Hochwasserschutz und Wegeführung Bäume müssen Radweg an der Schlinge weichen

Hochwasserschutz und Wegeführung: Bäume müssen Radweg an der Schlinge weichen
Lesezeit

Planmäßig sind 612.000 Euro in den jüngst vorgestellten Haushaltsentwurf 2023 eingearbeitet, das Millionenprojekt Fuß- und Radweg entlang der Schlinge steht in den Startlöchern. Wie berichtet, konnten Neubau und Verlängerung aufgrund der raschen Förderzusage forciert werden.

Erste „Vorboten“ werden schon bald offensichtlich: Für die Baumaßnahme müssen einige Bäume und Sträucher gerodet und zurückgeschnitten werden, wie die Gemeinde nun mitteilt. Und das soll vor der Brutzeit passieren.

Mit dem Bau endet ein Planungsprozess, der sich mittlerweile über fast 13 Jahre hinzieht. Zunächst war die Planung noch auf eine Fuß- und Radwegeverbindung entlang der Schlinge zwischen Bahnhofstraße und Lohner Straße (Haus Lohn) ausgelegt. 2020 schob ein CDU-Antrag das Projekt wieder nach vorn – die Idee zu einer Verlängerung in östlicher Richtung bis zur Eichendorffstraße inklusive.

Schlinge soll erlebbar bleiben

Im weiteren Verlauf passte das beauftragte Planungsbüro brandenfels landscape + environment aus Münster die Planung an das Gesamtprojekt an – eben einschließlich des zweiten Bauabschnitts (wir berichteten). Dies auch dank einer raschen Einigung mit der Grundstückseigentümerin und dem Wohlwollen der Bezirksregierung in Sachen Förderung.

Ein Hauptaugenmerk soll – neben der Aufwertung des gesamten Bereiches durch die Sanierung und Verlängerung – auf die Sicherheit für Schulkinder im Grundschulalter und mobiltätseingeschränkte Menschen gelegt werden. Dies vor allem auch im Bereich der Querung Lohner Straße.

In Höhe des Pumpwerks an der Lohner Straße werden Rückschnitte und Aufastungen vorgenommen.
In Höhe des Pumpwerks an der Lohner Straße werden Rückschnitte und Aufastungen vorgenommen. © Gemeinde Südlohn

Ein weiterer wesentlicher Faktor bei der Planung ist es, „Wasser erlebbar“ zu machen. Bei der Planung des östlichen Teilabschnittes wurden die Beschränkungen durch das festgesetzte Überschwemmungsgebiet berücksichtigt. Und auf dieser Basis werden nun vorab Baumfällungen und -rückschnitte notwendig.

Ein Blick auf den bestehenden und zu sanierenden Abschnitt: Wesentlicher Faktor bei der Planung ist es, Wasser und damit die Schlinge erlebbar zu machen.
Ein Blick auf den bestehenden und zu sanierenden Abschnitt: Wesentlicher Faktor bei der Planung ist es, Wasser und damit die Schlinge erlebbar zu machen. © Markus Gehring

Folgende Maßnahmen hat die Gemeinde konkret angekündigt: Im Bereich westlich der Eichendorffstraße müssen für die Radwegetrasse rund zehn Bäume gefällt werden. Hier verweist Bürgermeister Werner Stödtke eben auf das Hochwasserschutzkonzept („HQ 100“) und entsprechende „Bauzwänge“: „Es gibt insgesamt wenig Alternativen bei der Wegeführung.“

Weiter: Im Bereich des vorhandenen Fuß- und Radwegs zwischen Bahnhofstraße und Lohner Straße müssen an der Holzbrücke hinter Hollad zwei Bäume gefällt und zwei Bäume aufgeastet werden. Zu guter Letzt müssen am Abwasserpumpwerk Lohner Straße die Bäume auf eine Höhe von 2,5 Meter zurückgeschnitten und zwei Bäume direkt an der Brücke aufgeastet werden.

Brutzeit wird beachtet

Das Konzept müsse letztlich in die vorhandene Fläche eingefasst werden, erklärt Werner Stödtke. „Die Fläche gibt letztlich nicht mehr her, der Weg soll ja bewusst an der Schlinge liegen“, ergänzt der Bürgermeister. Wohlwissend, dass „keiner gerne Baumfällungen vornimmt“. Ein sensibles Thema. Wichtig: Die Arbeiten sollen außerhalb der Brutzeit und damit bis Ende Februar 2023 erfolgen.

Dann kann der Schlinge-Radweg mit einem Zuschuss von 90 Prozent (Bund/Land) realisiert werden. Der für die Ausschreibung notwendige Förderbescheid der Bezirksregierung liegt noch nicht vor und wird – wie eigentlich üblich – auch erst Ende Mai 2023 erwartet.

„Die Planung läuft so weit planmäßig. Zurzeit gehen wir von einem Baubeginn frühestens im Herbst 2023 aus“, teilt Markus Lask (Fachbereichsleiter Zentrale Steuerung und Zentrale Dienste) auf Nachfrage der Redaktion mit. Mit dem Abschluss wird bei Baubeginn im Herbst 2023 in 2024 gerechnet. Für das Jahr 2024 werden weitere 1,32 Millionen Euro eingeplant.