Gut einen Kilometer von der Umspannanlage des Verteilnetzbetreibers Westnetz in Nordvelen soll in den nächsten Jahren eine Windkraftanlage auf dem Gebiet der Gemeinde Südlohn entstehen. Zumindest, wenn es nach Friedrich Schulze Holthausen und Stefan Potthoff geht.
„Die Lage ist hier einfach perfekt. Hier sind schon einige Windkraftanlagen und eben die Umspannanlage. Unser Projekt würde also zum einen in das Landschaftsbild passen. Zum anderen liegt die Umspannanlage in direkter Nähe zu den geplanten Windrädern. Wir müssten für die Einspeisung also nicht unnötige lange Kabel in der Erde verbuddeln“, erklärt Friedrich Schulze Holthausen.
Der Holthausener und der Nordvelener sind zwei von fünf Investoren, die jetzt diese Pläne zusammen mit einer Mitarbeiterin der Projektberatung BBWind aus Münster im Umweltausschuss der Gemeinde Südlohn vorgestellt haben.
Eine von drei Anlagen
„Die Anlage soll am äußersten Zipfel der Gemeinde Südlohn entstehen“, sagt Friedrich Schulze Holthausen. Und zwar nördlich der B525 in der Nähe der Grenze zwischen Holthausen und Südlohn. Geht es nach den Plänen der Investoren aus Velen haben diese alle eine Gesamthöhe von 250 Metern und jeweils einer Leistung von 6 bis 7 MW.
Bis die Pläne allerdings in die Tat umgesetzt werden können, gingen noch einige Jahre ins Land, vermutet Landwirt Stefan Potthoff. Verantwortlich hierfür seien zum einen Lieferengpässe bei Baumaterialien und zum anderen, dass die Planungen des Projektes ja erst in der Anfangsphase steckten.
„Wir haben jetzt erst einmal die Pläne in den Gemeinden Südlohn und Velen vorgestellt. Einmal im Umweltausschuss in Südlohn, einmal im Planungsausschuss Velen. In beiden wurden unser Windkraft-Projekt mit großer Mehrheit begrüßt.“
Gutachten Artenschutz bis 2024
„Wir sind damit einen Schritt weiter“, erklärt Friedrich Schulze Holthausen. Als Nächstes warten die Investoren, auf deren Grund die drei Anlagen entstehen sollen, auf die Ergebnisse des Artenschutzgutachtens. „Ende 2024 soll das fertig sein“, erzählt der 31-Jährige weiter. Das positive Ergebnis des Schallschutzgutachtens habe man schon Ende 2023 bekommen. Nun halt die positive Resonanz von Seiten der Gemeinde Südlohn.
Möglicher Profit der Gemeinde
Einstimmung wurde hier das Projekt im Umweltausschuss befürwortet. Natürlich auch, weil die Gemeinde als auch deren Bürger später von der Windkraftanlage auf dem Südlohner Gebiet profitieren sollen.
So erziele die Gemeinde zum einen über die Gewerbesteuer des Windparks Einnahmen. Darüber hinaus sei die Gemeinde mit 0,2 Cent pro Kilowattstunde an der tatsächlich eingespeisten Stromenergie beteiligt. Aussichten, die bei den Ausschussmitgliedern positiv ankamen.
Positive Reaktion der Anrainer
„Natürlich haben wir vorab auch Gespräch mit den Anrainern geführt. Wir haben hier unser Projekt vorgestellt und über Beteiligungsmöglichkeiten geredet“, stellt Stefan Potthoff klar. Mit manchen führe man dieses auch zu diesem Zeitpunkt noch. Die Resonanz sei durchweg positiv gewesen.
Wie die Beteiligung der Südlohner genau aussehe, ist noch nicht ganz klar. „Hier gibt es zwei mögliche Modelle“, sagt Stefan Potthoff. „Wir führen da noch mit den LokalWerke GmbH Gespräche. Eine Idee ist ein genossenschaftliches Modell.“
Entschieden sei hier allerdings noch nichts. „Wir stehen noch am Anfang“, sagt Friedrich Schulze Holthausen. „Wenn es so läuft, wie wir uns das vorstellen, haben wir alles in 2028 umgesetzt. Und zwar mit der Zustimmung der Bürger der Gemeinden Südlohn und Velen. Uns ist es schließlich wichtig, dass die Menschen vor Ort auch von den lokalen Ressourcen und der lokalen Wertschöpfung profitieren können.“