„Räder nicht hier vorne abstellen. Ihr müsst die hinter der Fischbude parken. Wir bekommen sonst keine Lieferungen mehr.“ Wie oft dieser Satz am Sonntag (2. Juni) an der Wienkamphütte zu hören war, kann man nicht mal schätzen. Aber immer wieder mussten die Mitarbeiter des Hotels Nagel die Radler auf ihr Parkverhalten hinweisen. An Station zehn der 16. Hüttentour der Gemeinde Südlohn war der Besucherandrang einfach immer so groß, dass man durch den ständigen Ruf „Bitte hinter der Fischbude parken“ das Gefühl bekam, man sei auf dem Hamburger Fischmarkt und nicht bei der Hüttentour.

Ebenso laut und gut besucht war es auch an den neun anderen Stationen der Tour. Von Schlingenhütte über Brockhütte und Heimathütte bis zum Matschkönig war es überall das gleiche Bild: Viele fröhliche Radfahrer, die den Tag, die Veranstaltungen und die vielen kulinarischen Angebote genossen. Und das, obwohl es in diesem Jahr nicht ganz so sonnig war wie im vergangenen Jahr. Trotzdem machten sich viele Südlohner und Oedinger, aber auch viele Burloer, Borkener und sogar Niederländer auf den bis zu 37,5 Kilometer Rundweg.
Radler aus den Niederlanden
So etwa die sechsköpfige Gruppe, die es sich um kurz vor 12 Uhr an der Oedinger Feld-Hütte bequem gemacht hatte. „Wir sind ja auch schon etwas unterwegs“, meinte Eddi Baan. Der 76-jährige Winterswijker, seine Frau und zwei befreundete Ehepaare hatten bereits 15 Kilometer in den Beinen, als sie sich zur Rast hier ein Platz unter den Bäumen ergattert hatten.
„Wir haben ja alle E-Bikes, da ist es nicht ganz so anstrengend“, gibt er zu. Mittlerweile seit über zehn Jahren machen sie diese Tour mit. „Es ist einfach immer so gemütlich. Es macht Spaß, sagt seine Frau Henny und prostet ihren zwei Freundinnen Tineke Kreunen und Lidy Firing mit einem Weißwein zu. „Den haben wir uns selbst mitgebracht“, erklärt Lidy Firing. Bisher hätte es keinen Wein bei der Tour gegeben. Kein Problem für die drei Männer, die sich ein kühles Blondes gegönnt haben.
„Käse- und Wursthäppchen und noch andere Leckereien haben wir auch dabei. So wie immer“, erzählt die Niederländerin weiter. Einmal wären sie wegen solcher Häppchen versackt und hätten die Tour schon an der ersten Station beendet. „Ein deutsches Ehepaar hat sich damals zu uns gesetzt. Wir haben unsere Vorräte geteilt. Bier und andere Getränke wurde Runde um Runde dazu geholt“, erinnert sich Eddi Baan. Das habe dann am Ende dazu geführt, dass man direkt wieder nach Winterswijk nach Hause gefahren sei. In Schlangenlinien.

In diesem Jahr soll es aber nicht so enden, sind sich die sechs Männer und Frauen sicher. „Dieses Mal schaffen wir zumindest die Hälfte der Strecke.“ Sagen es, trinken ihr Gläschen aus und machen sich auf zur nächsten Hütte. Nicht um sich allerdings noch einmal umzudrehen und zu sagen: „Schön war es wieder hier. Und so gemütlich.“