„Südlohner Tropfen? Natürlich hätte ich auch so meine Shots nennen können“, sagt Christoph Bennemann und weiter: „Aber mal ehrlich. Wenn ich schon eigene Shots verkaufe, dann müssen die auch Namen haben, die sich wirklich gut vermarkten lassen.“ Und so haben die zwei Shots, die der 49-Jährige seit Anfang des Jahres über Online-Verkaufsshop Shotwerk unter die Leute bringt, so Namen wie Hüüüa und Töööt.

„Die Namen sind dabei mit Sinn und Verstand gewählt“, sagt der Südlohner verschmitzt und ergänzt: „Ich spiele ja auch Tennis. Wenn ich mich dann mal antreiben will, dann rufe ich schon mal Hüüüa über den Tennisplatz, um mich und meine Spielpartner anzutreiben.“ Der Name sei ihm mithilfe einer Borkener Werbeagentur also schnell eingefallen. Das passende Bild auf dem Etikett natürlich auch. „Ein verrücktes Pferd halt“, erklärt er. Schmecken würde dieser Shot nach Kirsche und Granatapfel, beschreibt er.
Wie eine Dampflok
„Ähnlich witzig ist auch die Geschichte hinter dem anderen Likör“, findet der Vorsitzende des Tennisvereins. „Schauen Sie sich doch einfach mal das Fläschchen an“, sagt er da und hält es hoch. „Die sieht doch aus wie eine Zündkerze“ meint er.
Auf dem Etikett sei nun ein Motorkolben mit einer feurigen Frisur abgebildet und in der Flasche sei ein Getränk, das von der Farbe an Altöl erinnere, führt er weiter aus.
Das Ganze erinnere ihn also an eine Dampflok. „Und welches Geräusch macht dieses?“, fragt der Südlohner. „Ein Töööt doch wohl“, erklärt er. Auf die Frage, wonach denn dieses Altöl schmeckt, antwortet er: „Nach Lakritz. Und einer feinen Note Chili.“ Und: „Aber keine Angst, Töööt ist nicht so scharf, dass es einem die Kehle wegbrennt.“
Schwarz wie Altöl
„Neben dem Aussehen ist natürlich auch der Inhalt wichtig“, erklärt Christoph Bennemann. „Wenn der nicht stimmt, dann läuft der Verkauf auch nicht“, ist er sich sicher. Also haben sich er und seine Frau Gaby, die ihn bei der Arbeit tatkräftig unterstützt, mit einer Brennerei aus dem Westmünsterland zusammengetan und diese zwei Liköre entwickelt.
„Hat ein bisschen gedauert, bis wir den richtigen Rezeptur für die Liköre gefunden hatten“, gibt er zu. „Zunächst war der Lakritz-Shot ein wenig zu dickflüssig. Da mussten wir einige Probeläufe machen. Jetzt ist er harmonisch.“
Verkauf über Onlineshop
Die Vermarktung sei ganz gut angelaufen. In einigen Kneipen und bei manchen Einzelhändlern unter anderem in Weseke und Südlohn kann man die Shots kaufen. „Natürlich ist da noch viel Luft nach oben. Aber es gibt sogar schon einen Töööt-Fanklub in Borken“, erklärt Christoph Bennemann, der eigentlich eine Immobilien- und Wohnbaufirma in Südlohn hat.
„Dieser Shop ist nur ein Hobby von mir“, erklärt er. „Ein verrücktes Hobby“, wie er findet, aber er sei halt ein verrückter Typ und habe an solchen Dingen einfach Spaß. „Ich habe es schon erlebt, dass zu späterer Stunde Gäste durch Kneipen rennen und Hüüüa rufen. Da habe ich richtig Spaß“, sagt er und weiter; „Es kann auch passieren, dass ich durch Südlohn laufe und mir ein Hüüüa entgegenschallt.“
Neues Getränk geplant
Und weil dieses Hobby so viel Spaß macht, hat er noch viele weitere Ideen. So gebe es demnächst eine Holzbox, in der man die leeren Shots sammeln und Schriftzüge kreieren könne. „Es gibt ja zu anderen Likören und Schnäpsen Partyspiele wie das Stapeln der leeren Fläschchen oder so. Wir machen das dann so“, erklärt er die Sammelbox. Im Moment führe er deswegen Gespräche mit einem Schreiner.
Darüber hinaus sei ein neuer Shot geplant. „Wenn alles so läuft wie geplant, werde ich es auf der Gewerbeschau in Oeding am 28. April präsentieren“, erzählt Christoph Bennemann. „Es wird ein Gedicht. Eine wahre Geschmacksexplosion.“
Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel ist vom 15. März 2024.