An mittlerweile 30 Standorten hat die Gemeinde Südlohn in beiden Ortsteilen Geflüchtete untergebracht. Zum 1. März soll nun Nummer 31 folgen: Nach abschließenden Installationsarbeiten sollen die zwölf Container auf dem Parkplatz des ehemaligen Edeka-Marktes in Südlohn bezogen werden – von insgesamt bis zu 32 Bewohnerinnen und Bewohnern. Ein weiterer Puffer.
Auf den ersten Blick reichen die Kapazitäten noch. Denn anhand der Erfüllungsquoten zeigt sich, dass die Gemeinde jederzeit mit weiteren Zuweisungen rechnen muss. Entsprechend werden die Pläne für eine zentrale Unterbringung am Feuerwehrhaus in Oeding für bis zu 50 Personen forciert. Ein Standort für ein ähnlich dimensioniertes Projekt in Südlohn wird gesucht.
Auch soll bekanntlich zeitnah das ehemalige Pfarrheim in Oeding an der Jakobi-Halle ertüchtigt werden. Die Mischung aus dezentraler und zentraler Unterbringung soll beibehalten werden. Auch die Fraktionen äußerten sich in der jüngsten Ratssitzung dahingehend, dass allein das Konzept der dezentralen Unterbringung auf Sicht nicht mehr ausreichen werde.
30 Standorte vorgehalten
In Zahlen: „An 30 Standorten werden derzeit 236 Plätze für Geflüchtete vorgehalten“, teilt Ordnungsamtsleiter Matthias Lüke auf Nachfrage mit. Hiervon seien 208 Plätze belegt. Als anerkannte Flüchtlinge sind derzeit 137 Personen bereits untergebracht, 91 Plätze sind noch offen. Damit wird eine Erfüllungsquote von rund 60 Prozent erreicht – dies mit Stand 19. Februar.
Von den Flüchtlingen nach dem Flüchtlingsaufnahmegesetz (FlüAG) sind aktuell 128 Personen schon untergebracht, 26 Plätze stehen noch frei. Hier liegt die Erfüllungsquote bereits bei circa 83 Prozent (Stand: 15. Februar).
Mit Blick auf den Jahrestag des russischen Angriffs auf die Ukraine sind bisher insgesamt 103 ukrainische Vertriebene in Südlohn und Oeding seit dem 24. Februar 2022 aufgenommen worden, 29 Kinder und 74 Erwachsene. Hiervon sind 46 männlich und 57 weiblich. „15 Personen konnten eine eigene Unterkunft finden“, berichtet Matthias Lüke.
Die Gemeinde kann zudem auf große Unterstützung durch die Bürgerinnen und Bürger bauen. So sind 21 Flüchtlinge aus der Ukraine in Privathaushalten aufgenommen worden. 67 leben in den Unterkünften der Gemeinde.
Einige werden also bald die Zwei- und Vier-Personen-Container an der Bahnhofstraße beziehen. Die Zweierobjekte verfügen über eigene Sanitäranlagen und Kochbereiche, bei den Vierer-Containern gibt es zentrale Dusch- und Waschgelegenheiten.
Ziel war es vor allem, dass sich die Menschen dort weitgehend selbst versorgen können, hatte Bürgermeister Werner Stödtke vor Monatsfrist mitgeteilt. Er hatte sich über einen „weiteren Puffer“ gefreut, dieser reiche aber noch nicht. Nach Ende der Mietdauer sollen bestenfalls die zentralen Langfristkonzepte in den beiden Ortsteilen greifen.
Turnhallen vorerst kein Thema
Eine zentrale Unterbringung zum Beispiel in Turnhallen solle möglichst kein Thema werden. Das betonten auch die Fraktionen am Mittwoch im Rat noch einmal. Vor allem mit dem Blick auf den Bedarf bei den Kindern und Sportvereinen vor dem Hintergrund der Entbehrungen und Versäumnisse im Zuge der Corona-Einschränkungen.