Giftköderfund in Südlohn Hundebesitzerin Lena Denzer ist schockiert

Giftköderfund in Südlohn: Hundebesitzerin Lena Denzer ist schockiert
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Eigentlich sollte es nur eine normale Gassirunde mit dem Hund werden. Doch was Hundebesitzerin Lena Denzer aus Südlohn am 4. Juni erlebte, lässt jedem Hundebesitzer und Tierliebhaber das Blut in den Adern gefrieren.

Gegen 13 Uhr war die Südlohnerin mit ihrem dreijährigem Louisiana Catahoula Leopard Dog Jack an einer Wanderhütte an der Ossenschloge hinter dem Klärwerk unterwegs. Diese liegt hinter den Bauerschaften an der B70. Plötzlich sah sie, dass ihr Hund etwas fraß. Lena Denzer dachte zunächst, er würde einfach nur Gras fressen. Doch dann fiel ihr auf, dass er Stücke von altem Grillfleisch im Maul hatte.

Dabei fiel der Hundebesitzerin auf, dass in dem Grillfleisch „weiße Stippen“ enthalten waren. Sie suchte die Umgebung ab und bemerkte, dass fünf bis sechs Meter um die Wanderhütte herum überall etwas von den alten Grillfleischresten lag. Dies machte sie stutzig und sie fackelte nicht lange. „Ich bin sofort ins Auto gesprungen und mit Jack zum Tierarzt gefahren“, erzählt die Südlohnerin am Telefon.

Und das war auch richtig so. Jack hatte tatsächlich einen bei Hundebesitzern so gefürchteten „Giftköder“ gefressen. Beim Tierarzt in Borken-Weseke wurde das Erbrechen des Rüden herbeigeführt und es wurde festgestellt, dass der Rüde Rattengift gefressen hatte. Was Lena Denzer zunächst nicht klar war: Rattengift hat drei verschiedene Farben. Sie ging zunächst davon aus, dass Rattengift nur blau sei, der Tierarzt erklärte ihr jedoch, dass das Gift auch weiß oder eierschalenfarbig sein könne.

„Wieso tut man einem Hund so etwas an?“

Zunächst waren die nächsten 24 Stunden dafür ausschlaggebend, ob Jack durchkommen würde. Die Südlohnerin habe aber vom Fresszeitpunkt bis zur Einnahme des Medikaments beim Tierarzt nur 15 Minuten gebraucht. Dies habe Jack dann auch wohl das Leben gerettet, da das Gift so schnell wie möglich wieder aus seinem Körper entweichen konnte.

Momentan bekommt der Rüde eine Aktivkohlelösung zum weiteren Ausscheiden des Restgifts. „In einer Woche sollen wir nochmal für einen Test vorbeikommen, der zeigen soll, ob das Gift Organschäden verursacht hat“, erklärt Lena Denzer. Sie ist unglaublich schockiert über das Erlebnis. „Ich kann einfach nicht nachvollziehen, wieso man Hunden so etwas antut. Was haben die Leute davon?“, erzählt sie.

Auf dem Foto ist ein Finger mit einem altem verseuchten Grillfleischstück zu sehen.
Lena Denzer fand „weiße Stippen" in dem ausgelegten Grillfleisch. Dieses enthielt Rattengift. © Lena Danzer

Giftködertraining als Prophylaxe

Lena hat bei der Polizei eine Anzeige gegen Unbekannt gestellt. „Ich weiß natürlich nicht, ob das viel bringen wird. Noch habe ich keine Rückmeldung erhalten“, sagt die Hundebesitzerin. Was ihr jedoch sehr am Herzen liegt, ist andere Hundebesitzer darüber aufzuklären, wie wichtig ein Giftködertraining für Hunde ist.

„Ich wollte das selbst längst machen, habe es aber immer aufgeschoben. Ich habe mich noch gestern, nachdem es passiert ist, sofort für ein Giftködertraining mit Jack angemeldet. Die Hunde lernen hier, dass sie draußen nichts vom Boden fressen sollen“, erklärt Lena. Sie selbst fährt extra eine Stunde zu Martin Rütter Dogs nach Recklinghausen. Die Fahrzeit sei ihr das aber durchaus wert.

„Ich gehe jetzt bis dahin erstmal mit Jack nur noch mit Maulkorb raus“, sagt Lena.