
© Gemeinde Südlohn
Bis das erste ISEK-Projekt umgesetzt wird, bleibt noch viel zu tun
Vor-Ort-Termin
32 ISEK-Projekte sollen das Leben in Südlohn und Oeding schöner machen. Ministerium und Bezirksregierung haben mit der Gemeinde jetzt darüber vor Ort gesprochen. Es bleibt noch viel zu tun.
Der Schlinge-Seitenweg, ein Wohnraumversorgungskonzept, ein Tourismuskonzept, ein neu gestalteter Rathaus- und Festplatz in Oeding, das Kulturbürgerhaus – 32 solcher Projekte hat die Gemeinde Südlohn vor der Brust. Im Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzept (ISEK) sind sie zusammengefasst. Unter anderem, um Fördermittel für die einzelnen Ideen zu bekommen. Die Vorbereitungen laufen seit Jahren.

Der Platz rund um das Rathaus in Oeding soll neu gestaltet werden – ebenfalls ein ISEK-Projekt. Wann es umgesetzt werden kann, ist noch nicht klar. Bis zum 30. September will die Verwaltung die Unterlagen einreichen. © Markus Gehring
Doch bisher ist noch nicht klar, wann und wie es damit weiter geht. Ein Termin mit Bezirksregierung und Vertretern des Landesbauministeriums hat am vergangenen Freitag stattgefunden. „Ein rein internes Behördengespräch“, wie Bürgermeister Christian Vedder auf Nachfrage verdeutlicht. Weder Politik noch Öffentlichkeit waren bei dem Termin dabei.
Drei Stunden Ortstermin in Südlohn und Oeding
Drei Stunden waren Vertreter der Südlohner Verwaltung zusammen mit Mitarbeitern des Ministeriums und der Bezirksregierung in Südlohn und Oeding unterwegs. „Erst eine Stunde im Rathaus, dann knapp je eine Stunde in beiden Ortsteilen“, sagt er weiter. Die Südlohner Verwaltung erwartet nun ein Ergebnisprotokoll des Treffens. Damit wiederum werde sich dann die Politik beschäftigen.
„Wir versuchen, bis zum 30. September die ersten Projekte anzumelden“, erklärt Christian Vedder im Gespräch mit unserer Redaktion. Aber auch das sei noch „sportlich“.
Ideen für Projekte müssen noch überarbeitet werden
Eines dieser ersten Projekte soll die Neugestaltung des Rathausplatzes in Oeding sein. Auch da gebe es aber noch einige Hausaufgaben für die Gemeinde. „Beispielsweise ist ein Stück Parkplatz nicht förderfähig“, macht Christian Vedder deutlich. Das müsse dann in der Detailplanung wieder herausgerechnet werden. Auch ein reines Konzept oder eine Studie sei nicht förderfähig. „Die müssen dann wieder an ein konkretes Projekt angegliedert werden“, erklärt er. Eine Menge Detailarbeit wird da noch folgen, bis der erste Pflasterstein angehoben wird.
Kulturbürgerhaus muss noch konkreter werden
Und das Kulturbürgerhaus? Dieses Projekt war schließlich einmal die Keimzelle für das gesamte ISEK. „Bezirksregierung und Ministerium finden das Projekt gut“, sagt Christian Vedder. Allerdings müsse auch dieses Projekt noch konkreter gefasst werden.
Die Kosten seien noch zu unkonkret. Sowohl was den Bau als auch den späteren Betrieb angehe, wolle das Ministerium konkretere Zahlen haben, bevor es mögliche Fördermittel in Aussicht stelle. „Das bis zum 30. September hinzubekommen wird schwierig“, erklärt der Bürgermeister und vermeidet dabei, die Formulierung „unmöglich“. „Die Zeitschiene ist dafür einfach zu eng“, sagt er weiter. Auch bei diesem Projekt müsse Gründlichkeit vor Geschwindigkeit gehen. Die Machbarkeitsstudie, die zum Kulturbürgerhaus in Auftrag gegeben worden sei, sieht er jedoch als ersten Schritt in die richtige Richtung.
Resignation bei den Organisatoren hinter dem Kulturbürgerhaus
Manfred Wanning, Vorsitzender der Südlohner Musikkapelle, ist eine der treibenden Kräfte hinter dem Projekt Kulturbürgerhaus. Als Vorsitzender des Trägervereins hat er die Idee jedoch fast abgeschrieben. „Da passiert vor der Wahl überhaupt nichts mehr“, sagt er mit Resignation in der Stimme. In der letzten Versammlung zu dem Thema habe er noch einmal bekräftigt, dass man auch ein Scheitern des Projekts eingestehen könne und müsse. „Ich habe immer gesagt, dass wir damit aufhören können, wenn es nicht gewollt ist“, sagt er am Montag.
Doch auch das sei nicht gewollt gewesen. Momentan sei das Projekt auf Eis gelegt. „Wir können nur abwarten“, sagt er. Im Moment sei es ohnehin schwierig, weiterzuarbeiten. „Das Coronavirus“, erklärt er. Doch auch unabhängig von der allgemeinen Krise macht er sich keine allzu großen Hoffnungen mehr. „Mein Gefühl ist, dass das Ding tot ist“, erklärt er.
Ursprünglich Münsteraner aber seit 2014 Wahl-Ahauser und hier zuhause. Ist gerne auch mal ungewöhnlich unterwegs und liebt den Blick hinter Kulissen oder normalerweise verschlossene Türen. Scheut keinen Konflikt, lässt sich aber mit guten Argumenten auch von einer anderen Meinung überzeugen.
