige die Aufgabe für den Jugendspielmannszug übernommen.

„Wir haben zwei Stücke eingeübt. Einmal den 'Song School bus mix-up' und dann noch 'Im gonna be (500 miles)'“, sagt Maximilian Hayk. Der zweite Song sei ein ganz neues Stück und speziell für die jugendlichen Musikerinnen und Musiker auf den Probenplan gesetzt worden. „Es macht keinen Sinn, Stücke auszusuchen, die nicht zu den Mädchen und Jungen passen. Im Vordergrund muss ja immer der Spaß am Spielen stehen“, sagt der Konzert- und Querflötenspieler.

Und trotzdem: bis zum 21. April stehen noch einige Proben auf dem Programm der Spielmannsleute. „Wir schauen mal, was auf uns zukommt. Wir brauchen aber bestimmt keine Angst haben“, sagt Maximilian Hayk.