
© Markus Gehring
Gemeinsamer Sportplatz für Südlohn und Oeding ist bestenfalls Zukunftsmusik
Bürgermeisterkandidaten
Die Idee kommt seit Jahren immer wieder auf: ein gemeinsames Sportzentrum zwischen Südlohn und Oeding. Zwei Bürgermeisterkandidaten sehen die Idee kritisch, einer verschiebt sie in die Zukunft.
Soll es einmal einen zentralen Sportplatz für beide Ortsteile geben? Am besten noch zwischen beiden Gemeindeteilen? Bei der Podiumsdiskussion der Bürgermeisterkandidaten für Südlohn und Oeding hatten wir genau diese Frage gestellt. Auch Andreas Jägering, Jugendtrainer beim FC Oeding, wollte das wissen. Schließlich hätten beide Vereine ja schon eine ganze Reihe von Spielgemeinschaften gebildet. Da sei es das richtige Zeichen, um auch das Zusammenwachsen der beiden Ortsteile zu zeigen. Sogar über eine mögliche Finanzierung hatte er sich schon Gedanken gemacht: Durch den Verkauf der alten Sportstätten als Bauland könne die neue Sportanlage finanziert werden.
Die Meinung der Kandidaten: Zweimal Nein, einmal zumindest ein „Vielleicht später“.
Idee hätte vor Jahrzehnten umgesetzt werden müssen
Werner Stödtke (parteilos): „Das ist eine Idee, die es vor zig Jahrzehnten schon gab. Die beiden Sportvereine sind ja auch durch den Kunstrasenplatz zusammengewachsen.“ Er sehe aber aktuell nicht, dass die Gemeinde in ihrer Mitte einen zentralen Sportplatz bekommen könne. Dabei ging es ihm aber auch gar nicht nur um Fragen von Grundstücken oder Kosten.
Die aktuelle Lage der Vereine lasse so eine Konzentration auf einen Spielort gar nicht zu: „Auch wenn die Mannschaften nicht mehr so wie früher da sind, sagen die Vereine, dass die Auslastung auf beiden Anlagen nach wie vor gut ist“, erklärte er. Durch die Spielgemeinschaften seien beide Vereine gut aufgestellt. Werner Stödtke ganz deutlich: „Die Idee einer gemeinsamen Anlage war früher mal gut, die hätte man aber vor Jahrzehnten mal umsetzen müssen.“
Maik van de Sand (WSO) sah das ähnlich: „Die Diskussion um den Kunstrasenplatz hat ja gezeigt, dass die Sportplätze von der aktuellen Qualität her erforderlich sind.“ Die Sportstättenuntersuchung habe ja auch gezeigt, dass der Kunstrasenplatz im Stadion des SC Südlohn notwendig sei, um die Qualität weiter anzuheben. Gleichzeitig würden aber auch die übrigen Flächen in beiden Stadien für Training und Spielbetrieb gebraucht. Auch er wolle es bei den beiden Sportplätzen, aber einer engen Kooperation der beiden Vereine SC Südlohn und FC Oeding belassen.
„Das könnte ein Zukunftsprojekt für die Gemeinde werden“
Der CDU-Kandidat Frank Engbers wollte die Idee von einem gemeinsamen Sportgelände zwischen den Ortsteilen allerdings noch nicht begraben. „Wir sollten das nicht aus dem Blick verlieren. Vielleicht werden wir das nicht in fünf oder zehn Jahren schaffen, aber was ist in 20 oder 30 Jahren, wenn die Vereine weniger Aktive haben? Das könnte noch ein Zukunftsprojekt für die Gemeinde werden.“
Ursprünglich Münsteraner aber seit 2014 Wahl-Ahauser und hier zuhause. Ist gerne auch mal ungewöhnlich unterwegs und liebt den Blick hinter Kulissen oder normalerweise verschlossene Türen. Scheut keinen Konflikt, lässt sich aber mit guten Argumenten auch von einer anderen Meinung überzeugen.
