Ina Terhörne wird Zweite im Kochwettbewerb „Ich hatte die Hoffnung schon verloren“

Anspannung weicht Erleichterung: Ina Terhörne holt Platz 2 im Kochwettbewerb
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Anstrengend, nervenaufreibend, stressig: Als echte Herausforderung hat sich für Ina Terhörne das Finale des Nachwuchswettbewerbs um die begehrte Hupfer-Münsterlandgabel herausgestellt. Mit Happy End. Spätestens mit der Siegerehrung wich die Anspannung großer Erleichterung.

Die 19-Jährige belegte Platz zwei unter den talentierten Kochauszubildenden. Eine zusätzliche Motivation für die Prüfung, die für die Auszubildende im dritten Lehrjahr im Burghotel Pass im Juni ansteht.

Im Burghotel Pass hat die Südlohnerin ein tolles Team vorgefunden. Die Auszubildende ist in Sachen Gastronomie familiär vorgeprägt.
Im Burghotel Pass hat die Südlohnerin ein tolles Team vorgefunden. Die Auszubildende ist in Sachen Gastronomie familiär vorgeprägt. © Michael Schley

„Das war schon eine tolle Erfahrung“, blickt Ina Terhörne auf das Finale in Gasthaus Stevertal in Nottuln zurück. Nach erfolgreichem Vorentscheid an gleicher Stätte sah sich die Südlohnerin gut vorbereitet. Beim offiziellen Pressetermin konnten sich die Teilnehmer schon ein wenig „beschnuppern“ (wir berichteten).

Wobei: „Vier der Mitbewerber sind bei mir in der Klasse“, berichtet die 19-Jährige. Und: Der Organisator vom Köcheclub Münsterland sei gleichzeitig ihr Lehrer am Berufskolleg Lise Meitner.

Vier Gänge für elf Personen

Vier Gänge für elf Personen galt es bei der 40. Auflage des Jugendwettbewerbs zu gestalten – das „Gerüst“ mit den sogenannten Hauptkomponenten war für alle gleich: Forelle oder Schinken als Vorspeise, eine Suppe, zum Hauptgang Kalbsbäckchen und Kartoffeln, zum Dessert Schokolade und Marzipan. Aus einem Warenkorb mussten die Nachwuchsköche dann alles zu einem „harmonischen Ganzen abrunden“.

Ina Terhörne entschied sich für Forellenmousse an Feldsalat in weißem Balsamicodressing mit Pumpernickel-Crunch, Wild-Consommé mit gebratenen Champignons und Flädle, geschmorte Kalbsbäckchen mit Portweinsauce, dazu Paprika/Spitzkohl-Gemüse und Kartoffelkrapfen, zum Finale Schokoladen-Tartelettes mit Marzipanmousse an einem Himbeer/Johannisbeer-Saucenspiegel und gebrannte Walnüsse.

Der markante Pokal samt Urkunde wird Ina Terhörne immer an den Erfolg beim Jugendwettbewerb um die Hupfer-Münsterlandgabel erinnern.
Der markante Pokal samt Urkunde wird Ina Terhörne immer an den Erfolg beim Jugendwettbewerb um die Hupfer-Münsterlandgabel erinnern. © Michael Schley

Nervös sei sie dabei schon gewesen, „sehr nervös“ sogar, berichtet die Auszubildende. Wie alle anderen auch. „Beim Menüschreiben ist mir zunächst nicht viel eingefallen“, erzählt sie. Auch in der Praxis hatte die 19-Jährige zunächst „kein gutes Gefühl“: „Man hat ja einen Ablaufplan, doch irgendwie war ich schnell in Verzug.“

Dass die Jurymitglieder während des Kochens auch einmal über die Schulter geschaut und Fragen gestellt hätten, hätte den „Druck“ schon weiter erhöht. Am Ende hätten alle die Prüfung geschafft. „Es lief dann doch bei allen rund“, sagt sie. Natürlich sei dies schon ein Wettbewerb, doch eigentlich sei man doch auch ein Team. So wie es in der Küche sein sollte.

Sprung aufs Treppchen

Nach Abstimmung mit den teilnehmenden Restaurantfachkräften, die die Menüs servierten, wuchs die Spannung wieder an – die hochkarätig besetzte vierköpfige Jury galt es zu überzeugen. Als der zweite Platz für Ina Terhörne ausgerufen wurde, war die Freude groß. „Ich hatte zwischenzeitlich die Hoffnung ja schon verloren, umso größer war die Erleichterung“, blickt die Südlohnerin zurück.

Ganz forsch hatte sie sich das Treppchen schon zum Ziel gesetzt, nun konnte sie es tatsächlich erklimmen. Die Enttäuschung, dass es nicht für ganz oben auf dem Podest gereicht hat, hielt sich in Grenzen. „Es ist genau so richtig, wie es gekommen ist.“

Spätestens bei der Siegerehrung war bei Ina Terhörne die Anspannung großer Erleichterung und Freude gewichen.
Spätestens bei der Siegerehrung war bei Ina Terhörne die Anspannung großer Erleichterung und Freude gewichen. © Veranstalter

Nun nimmt Ina Terhörne den Endspurt zur Prüfung ins Visier. Die 19-Jährige ist dabei familiär vorgeprägt, ihre Eltern Helmut und Nicole Terhörne betreiben bekanntlich das Haus Terhörne in Südlohn. „Sie haben mir aber die freie Wahl gelassen, ich bin dann aber ganz bewusst in diese Richtung gegangen“, erklärt die 19-Jährige. Und im Burghotel Pass hat sie ein „tolles Team“ gefunden.

Das kann auch Sous-Chefin Birgit Vennekamp bestätigen. Gemeinsam mit Küchenchef Gerd Blickmann bildet sie den Nachwuchs bei Pass aus: „Wir haben eine tolle, ehrliche Küche. Bei uns lernen die jungen Köche von der Pike auf.“ Umso größer sei die Freude darüber, dass Ina Terhörne bei der großen Konkurrenz so stark abgeschnitten hat. „Das macht uns alle schon ein wenig stolz“, meint sie. Das Team mache entsprechend „schon viel richtig“.

Viele Erfahrungen sammeln

Ina Terhörne wird dieser Erfolg einen weiteren Schub verleihen, erinnern wird sie daran auch ein Pokal, der ein Besteck abbildet. „Auch wenn es ein Wettbewerb war, so hatte das doch schon Prüfungscharakter“, betont die Auszubildende. Ein guter Richtwert. Und auch im Alltag müsse man in der Küche „unter Stress“ gute Leistungen abliefern. Als Team. Und später? „Ich will in jedem Fall weiter Erfahrungen sammeln“, blickt die 19-Jährige voraus. Vielleicht mal ein Praktikum auf einem Kreuzfahrtschiff machen.

Dass sie mit der Entscheidung, den Beruf Köchin anzustreben, richtig gelegen hat, davon ist sie nun schon überzeugt – trotz der nicht immer einfachen Arbeitszeiten. „Ich wusste doch, dass ich eine andere Jugend haben werden als andere“, meint sie. Und sieht es ganz pragmatisch. „Die Leute gehen am Wochenende doch eh immer später los. Ich bin dann in jedem Fall fit“, sagt sie und lacht.